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Schmuck, Vincentius: Leichpredigt/ Von dem guten Lande. Leipzig, 1611.

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Leichpredigt.
vnd kan ohne das Gehör desselben zum Glau-
ben vnd zur Seligkeit niemand gelangen/ wie
außdrücklich geschrieben stehet/ Roman. 10.
Wie sollen sie gleuben/ von dem sie
nichts gehöret haben? Wie sollen sie a-
ber hören ohne Prediger? Wie sollen sie
aber predigen/ wo sie nicht gesand wer-
den? Kömpt also der Glaube aus der
Predigt/ das Predigen aber durch
das Wort Gottes.
Das ists auch/ das
Roman. 1. stehet: Das Evangelium ist
eine Krafft Gottes/ selig zu machen/ die
daran gleuben.
Soll es aber solches auß-
richten/ so muß es geprediget vnd verkündiget/
vnd von denen/ die es soll selig machen/ angehö-
ret werden. Vnd derenthalben hat der Herr
Christus das Predigampt geordnet/ das hat
den Befehl/ daß es mit Verkündigung des
Worts sol vmbgehen/ vnd jederman sol diesel-
be hören/ sonst were das Predigen vergebens.
Darumb wird auch dort dem reichen Mann/
der vmb seine Brüder bekümmert war/ daß sie
nicht möchten verdampt werden/ gesaget:

Sie

Leichpredigt.
vnd kan ohne das Gehoͤr deſſelben zum Glau-
ben vnd zur Seligkeit niemand gelangen/ wie
außdruͤcklich geſchrieben ſtehet/ Roman. 10.
Wie ſollen ſie gleuben/ von dem ſie
nichts gehoͤret haben? Wie ſollen ſie a-
ber hoͤren ohne Prediger? Wie ſollen ſie
aber predigen/ wo ſie nicht geſand wer-
den? Koͤmpt alſo der Glaube aus der
Predigt/ das Predigen aber durch
das Wort Gottes.
Das iſts auch/ das
Roman. 1. ſtehet: Das Evangelium iſt
eine Krafft Gottes/ ſelig zu machen/ die
daran gleuben.
Soll es aber ſolches auß-
richten/ ſo muß es geprediget vnd verkuͤndiget/
vnd von denen/ die es ſoll ſelig machen/ angehoͤ-
ret werden. Vnd derenthalben hat der Herr
Chriſtus das Predigampt geordnet/ das hat
den Befehl/ daß es mit Verkuͤndigung des
Worts ſol vmbgehen/ vnd jederman ſol dieſel-
be hoͤren/ ſonſt were das Predigen vergebens.
Darumb wird auch dort dem reichen Mann/
der vmb ſeine Bruͤder bekuͤmmert war/ daß ſie
nicht moͤchten verdampt werden/ geſaget:

Sie
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[0008] Leichpredigt. vnd kan ohne das Gehoͤr deſſelben zum Glau- ben vnd zur Seligkeit niemand gelangen/ wie außdruͤcklich geſchrieben ſtehet/ Roman. 10. Wie ſollen ſie gleuben/ von dem ſie nichts gehoͤret haben? Wie ſollen ſie a- ber hoͤren ohne Prediger? Wie ſollen ſie aber predigen/ wo ſie nicht geſand wer- den? Koͤmpt alſo der Glaube aus der Predigt/ das Predigen aber durch das Wort Gottes. Das iſts auch/ das Roman. 1. ſtehet: Das Evangelium iſt eine Krafft Gottes/ ſelig zu machen/ die daran gleuben. Soll es aber ſolches auß- richten/ ſo muß es geprediget vnd verkuͤndiget/ vnd von denen/ die es ſoll ſelig machen/ angehoͤ- ret werden. Vnd derenthalben hat der Herr Chriſtus das Predigampt geordnet/ das hat den Befehl/ daß es mit Verkuͤndigung des Worts ſol vmbgehen/ vnd jederman ſol dieſel- be hoͤren/ ſonſt were das Predigen vergebens. Darumb wird auch dort dem reichen Mann/ der vmb ſeine Bruͤder bekuͤmmert war/ daß ſie nicht moͤchten verdampt werden/ geſaget: Sie

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Zitationshilfe: Schmuck, Vincentius: Leichpredigt/ Von dem guten Lande. Leipzig, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/385105/8>, abgerufen am 19.04.2024.