Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].Leichen-Predigt. eines über das andere. a Moses der ein treuer Knecht war/a Job. 10.v. 17. mit welchem sich GOtt gemein gemacht/ b wie ein [g]utter Freund mit dem andern/ war ein geplagter Mann über alleb Num. 12 v. 8. Menschen. c David war ein Mann nach dem Hertzenc ib. 3. GOttes/ d und der klagt/ e ich bin zu leyden gemacht.d Act. 13. v. 22. Du lässest mich erfahren viel und grosse Angst. f Jch bin geplaget täglich/ und meine Straffe ist alle Morgen nen. ge Ps. 38, 18. Allein/ warum kommet die Last des Leydens also überf Ps. 71, 20 Allein/ GOtt ist ein heiliger GOtt/ i ja der Aller-i Ps. 22, 4. Ob er gleich schlägt/ Und Creutz aufflegt/ Bleibt doch sein Hertz gewogen. Das kan uns fehlen nimmermehr/ Der Vater muß uns lieben/ Und C 3
Leichen-Predigt. eines uͤber das andere. a Moſes der ein treuer Knecht war/a Job. 10.v. 17. mit welchem ſich GOtt gemein gemacht/ b wie ein [g]utter Freund mit dem andern/ war ein geplagter Mann uͤber alleb Num. 12 v. 8. Menſchen. c David war ein Mann nach dem Hertzenc ib. 3. GOttes/ d und der klagt/ e ich bin zu leyden gemacht.d Act. 13. v. 22. Du laͤſſeſt mich erfahren viel und groſſe Angſt. f Jch bin geplaget taͤglich/ und meine Straffe iſt alle Morgen nen. ge Pſ. 38, 18. Allein/ warum kommet die Laſt des Leydens alſo uͤberf Pſ. 71, 20 Allein/ GOtt iſt ein heiliger GOtt/ i ja der Aller-i Pſ. 22, 4. Ob er gleich ſchlaͤgt/ Und Creutz aufflegt/ Bleibt doch ſein Hertz gewogen. Das kan uns fehlen nimmermehr/ Der Vater muß uns lieben/ Und C 3
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Leichen-Predigt.
eines uͤber das andere. a Moſes der ein treuer Knecht war/
mit welchem ſich GOtt gemein gemacht/ b wie ein gutter
Freund mit dem andern/ war ein geplagter Mann uͤber alle
Menſchen. c David war ein Mann nach dem Hertzen
GOttes/ d und der klagt/ e ich bin zu leyden gemacht.
Du laͤſſeſt mich erfahren viel und groſſe Angſt. f Jch bin
geplaget taͤglich/ und meine Straffe iſt alle Morgen nen. g
a Job. 10.
v. 17.
b Num. 12
v. 8.
c ib. 3.
d Act. 13.
v. 22.
e Pſ. 38, 18.
Allein/ warum kommet die Laſt des Leydens alſo uͤber
die Frommen? Hiob konte ſich noch nicht allerdinges dar-
ein finden. Das war eben die materie woruͤber er mit ſci-
nen Freunden diſputirte. Dieſe ſchloſſen aus den Leyden/
die uͤber den Hiob kommen waren/ er muͤſſe vor andern ein
groſſer Suͤnder ſeyn/ weil GOtt nur die Boͤſen plage. Die-
ſen haͤlt Hiob obſtatt/ und wehrte ſich und vergieng ſich
darinnen. Daß er behaupten wolte/ es waͤre der Goͤttli-
chen Gerechtigkeit gemaͤſſer/ wenn er die Frommen nicht ſo
ſcharff hielte/ GOtt verfuͤhre mit ihnen etwas zu ſcharff/
wenn er ihnen ſo viel aufflege; es waͤre ſeiner Guͤtte gemaͤſ-
ſer/ wenn die ſo GOttes Freunde ſind/ mit ſolcher Truͤb-
ſal verſchonet blieben. h
f Pſ. 71, 20
g Pſ. 73, 14
h Calovi&uſ;
Præf. in
Hiob in
Teutſchẽ
Bibel-
Werck.
Allein/ GOtt iſt ein heiliger GOtt/ i ja der Aller-
heiligſte/ k und alſo ſind auch ſeine Wege heilig/ wie Da-
vid ſinget/ l und daher hat er die heiligſten Urſachen/ umb
welcher willen er die Leydens-Laſt laͤſt uͤber die Frommen
kommen:Ob er gleich ſchlaͤgt/
Und Creutz aufflegt/
Bleibt doch ſein Hertz gewogen.
Das kan uns fehlen nimmermehr/
Der Vater muß uns lieben/
Und
i Pſ. 22, 4.
l Pſ. 77, 14.
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Zitationshilfe: | Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/21>, abgerufen am 22.07.2024. |