Thebesius, Georg: Gleubiger Christen Vierfacher Seelen-schatz. Breslau, [1638].Gleubiger Christen gen wollen/ die haben noch nie erwiesen/ werdens auchnimmermehr erweisen können/ daß in der gantzen heiligen Schrifft in einem einigen Orthe/ durch das wort Welt/ allein die Gleubigen vnd Außerwehleten solten verstanden werden/ wie im Gegentheil dardurch die Gottlosen offters gemeinet werden: Darumb kan es an diesem Orthe auch nicht passiren vnd gelten. Es wil zwar einer auff Gegentheiles seiten zum be- fe/ Esa. 53.
Gleubiger Chriſten gen wollen/ die haben noch nie erwieſen/ werdens auchnimmermehr erweiſen koͤnnen/ daß in der gantzen heiligen Schrifft in einem einigen Orthe/ durch das wort Welt/ allein die Gleubigen vnd Außerwehleten ſolten verſtanden werden/ wie im Gegentheil dardurch die Gottloſen offters gemeinet werden: Darumb kan es an dieſem Orthe auch nicht paſſiren vnd gelten. Es wil zwar einer auff Gegentheiles ſeiten zum be- fe/ Eſa. 53.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0030" n="[30]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gleubiger Chriſten</hi></fw><lb/> gen wollen/ die haben noch nie erwieſen/ werdens auch<lb/> nimmermehr erweiſen koͤnnen/ daß in der gantzen heiligen<lb/> Schrifft in einem einigen Orthe/ durch das wort Welt/<lb/> allein die Gleubigen vnd Außerwehleten ſolten verſtanden<lb/> werden/ wie im Gegentheil dardurch die Gottloſen offters<lb/> gemeinet werden: Darumb kan es an dieſem Orthe auch<lb/> nicht paſſiren vnd gelten.</p><lb/> <p>Es wil zwar einer auff Gegentheiles ſeiten zum be-<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tim.</hi> 3.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 16.</note>huff anziehen den ſpruch 1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 3. da geſchrieben ſtehet:<lb/> GOtt iſt offenbahret im fleiſch/ gepredigt den Herden/<lb/><hi rendition="#fr">Geglaͤubet von der Welt:</hi> Da meinet Er/ hier muſ-<lb/> ſe das Wort Welt verſtanden werden von den Außerweh-<lb/> leten vnd Gleubigen/ wie Paulus ſaget: Chriſtus ſey<lb/> gegleubet von der Welt: Vnd darumb koͤnne es in die-<lb/> ſem Text auch alſo verſtanden werden. Nu doͤrffte<lb/> ſich ein Einfaͤltiges hiermit leichte bethoͤren laſſen: Aber<lb/> ein eintziges Woͤrtlein im Text macht dieſe <hi rendition="#aq">objection</hi> zu<lb/> nichte/ denn wenn die gelehrten die <hi rendition="#aq">Fontes</hi> vnd den Gri-<lb/> chiſchen Text auffſchlagen/ ſo lautets alſo: Ε᾿πις᾿ενθη ὀν<lb/> κόσμῳ: daß heiſt eigentlich: Es iſt an jhn gegleubet wor-<lb/> den <hi rendition="#fr">in der Welt;</hi> wird alſo wol vnerwieſen bleiben/ daß<lb/> die Gleubigen hier muͤſten verſtanden werden/ ſondern<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ioh.</hi> 5.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 19.</note>Geldt iſt hier Μικρόκοσμος, nicht das Gebewde Himmels<lb/> vnnd der Erden/ ſondern die Welt die im argen lieget/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ioh.</hi> 17.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 25.</note>1. <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 5. Die GOtt nicht kennet/ <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 17. Die da iſt<lb/> voll Fleiſches Luſt/ Augenluſt/ vnnd hoffertiges Lebens/<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ioh.</hi> 2.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 16.</note>1. <hi rendition="#aq">Joh.</hi> 2. Nemlich/ die Menſchen/ die allzumahl Suͤn-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 3. <hi rendition="#i">v.</hi></hi><lb/> 23.</note>der ſind/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 3. Die alle in der jrre gegangẽ wie Schaf-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fe/ <hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 53.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[30]/0030]
Gleubiger Chriſten
gen wollen/ die haben noch nie erwieſen/ werdens auch
nimmermehr erweiſen koͤnnen/ daß in der gantzen heiligen
Schrifft in einem einigen Orthe/ durch das wort Welt/
allein die Gleubigen vnd Außerwehleten ſolten verſtanden
werden/ wie im Gegentheil dardurch die Gottloſen offters
gemeinet werden: Darumb kan es an dieſem Orthe auch
nicht paſſiren vnd gelten.
Es wil zwar einer auff Gegentheiles ſeiten zum be-
huff anziehen den ſpruch 1. Tim. 3. da geſchrieben ſtehet:
GOtt iſt offenbahret im fleiſch/ gepredigt den Herden/
Geglaͤubet von der Welt: Da meinet Er/ hier muſ-
ſe das Wort Welt verſtanden werden von den Außerweh-
leten vnd Gleubigen/ wie Paulus ſaget: Chriſtus ſey
gegleubet von der Welt: Vnd darumb koͤnne es in die-
ſem Text auch alſo verſtanden werden. Nu doͤrffte
ſich ein Einfaͤltiges hiermit leichte bethoͤren laſſen: Aber
ein eintziges Woͤrtlein im Text macht dieſe objection zu
nichte/ denn wenn die gelehrten die Fontes vnd den Gri-
chiſchen Text auffſchlagen/ ſo lautets alſo: Ε᾿πις᾿ενθη ὀν
κόσμῳ: daß heiſt eigentlich: Es iſt an jhn gegleubet wor-
den in der Welt; wird alſo wol vnerwieſen bleiben/ daß
die Gleubigen hier muͤſten verſtanden werden/ ſondern
Geldt iſt hier Μικρόκοσμος, nicht das Gebewde Himmels
vnnd der Erden/ ſondern die Welt die im argen lieget/
1. Joh. 5. Die GOtt nicht kennet/ Joh. 17. Die da iſt
voll Fleiſches Luſt/ Augenluſt/ vnnd hoffertiges Lebens/
1. Joh. 2. Nemlich/ die Menſchen/ die allzumahl Suͤn-
der ſind/ Rom. 3. Die alle in der jrre gegangẽ wie Schaf-
fe/ Eſa. 53.
1. Tim. 3.
v. 16.
1. Ioh. 5.
v. 19.
Ioh. 17.
v. 25.
1. Ioh. 2.
v. 16.
Rom. 3. v.
23.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/386420 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/386420/30 |
Zitationshilfe: | Thebesius, Georg: Gleubiger Christen Vierfacher Seelen-schatz. Breslau, [1638], S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386420/30>, abgerufen am 28.07.2024. |