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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
Esaia. So erlangen sie Ehre nach dem Tode an ihrem
Nahmen/ der bleibet ewig und wird des Gerechten nim-Psal. 112. 6.
mermehr vergessen. An der Seelen wiederfähret Jhnen
die grösseste Ehre im Himmel/ davon Göttliche Maje-
stät saget: Siehe/ Jch wil deine Steine/ wie einen
Schmuck legen/ und wil deinen Grund mit Sapphiren
legen/ und deine Fenster auß Crystallen machen/ und dei-
ne Thor von Rubinen/ und alle deine Grentzen von er-
wehlten Steinen. Da werden die Seeligen Himmel-Esai 54, 10
Kinder für Christo in Königlicher Herrligkeit prangen/
und mit ihm in gleicher Regierung sitzen/ und richtenApoc. 1, 6.
Matth.
19,
28.

helffen die zwölff geschlecht Jsrael. O welch eine Ehre
wird ihnen daß seyn? Wie werden sie sich aber solcher
Erhöhung freuen? Man lieset von dem Constantino-
polischen Käyser Michael/ das Er seinen Diener Basi-
lium
wegen seiner trew zum Mit-Regenten erwehlet/Phil. Nic.
in speculo
vitae aeter-
nae. p.
337.

und ihn offentlich Krönen lassen. Das ist diesem Hoff-
mann eine grosse Ehre gewesen/ darüber Er so froh wor-
den/ daß Er dem Käyser zu fusse gefallen/ und Thränen
vergossen. Viel Herrlicher wird es zu gehen am jenem
grossen Gerichts-und und Reichstage/ den Jesus Chri-
stus halten wird mit allen Menschen/ die Jemals gelebet
haben. Da wird Er seine getreue Diener und Liebha-
ber fürstellen/ deren löbliche Tugenden und Thaten erzeh-
len/ und sie Herrlich rühmen/ für den H. Engeln und
Ertz-Engeln. Sehet/ wird Er sagen: Das ist Moy-
ses mein getreuer Knecht: Das ist der Prophet Esaias/
das ist Johannes der Täuffer/ das ist mein lieber Jün-
ger Petrus/ das ist S. Paulus/ welche in meinem Reich

redlich
E

Chriſtliche Leichpredigt.
Eſaia. So erlangen ſie Ehre nach dem Tode an ihrem
Nahmen/ der bleibet ewig und wird des Gerechten nim-Pſal. 112. 6.
mermehr vergeſſen. An der Seelen wiederfaͤhret Jhnen
die groͤſſeſte Ehre im Himmel/ davon Goͤttliche Maje-
ſtaͤt ſaget: Siehe/ Jch wil deine Steine/ wie einen
Schmuck legen/ und wil deinen Grund mit Sapphiren
legen/ und deine Fenſter auß Cryſtallen machen/ und dei-
ne Thor von Rubinen/ und alle deine Grentzen von er-
wehlten Steinen. Da werden die Seeligen Himmel-Eſai 54, 10
Kinder für Chriſto in Koͤniglicher Herrligkeit prangen/
und mit ihm in gleicher Regierung ſitzen/ und richtenApoc. 1, 6.
Matth.
19,
28.

helffen die zwoͤlff geſchlecht Jſrael. O welch eine Ehre
wird ihnen daß ſeyn? Wie werden ſie ſich aber ſolcher
Erhoͤhung freuen? Man lieſet von dem Conſtantino-
poliſchen Kaͤyſer Michael/ das Er ſeinen Diener Baſi-
lium
wegen ſeiner trew zum Mit-Regenten erwehlet/Phil. Nic.
in ſpeculo
vitæ æter-
næ. p.
337.

und ihn offentlich Kroͤnen laſſen. Das iſt dieſem Hoff-
mann eine groſſe Ehre geweſen/ daruͤber Er ſo froh wor-
den/ daß Er dem Kaͤyſer zu fuſſe gefallen/ und Thraͤnen
vergoſſen. Viel Herrlicher wird es zu gehen am jenem
groſſen Gerichts-und und Reichstage/ den Jeſus Chri-
ſtus halten wird mit allen Menſchen/ die Jemals gelebet
haben. Da wird Er ſeine getreue Diener und Liebha-
ber fuͤrſtellen/ deren loͤbliche Tugenden und Thaten erzeh-
len/ und ſie Herrlich ruͤhmen/ fuͤr den H. Engeln und
Ertz-Engeln. Sehet/ wird Er ſagen: Das iſt Moy-
ſes mein getreuer Knecht: Das iſt der Prophet Eſaias/
das iſt Johannes der Taͤuffer/ das iſt mein lieber Juͤn-
ger Petrus/ das iſt S. Paulus/ welche in meinem Reich

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[[33]/0033] Chriſtliche Leichpredigt. Eſaia. So erlangen ſie Ehre nach dem Tode an ihrem Nahmen/ der bleibet ewig und wird des Gerechten nim- mermehr vergeſſen. An der Seelen wiederfaͤhret Jhnen die groͤſſeſte Ehre im Himmel/ davon Goͤttliche Maje- ſtaͤt ſaget: Siehe/ Jch wil deine Steine/ wie einen Schmuck legen/ und wil deinen Grund mit Sapphiren legen/ und deine Fenſter auß Cryſtallen machen/ und dei- ne Thor von Rubinen/ und alle deine Grentzen von er- wehlten Steinen. Da werden die Seeligen Himmel- Kinder für Chriſto in Koͤniglicher Herrligkeit prangen/ und mit ihm in gleicher Regierung ſitzen/ und richten helffen die zwoͤlff geſchlecht Jſrael. O welch eine Ehre wird ihnen daß ſeyn? Wie werden ſie ſich aber ſolcher Erhoͤhung freuen? Man lieſet von dem Conſtantino- poliſchen Kaͤyſer Michael/ das Er ſeinen Diener Baſi- lium wegen ſeiner trew zum Mit-Regenten erwehlet/ und ihn offentlich Kroͤnen laſſen. Das iſt dieſem Hoff- mann eine groſſe Ehre geweſen/ daruͤber Er ſo froh wor- den/ daß Er dem Kaͤyſer zu fuſſe gefallen/ und Thraͤnen vergoſſen. Viel Herrlicher wird es zu gehen am jenem groſſen Gerichts-und und Reichstage/ den Jeſus Chri- ſtus halten wird mit allen Menſchen/ die Jemals gelebet haben. Da wird Er ſeine getreue Diener und Liebha- ber fuͤrſtellen/ deren loͤbliche Tugenden und Thaten erzeh- len/ und ſie Herrlich ruͤhmen/ fuͤr den H. Engeln und Ertz-Engeln. Sehet/ wird Er ſagen: Das iſt Moy- ſes mein getreuer Knecht: Das iſt der Prophet Eſaias/ das iſt Johannes der Taͤuffer/ das iſt mein lieber Juͤn- ger Petrus/ das iſt S. Paulus/ welche in meinem Reich redlich Pſal. 112. 6. Eſai 54, 10 Apoc. 1, 6. Matth. 19, 28. Phil. Nic. in ſpeculo vitæ æter- næ. p. 337. E

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [33]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/33>, abgerufen am 22.11.2024.