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Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.

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Christliche Leichpredigt.
gleich wie Er offt an seine Sterbligkeit bey gesunden Ta-
gen gedacht/ und sich auch dannenhero eines erbaren Le-
bens beflisse/ seine grawe Haare mit Ruhm unter die Er-
de zu bringen/ Also redete Er auff seinem Todt-Bette
nicht nur allein von weltlichen Sachen/ sondern menge-
te auch viell ein von dem Held der kommen solte/ und von
dem Heil des Herren/ darauff Er hoffete und war-
tete. Simeon machte es auch also/ denn der weißsagte
nicht nur allein vor seinem Ende der Gottes gebährerin
Maria/ wie es jhr ins künfftige ergehen/ und ein Schwerd
durch Jhre Seele dringen würde/ sondern vergaß auch
nicht des Heylandes/ welchen GOtt bereitet habe für
Luc. 2. v. 35.
30.
allen Völckern/ ein Liecht/ zu erleuchten die Heyden/
und zum Preiß seines Volckes Jsrael/ Luc. 2. Auch
Paulus/ da Er eins und das ander geschrieben hatte/
von dem Wachsthumb der Kirchen/ von seinen Ban-
den/ von unterschiedlicher arth der Prediger/ führt Er
mitten in solcher seiner Schrifft an: Jch begehre auff-
Philip. 1. 13.gelöset/ und bey CHRisto zu seyn/ Phil. 1.

Diesen hochlöblichen Exempeln sollen alle todt-
krancke Menschen nachfolgen/ und in Anordnung jhres
Zeitlichen ja nicht des Ewigen vergessen; Denn das
Zeitliche muß verschwinden/ das Ewige Gutt aber macht
rechten Mutth/ darbey Jch bleib/ wag Gutt und Leib/
Similia.Gott helff mirß überwinden. Je grösser die Kranckheit
wird/ je mehr der Pacient vom Artzt redet/ und sich nach
Jhm sehnet. Je mehr der Hunger oder Durst bey ei-
nem Menschen zunimbt/ je mehr Er nach Speise unnd

Tranck

Chriſtliche Leichpredigt.
gleich wie Er offt an ſeine Sterbligkeit bey geſunden Ta-
gen gedacht/ und ſich auch dannenhero eines erbaren Le-
bens befliſſe/ ſeine grawe Haare mit Ruhm unter die Er-
de zu bringen/ Alſo redete Er auff ſeinem Todt-Bette
nicht nur allein von weltlichen Sachen/ ſondern menge-
te auch viell ein von dem Held der kommen ſolte/ uñ von
dem Heil des Herren/ darauff Er hoffete und war-
tete. Simeon machte es auch alſo/ denn der weißſagte
nicht nur allein vor ſeinem Ende der Gottes gebaͤhrerin
Maria/ wie es jhr ins kuͤnfftige ergehen/ und ein Schwerd
durch Jhre Seele dringen wuͤrde/ ſondern vergaß auch
nicht des Heylandes/ welchen GOtt bereitet habe fuͤr
Luc. 2. v. 35.
30.
allen Voͤlckern/ ein Liecht/ zu erleuchten die Heyden/
und zum Preiß ſeines Volckes Jſrael/ Luc. 2. Auch
Paulus/ da Er eins und das ander geſchrieben hatte/
von dem Wachsthumb der Kirchen/ von ſeinen Ban-
den/ von unterſchiedlicher arth der Prediger/ fuͤhrt Er
mitten in ſolcher ſeiner Schrifft an: Jch begehre auff-
Philip. 1. 13.geloͤſet/ und bey CHRiſto zu ſeyn/ Phil. 1.

Dieſen hochloͤblichen Exempeln ſollen alle todt-
krancke Menschen nachfolgen/ und in Anordnung jhres
Zeitlichen ja nicht des Ewigen vergeſſen; Denn das
Zeitliche muß verſchwinden/ das Ewige Gutt aber macht
rechten Mutth/ darbey Jch bleib/ wag Gutt und Leib/
Similia.Gott helff mirß uͤberwinden. Je groͤſſer die Kranckheit
wird/ je mehr der Pacient vom Artzt redet/ und ſich nach
Jhm ſehnet. Je mehr der Hunger oder Durſt bey ei-
nem Menſchen zunimbt/ je mehr Er nach Speiſe unnd

Tranck
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[[32]/0032] Chriſtliche Leichpredigt. gleich wie Er offt an ſeine Sterbligkeit bey geſunden Ta- gen gedacht/ und ſich auch dannenhero eines erbaren Le- bens befliſſe/ ſeine grawe Haare mit Ruhm unter die Er- de zu bringen/ Alſo redete Er auff ſeinem Todt-Bette nicht nur allein von weltlichen Sachen/ ſondern menge- te auch viell ein von dem Held der kommen ſolte/ uñ von dem Heil des Herren/ darauff Er hoffete und war- tete. Simeon machte es auch alſo/ denn der weißſagte nicht nur allein vor ſeinem Ende der Gottes gebaͤhrerin Maria/ wie es jhr ins kuͤnfftige ergehen/ uñ ein Schwerd durch Jhre Seele dringen wuͤrde/ ſondern vergaß auch nicht des Heylandes/ welchen GOtt bereitet habe fuͤr allen Voͤlckern/ ein Liecht/ zu erleuchten die Heyden/ und zum Preiß ſeines Volckes Jſrael/ Luc. 2. Auch Paulus/ da Er eins und das ander geſchrieben hatte/ von dem Wachsthumb der Kirchen/ von ſeinen Ban- den/ von unterſchiedlicher arth der Prediger/ fuͤhrt Er mitten in ſolcher ſeiner Schrifft an: Jch begehre auff- geloͤſet/ und bey CHRiſto zu ſeyn/ Phil. 1. Luc. 2. v. 35. 30. Philip. 1. 13. Dieſen hochloͤblichen Exempeln ſollen alle todt- krancke Menschen nachfolgen/ und in Anordnung jhres Zeitlichen ja nicht des Ewigen vergeſſen; Denn das Zeitliche muß verſchwinden/ das Ewige Gutt aber macht rechten Mutth/ darbey Jch bleib/ wag Gutt und Leib/ Gott helff mirß uͤberwinden. Je groͤſſer die Kranckheit wird/ je mehr der Pacient vom Artzt redet/ und ſich nach Jhm ſehnet. Je mehr der Hunger oder Durſt bey ei- nem Menſchen zunimbt/ je mehr Er nach Speiſe unnd Tranck Similia.

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Zitationshilfe: Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653, S. [32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360000/32>, abgerufen am 24.11.2024.