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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
redlich gearbeitet/ und meinen Nahmen für aller Welt
kundt gemacht. Das ist Maria Magdalena/ welche
sich von ihren Sünden bekehret/ und mich hertzlich ge-
liebet. Das ist S. Augustinus der gewaltige Lehrer/
der so eyferig wieder meine Feinde gestritten. Das ist
Constantinus Magnus, der für meine Kirche Leib und
Leben gewaget. Das ist mein ausserwehlter Rüstzeug
Apoc. 14,
6.
D. Luther/ welcher mit meinem ewigen Evangelio durch
den Kirch-Himmel geflogen und mir zeugnüß gegeben/
daß ich sey der Christ zur Ehre GOttes des Vaters etc.
Wolan/ sie sollen nun meine Himmel-Trabanten seyn/
Apoc. 3, 12.
c.
3, 21.
und ich wil Sie machen zu Pfeiler in dem Tempel
meines GOttes/ und wil ihnen geben zu sitzen auff mei-
nem Stuel. O Ehre! O Herrligkeit! wer wolte in
erwegung solcher Himmel Glorie nicht getrost und freu-
dig seyn? Wer wolte nicht mit Augustino exclamiren
August. in
soli loq. c.
23. T. IX.

& 784.
und sagen: O quam beatus ero, cum ad videndam
tuam Claritatem admissus fuero?
O wie seelig/ O wie
Herrlich werde ich seyn/ wenn ich O GOtt/ deine klar-
heit sehen werde?

Was hat die H. Märterer in der ersten Kirchen
so hertzhafft und großmütig gemacht/ also das S. An-
dreas mit freuden nach dem Creutzholtz/ daran Er solte
sterben/ gegrieffen. Das Stephanus seinen Feinden
unerschrocken die Warheit gesaget/ das Laurentius auff
dem glüenden Rost liegende des Tyrannen gespottet/
das Polycarpus und Babylas mit ihren Ketten/ damit
sie gebunden/ gepranget/ das Hieronymus von Prage

zum

Chriſtliche Leichpredigt.
redlich gearbeitet/ und meinen Nahmen fuͤr aller Welt
kundt gemacht. Das iſt Maria Magdalena/ welche
ſich von ihren Suͤnden bekehret/ und mich hertzlich ge-
liebet. Das iſt S. Auguſtinus der gewaltige Lehrer/
der ſo eyferig wieder meine Feinde geſtritten. Das iſt
Conſtantinus Magnus, der fuͤr meine Kirche Leib und
Leben gewaget. Das iſt mein auſſerwehlter Ruͤſtzeug
Apoc. 14,
6.
D. Luther/ welcher mit meinem ewigen Evangelio durch
den Kirch-Himmel geflogen und mir zeugnuͤß gegeben/
daß ich ſey der Chriſt zur Ehre GOttes des Vaters ꝛc.
Wolan/ ſie ſollen nun meine Himmel-Trabanten ſeyn/
Apoc. 3, 12.
c.
3, 21.
und ich wil Sie machen zu Pfeiler in dem Tempel
meines GOttes/ und wil ihnen geben zu ſitzen auff mei-
nem Stuel. O Ehre! O Herrligkeit! wer wolte in
erwegung ſolcher Himmel Glorie nicht getroſt und freu-
dig ſeyn? Wer wolte nicht mit Auguſtino exclamiren
Auguſt. in
ſoli loq. c.
23. T. IX.

& 784.
und ſagen: O quam beatus ero, cum ad videndam
tuam Claritatem admiſſus fuero?
O wie ſeelig/ O wie
Herrlich werde ich ſeyn/ wenn ich O GOtt/ deine klar-
heit ſehen werde?

Was hat die H. Maͤrterer in der erſten Kirchen
ſo hertzhafft und großmuͤtig gemacht/ alſo das S. An-
dreas mit freuden nach dem Creutzholtz/ daran Er ſolte
ſterben/ gegrieffen. Das Stephanus ſeinen Feinden
unerſchrocken die Warheit geſaget/ das Laurentius auff
dem gluͤenden Roſt liegende des Tyrannen geſpottet/
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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/34>, abgerufen am 27.04.2024.