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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
haben und damit prangen/ so mustu dir umb Christus
willen nichts zu lieb sein lassen/ nehmen sie dir den Leib/
Gut/ Ehr/ Kind und Weib/ laß fahren dahin/ sie ha-
bens keinen gewinn/ das Reich Gottes muß dir bleiben.

Ob nun wol unser Seel. Herr Kerner keinen ge-
waltsamen Martyrer todt gelitten/ sondern wie Jacob
und David sanfft auff seinem Bette entschlaffen/ so hat
er doch seinen Jesum so hertzlich geliebet/ daß Er sich nicht
gefürchtet umb seiner Ehre und Lehre willen Leib und Le-
ben zu verliehren und in die Schantze zuschlagen.

Die dritte Vmbstände/ so im ersten Theil unserer
Predigt in acht zunehmen/ ist Cur? Warumb man
mit David allein an GOtt hangen und mit Jhm sagenc.
Cur?

solle: HErr wenn ich nur dich habe? Jst denn das so
hochnöthig? Freylich ist es nöthig. Vnd das umb
deß HErren willen/ der solchen Glauben und Bekänt-Esai. 45,
23.
Phil.
2. 10.

nüß erfodert/ wie spricht Er im Esaia: Jch schwere bey
mir selbst/ und ein wort der Gerechtigkeit gehet auß mei-
nem Munde/ dabey sol es bleiben/ nemlich mir sollen sich
alle Knie beugen und alle Zungen schweren und sagen:
Jm HErren habe ich Gerechtigkeit und Stärcke. Wor-Esai. 42. 8.
Deut. 10.
20.
Matth.
4.
10.

auß zusehen/ das GOtt seine Ehre keinem andern ge-
ben/ auch nicht zulassen wolle/ daß man andern Göttern
dienen solle: Es ist nöhtig umb des Nechsten willen/
dem du mit freudiger Bekäntnüs und Glauben solst
fürgehen/ und ihn bewegen auch fest an GOtt zuhalten.
Wer den Sünder bekehret von dem Jrthumb seines
weges/ der hat einer Seelen von dem Tode geholffen/Jac. 5. 20
und wird bedecken die Menge der Sünden/ sagt S.

Jacob.
C

Chriſtliche Leichpredigt.
haben und damit prangen/ ſo muſtu dir umb Chriſtus
willen nichts zu lieb ſein laſſen/ nehmen ſie dir den Leib/
Gut/ Ehr/ Kind und Weib/ laß fahren dahin/ ſie ha-
bens keinen gewinn/ das Reich Gottes muß dir bleiben.

Ob nun wol unſer Seel. Herr Kerner keinen ge-
waltſamen Martyrer todt gelitten/ ſondern wie Jacob
und David ſanfft auff ſeinem Bette entſchlaffen/ ſo hat
er doch ſeinen Jeſum ſo hertzlich geliebet/ daß Er ſich nicht
gefuͤrchtet umb ſeiner Ehre und Lehre willen Leib und Le-
ben zu verliehren und in die Schantze zuſchlagen.

Die dritte Vmbſtaͤnde/ ſo im erſten Theil unſerer
Predigt in acht zunehmen/ iſt Cur? Warumb man
mit David allein an GOtt hangen und mit Jhm ſagenc.
Cur?

ſolle: HErr wenn ich nur dich habe? Jſt denn das ſo
hochnoͤthig? Freylich iſt es noͤthig. Vnd das umb
deß HErren willen/ der ſolchen Glauben und Bekaͤnt-Eſai. 45,
23.
Phil.
2. 10.

nuͤß erfodert/ wie ſpricht Er im Eſaia: Jch ſchwere bey
mir ſelbſt/ und ein wort der Gerechtigkeit gehet auß mei-
nem Munde/ dabey ſol es bleiben/ nemlich mir ſollen ſich
alle Knie beugen und alle Zungen ſchweren und ſagen:
Jm HErren habe ich Gerechtigkeit und Staͤrcke. Wor-Eſai. 42. 8.
Deut. 10.
20.
Matth.
4.
10.

auß zuſehen/ das GOtt ſeine Ehre keinem andern ge-
ben/ auch nicht zulaſſen wolle/ daß man andern Goͤttern
dienen ſolle: Es iſt noͤhtig umb des Nechſten willen/
dem du mit freudiger Bekaͤntnuͤs und Glauben ſolſt
fuͤrgehen/ und ihn bewegen auch feſt an GOtt zuhalten.
Wer den Suͤnder bekehret von dem Jrthumb ſeines
weges/ der hat einer Seelen von dem Tode geholffen/Jac. 5. 20
und wird bedecken die Menge der Suͤnden/ ſagt S.

Jacob.
C
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[[17]/0017] Chriſtliche Leichpredigt. haben und damit prangen/ ſo muſtu dir umb Chriſtus willen nichts zu lieb ſein laſſen/ nehmen ſie dir den Leib/ Gut/ Ehr/ Kind und Weib/ laß fahren dahin/ ſie ha- bens keinen gewinn/ das Reich Gottes muß dir bleiben. Ob nun wol unſer Seel. Herr Kerner keinen ge- waltſamen Martyrer todt gelitten/ ſondern wie Jacob und David ſanfft auff ſeinem Bette entſchlaffen/ ſo hat er doch ſeinen Jeſum ſo hertzlich geliebet/ daß Er ſich nicht gefuͤrchtet umb ſeiner Ehre und Lehre willen Leib und Le- ben zu verliehren und in die Schantze zuſchlagen. Die dritte Vmbſtaͤnde/ ſo im erſten Theil unſerer Predigt in acht zunehmen/ iſt Cur? Warumb man mit David allein an GOtt hangen und mit Jhm ſagen ſolle: HErr wenn ich nur dich habe? Jſt denn das ſo hochnoͤthig? Freylich iſt es noͤthig. Vnd das umb deß HErren willen/ der ſolchen Glauben und Bekaͤnt- nuͤß erfodert/ wie ſpricht Er im Eſaia: Jch ſchwere bey mir ſelbſt/ und ein wort der Gerechtigkeit gehet auß mei- nem Munde/ dabey ſol es bleiben/ nemlich mir ſollen ſich alle Knie beugen und alle Zungen ſchweren und ſagen: Jm HErren habe ich Gerechtigkeit und Staͤrcke. Wor- auß zuſehen/ das GOtt ſeine Ehre keinem andern ge- ben/ auch nicht zulaſſen wolle/ daß man andern Goͤttern dienen ſolle: Es iſt noͤhtig umb des Nechſten willen/ dem du mit freudiger Bekaͤntnuͤs und Glauben ſolſt fuͤrgehen/ und ihn bewegen auch feſt an GOtt zuhalten. Wer den Suͤnder bekehret von dem Jrthumb ſeines weges/ der hat einer Seelen von dem Tode geholffen/ und wird bedecken die Menge der Suͤnden/ ſagt S. Jacob. c. Cur? Eſai. 45, 23. Phil. 2. 10. Eſai. 42. 8. Deut. 10. 20. Matth. 4. 10. Jac. 5. 20 C

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/17>, abgerufen am 27.11.2024.