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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
nen allen war Davids Seele feind/ er verwirfft sie gantz2. Sam. 5, 8.
Psal. 115, 4.
Psal.
106,
37.

als unnütze und tode klötzer/ ja er schilt sie Daemonia/ o-
der Teuffel. Siehet demnach mit diesen Worten/
HErr wenn ich nur dich habe/ auff keinen andern als
auff den Elohim, welcher ist der drey einige GOtt/ Gott
der Vater/ GOtt der Sohn und Gott der H. Geist.
Mit einem Wort/ sein glaube gehet auff die H. Drey-
faltigkeit/ die begehret Er/ die wündschet er zu haben:
Möchtestu allhier gedencken oder fragen: Jst denn die-
ses Geheimnüß und Artickul von der Dreyeinigkeit im
alten Testament auch bekand gewesen? Jch antwortte:
Freylich hat es darinnen seinen Grund. Wenn GOtt
in ersten Buch Mosis Cap. 1. saget: Lasset uns Men-Gen. 1. 26
schen machen/ so wird dadurch gedeutet auff alle drey Per-
sonen im göttlichen Wesen/ wie es Lutherus also außle-
get/ wenn Er saget: Verbum faciamus: das wörtleinLuth. in 1.
Cap. Ge-
nes. f. 13. a.

last uns machen/ gehöret zum geheimnüß/ unsern Glau-
ben dadurch zubestätigen das von Ewigkeit her ein Gott/
und drey unterschiedene Personen in der Einigen Gott-
heit seyn/ nehmlich der Vater/ Sohn und H. Geist. So
stehet im Psalm: Der Himmel ist durchs wort desPsal. 33, 6.
HErren gemacht/ und alle sein Heer durch den Geist sei-
nes Mundes. Jn welchem spruch außdrücklich die
drey Personen in der Dreyfaltigkeit benennet werden.
Der HErr ist der Vater/ das wort ist der Sohn/ der
Geist ist der Heilige Geist. Anderer zeugnüsse/ de-Joh. 1, 1.
rer sehr viel verhanden/ zugeschweigen/ was haben wir
im Neuen Testament hiervon? Jm Neuen Testa-
ment leuchtet die heilige Dreyfaltigkeit klärer/ als dieEuseb. de
praepar. E-

Sonne am Himmel/ sagt Eusebius. Sonderlich

Matth.
B ij

Chriſtliche Leichpredigt.
nen allen war Davids Seele feind/ er verwirfft ſie gantz2. Sam. 5, 8.
Pſal. 115, 4.
Pſal.
106,
37.

als unnuͤtze und tode kloͤtzer/ ja er ſchilt ſie Dæmonia/ o-
der Teuffel. Siehet demnach mit dieſen Worten/
HErr wenn ich nur dich habe/ auff keinen andern als
auff den Elohim, welcher iſt der drey einige GOtt/ Gott
der Vater/ GOtt der Sohn und Gott der H. Geiſt.
Mit einem Wort/ ſein glaube gehet auff die H. Drey-
faltigkeit/ die begehret Er/ die wuͤndſchet er zu haben:
Moͤchteſtu allhier gedencken oder fragen: Jſt denn die-
ſes Geheimnüß und Artickul von der Dreyeinigkeit im
alten Teſtament auch bekand geweſen? Jch antwortte:
Freylich hat es darinnen ſeinen Grund. Wenn GOtt
in erſten Buch Moſis Cap. 1. ſaget: Laſſet uns Men-Gen. 1. 26
ſchen machen/ ſo wird dadurch gedeutet auff alle drey Per-
ſonen im goͤttlichen Weſen/ wie es Lutherus alſo außle-
get/ wenn Er ſaget: Verbum faciamus: das woͤrtleinLuth. in 1.
Cap. Ge-
neſ. f. 13. a.

laſt uns machen/ gehoͤret zum geheimnuͤß/ unſern Glau-
ben dadurch zubeſtaͤtigen das von Ewigkeit her ein Gott/
und drey unterſchiedene Perſonen in der Einigen Gott-
heit ſeyn/ nehmlich der Vater/ Sohn und H. Geiſt. So
ſtehet im Pſalm: Der Himmel iſt durchs wort desPſal. 33, 6.
HErren gemacht/ und alle ſein Heer durch den Geiſt ſei-
nes Mundes. Jn welchem ſpruch außdruͤcklich die
drey Perſonen in der Dreyfaltigkeit benennet werden.
Der HErr iſt der Vater/ das wort iſt der Sohn/ der
Geiſt iſt der Heilige Geiſt. Anderer zeugnuͤſſe/ de-Joh. 1, 1.
rer ſehr viel verhanden/ zugeſchweigen/ was haben wir
im Neuen Teſtament hiervon? Jm Neuen Teſta-
ment leuchtet die heilige Dreyfaltigkeit klaͤrer/ als dieEuſeb. de
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Sonne am Himmel/ ſagt Euſebius. Sonderlich

Matth.
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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/11>, abgerufen am 29.03.2024.