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Chemnitz, Martin: Eine Leichpredigt/ Bey dem Christlichen Leichbegengnuß/ deß weyland Ehrnuesten vnd Wolweisen Herrn Autor Beseken. Hamburg, 1612.

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Christliche Leichpredigt.
gesten Tag erhalten kan vnd will/ auch zu
solchem Gerichtstag jhr Vorsprach seyn/
vnd jhnen trewlich helffen. Dann der
Vater wil niemand richten/ Sondern hat
alles Gerichte dem Sohne vbergeben/ die-
weil er deß Menschen Sohn ist/ Johan. 5.
So sagt nun vnser Text: Wir werden
aber alle für dem Richtstul Christi
fürgestellet werden/ etc.

Derwegen dann wir Christen darauff
sollen mit allem fleiß dencken/ daß wir vns
also schicken im Leben vnd Sterben/ daß
wir deß Trostes möchten werth seyn/ dem
Wort nicht wiedersprechen noch widerle-
ben/ Auff daß sich dieser gerechte Richter
nicht vber vns zubeklagen habe: Jch habe
euch offt wollen versamlen/ jhr aber habt
nicht wollen/ Matth. 23. Sondern wie die
Epistel zu den Ebre. Cap. 3. saget: Heute
so jhr hören werdet seine stimme/ so
verstocket ewre Hertzen nicht. Lasset

jhn nicht vor seinem gerechten Gerichts-
stuel vber euch klagen/ daß jhr von der
Welt waret/ vnd die Finsterniß mehr liebe-

ten
C

Chriſtliche Leichpredigt.
geſten Tag erhalten kan vnd will/ auch zu
ſolchem Gerichtstag jhr Vorſprach ſeyn/
vnd jhnen trewlich helffen. Dann der
Vater wil niemand richten/ Sondern hat
alles Gerichte dem Sohne vbergeben/ die-
weil er deß Menſchen Sohn iſt/ Johan. 5.
So ſagt nun vnſer Text: Wir werden
aber alle fuͤr dem Richtſtul Chriſti
fuͤrgeſtellet werden/ etc.

Derwegen dann wir Chriſten darauff
ſollen mit allem fleiß dencken/ daß wir vns
alſo ſchicken im Leben vnd Sterben/ daß
wir deß Troſtes moͤchten werth ſeyn/ dem
Wort nicht wiederſprechen noch widerle-
ben/ Auff daß ſich dieſer gerechte Richter
nicht vber vns zubeklagen habe: Jch habe
euch offt wollen verſamlen/ jhr aber habt
nicht wollen/ Matth. 23. Sondern wie die
Epiſtel zu den Ebre. Cap. 3. ſaget: Heute
ſo jhr hoͤren werdet ſeine ſtimme/ ſo
verſtocket ewre Hertzen nicht. Laſſet

jhn nicht vor ſeinem gerechten Gerichts-
ſtuel vber euch klagen/ daß jhr von der
Welt waret/ vnd die Finſterniß mehr liebe-

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[33/0033] Chriſtliche Leichpredigt. geſten Tag erhalten kan vnd will/ auch zu ſolchem Gerichtstag jhr Vorſprach ſeyn/ vnd jhnen trewlich helffen. Dann der Vater wil niemand richten/ Sondern hat alles Gerichte dem Sohne vbergeben/ die- weil er deß Menſchen Sohn iſt/ Johan. 5. So ſagt nun vnſer Text: Wir werden aber alle fuͤr dem Richtſtul Chriſti fuͤrgeſtellet werden/ etc. Derwegen dann wir Chriſten darauff ſollen mit allem fleiß dencken/ daß wir vns alſo ſchicken im Leben vnd Sterben/ daß wir deß Troſtes moͤchten werth ſeyn/ dem Wort nicht wiederſprechen noch widerle- ben/ Auff daß ſich dieſer gerechte Richter nicht vber vns zubeklagen habe: Jch habe euch offt wollen verſamlen/ jhr aber habt nicht wollen/ Matth. 23. Sondern wie die Epiſtel zu den Ebre. Cap. 3. ſaget: Heute ſo jhr hoͤren werdet ſeine ſtimme/ ſo verſtocket ewre Hertzen nicht. Laſſet jhn nicht vor ſeinem gerechten Gerichts- ſtuel vber euch klagen/ daß jhr von der Welt waret/ vnd die Finſterniß mehr liebe- ten C

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Zitationshilfe: Chemnitz, Martin: Eine Leichpredigt/ Bey dem Christlichen Leichbegengnuß/ deß weyland Ehrnuesten vnd Wolweisen Herrn Autor Beseken. Hamburg, 1612, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/378827/33>, abgerufen am 22.11.2024.