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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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Christliche
Und wenn er uns auch wirff ins Meer/
So will er uns nur üben.
Und das Gemüth
Jn seiner Gütt/
Gewehnen fest zu stehen/
Hält man nun Stand
Weiß seine Hand/
Uns wider zu erhöhen.
Er thut es zur Beförderung seiner Göttlichen Ehre. Al-
les was der Höchste mit den Menschen Kindern fürnim-
met/ ist alles eingerichtet/ daß sein Nahme dadurch geehret
und gepreiset/ und der Menschen Bestes befördert werde.
Nun wird durch die Aufflegung der Creutzes-Last die Eh-
re GOttes befördert/ massen seine Krafft am allerbesten in
der Schwachheit erkennet wird. Sein Treu und Wahr-
heit leuchtet hervor in der Noth/ seine Weißheit und Macht
zeigt sich alsdenn da Menschen Rath und Hülffe erman-
geln: Seine Barmhertzigkeit und Gütte wird am aller-
besten erkannt zur Zeit des Elendes/ und sein Rath/ der wun-
a Es. 28, 29derbar a weiset sich herrlich in den allerverwornesten Hän-
deln. Also befördert GOtt durch Auflegung des Creu-
tzes seine Ehre/ umb welche wir beten: Geheiliget werde
dein Nahme/ welche zu suchen und zu befördern wir auch
verbunden.

Wenn GOtt der HERR die Last des Creutzes über
die Frommen kommen lässet/ so thut Er es sie zu erinnern
b Jer. 30.
v.
11.
der Sünde. Bey dem Propheten sagt er. b Züchtigen
will ich dich doch mit Massen/ damit du dich nicht un-
c Ex 34, 7.schuldig achtest. Vor GOtt ist niemand unschuldig/ c

sol-

Chriſtliche
Und wenn er uns auch wirff ins Meer/
So will er uns nur uͤben.
Und das Gemuͤth
Jn ſeiner Guͤtt/
Gewehnen feſt zu ſtehen/
Haͤlt man nun Stand
Weiß ſeine Hand/
Uns wider zu erhoͤhen.
Er thut es zur Befoͤrderung ſeiner Goͤttlichen Ehre. Al-
les was der Hoͤchſte mit den Menſchen Kindern fuͤrnim-
met/ iſt alles eingerichtet/ daß ſein Nahme dadurch geehret
und gepreiſet/ und der Menſchen Beſtes befoͤrdert werde.
Nun wird durch die Aufflegung der Creutzes-Laſt die Eh-
re GOttes befoͤrdert/ maſſen ſeine Krafft am allerbeſten in
der Schwachheit erkennet wird. Sein Treu und Wahr-
heit leuchtet hervor in der Noth/ ſeine Weißheit und Macht
zeigt ſich alsdenn da Menſchen Rath und Huͤlffe erman-
geln: Seine Barmhertzigkeit und Guͤtte wird am aller-
beſten erkañt zur Zeit des Elendes/ und ſein Rath/ der wun-
a Eſ. 28, 29derbar a weiſet ſich herrlich in den allerverworneſten Haͤn-
deln. Alſo befoͤrdert GOtt durch Auflegung des Creu-
tzes ſeine Ehre/ umb welche wir beten: Geheiliget werde
dein Nahme/ welche zu ſuchen und zu befoͤrdern wir auch
verbunden.

Wenn GOtt der HERR die Laſt des Creutzes uͤber
die From̃en kommen laͤſſet/ ſo thut Er es ſie zu erinnern
b Jer. 30.
v.
11.
der Suͤnde. Bey dem Propheten ſagt er. b Zuͤchtigen
will ich dich doch mit Maſſen/ damit du dich nicht un-
c Ex 34, 7.ſchuldig achteſt. Vor GOtt iſt niemand unſchuldig/ c

ſol-
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[22/0022] Chriſtliche Und wenn er uns auch wirff ins Meer/ So will er uns nur uͤben. Und das Gemuͤth Jn ſeiner Guͤtt/ Gewehnen feſt zu ſtehen/ Haͤlt man nun Stand Weiß ſeine Hand/ Uns wider zu erhoͤhen. Er thut es zur Befoͤrderung ſeiner Goͤttlichen Ehre. Al- les was der Hoͤchſte mit den Menſchen Kindern fuͤrnim- met/ iſt alles eingerichtet/ daß ſein Nahme dadurch geehret und gepreiſet/ und der Menſchen Beſtes befoͤrdert werde. Nun wird durch die Aufflegung der Creutzes-Laſt die Eh- re GOttes befoͤrdert/ maſſen ſeine Krafft am allerbeſten in der Schwachheit erkennet wird. Sein Treu und Wahr- heit leuchtet hervor in der Noth/ ſeine Weißheit und Macht zeigt ſich alsdenn da Menſchen Rath und Huͤlffe erman- geln: Seine Barmhertzigkeit und Guͤtte wird am aller- beſten erkañt zur Zeit des Elendes/ und ſein Rath/ der wun- derbar a weiſet ſich herrlich in den allerverworneſten Haͤn- deln. Alſo befoͤrdert GOtt durch Auflegung des Creu- tzes ſeine Ehre/ umb welche wir beten: Geheiliget werde dein Nahme/ welche zu ſuchen und zu befoͤrdern wir auch verbunden. a Eſ. 28, 29 Wenn GOtt der HERR die Laſt des Creutzes uͤber die From̃en kommen laͤſſet/ ſo thut Er es ſie zu erinnern der Suͤnde. Bey dem Propheten ſagt er. b Zuͤchtigen will ich dich doch mit Maſſen/ damit du dich nicht un- ſchuldig achteſt. Vor GOtt iſt niemand unſchuldig/ c ſol- b Jer. 30. v. 11. c Ex 34, 7.

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/22>, abgerufen am 28.03.2024.