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Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].

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und wandernde Blätter.
Schwester/ meine liebe Herrn Schwäger/ Freunde
und Freundinnen!
Jch gehe von euch des Weges/ den ich
nicht wieder kommen/ Jhr aber wohl zu mir kommen werdet.
Hiob. 16, 22. 2. Sam. 12, 23. GOtt mein und euer GOtt geden-
cke Euer im besten. Nehem. 13, 31. Er dencke an Euch/ und
segne euch/ Er segne euch je mehr und mehr/ Euch und eure
Kinder/ beyde kleine und grosse. Psal. 115, 13. 14. Und wenn nun
eure Zeit aus ist/ und Jhr auch wandernde Blätter werden
müsset/ so lasse Er euch auch mit Frieden von hinnen fahren
zu der Engel Schaaren. Luc. 2, 29. Sie kehren und wenden
sich 4. zu Jhrem Hauß/ Rittersitz und Güttern/ Sie seg-
nen auch diese und sagen: Ade und tausend gutte Nacht/
mein liebes Dalcke und Bauhen/ alle meine Gütter/ mein
Hauß und Hoff! Jch lasse euch einem andern zum Erb-
theil Eccl. 2, 21. und erwehle und behalte dafür das Land der
Lebendigen/ die Häuser des Friedens/ die sichern Wohnun-
gen. Esa. 32, 18. GOtt mein GOtt sey eine feurige Mauer
umb Euch her/ Er sey drinnen und bezeuge sich bey Euch
herrlich. Zach. 2, 5. Er lasse Ehre und Wonne in Euch woh-
nen/ Gerechtigkeit und Friede sich küssen/ Psal. 85, 11. daß Jhr
seyd wie die Arche Nohae zubereitet zum Heil des Glaubi-
tzischen Hauses/ Stammes und Nahmens/
bis an das
Ende der Welt/ Hebr. 11, 7. Daß der und dessen Wohlerge-
hen in Euch mag fest und wohl bestehen! Sie wenden und
kehren sich letzlich und 5. zu allen und jeden Leich-Beglei-
tern/
Sie letzen sich auch mit denselben und sagen: Ade
und tausend gutte Nacht Alle/ die Jhr hier versammlet seyd/
bestellet euer Hauß/ Jhr werdet wie ich sterben und nicht

lebendig

und wandernde Blaͤtter.
Schweſter/ meine liebe Herꝛn Schwaͤger/ Freunde
und Freundinnen!
Jch gehe von euch des Weges/ den ich
nicht wieder kom̃en/ Jhr aber wohl zu mir kommen werdet.
Hiob. 16, 22. 2. Sam. 12, 23. GOtt mein und euer GOtt geden-
cke Euer im beſten. Nehem. 13, 31. Er dencke an Euch/ und
ſegne euch/ Er ſegne euch je mehr und mehr/ Euch und eure
Kinder/ beyde kleine und groſſe. Pſal. 115, 13. 14. Und weñ nun
eure Zeit aus iſt/ und Jhr auch wandernde Blaͤtter werden
muͤſſet/ ſo laſſe Er euch auch mit Frieden von hinnen fahren
zu der Engel Schaaren. Luc. 2, 29. Sie kehren und wenden
ſich 4. zu Jhrem Hauß/ Ritterſitz und Guͤttern/ Sie ſeg-
nen auch dieſe und ſagen: Ade und tauſend gutte Nacht/
mein liebes Dalcke und Bauhen/ alle meine Guͤtter/ mein
Hauß und Hoff! Jch laſſe euch einem andern zum Erb-
theil Eccl. 2, 21. und erwehle und behalte dafuͤr das Land deꝛ
Lebendigen/ die Haͤuſer des Friedens/ die ſichern Wohnun-
gen. Eſa. 32, 18. GOtt mein GOtt ſey eine feurige Mauer
umb Euch her/ Er ſey drinnen und bezeuge ſich bey Euch
herꝛlich. Zach. 2, 5. Er laſſe Ehre und Wonne in Euch woh-
nen/ Gerechtigkeit und Friede ſich kuͤſſen/ Pſal. 85, 11. daß Jhr
ſeyd wie die Arche Nohæ zubereitet zum Heil des Glaubi-
tziſchen Hauſes/ Stam̃es und Nahmens/
bis an das
Ende der Welt/ Hebr. 11, 7. Daß der und deſſen Wohlerge-
hen in Euch mag feſt und wohl beſtehen! Sie wenden und
kehren ſich letzlich und 5. zu allen und jeden Leich-Beglei-
tern/
Sie letzen ſich auch mit denſelben und ſagen: Ade
und tauſend gutte Nacht Alle/ die Jhr hier verſam̃let ſeyd/
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[55/0055] und wandernde Blaͤtter. Schweſter/ meine liebe Herꝛn Schwaͤger/ Freunde und Freundinnen! Jch gehe von euch des Weges/ den ich nicht wieder kom̃en/ Jhr aber wohl zu mir kommen werdet. Hiob. 16, 22. 2. Sam. 12, 23. GOtt mein und euer GOtt geden- cke Euer im beſten. Nehem. 13, 31. Er dencke an Euch/ und ſegne euch/ Er ſegne euch je mehr und mehr/ Euch und eure Kinder/ beyde kleine und groſſe. Pſal. 115, 13. 14. Und weñ nun eure Zeit aus iſt/ und Jhr auch wandernde Blaͤtter werden muͤſſet/ ſo laſſe Er euch auch mit Frieden von hinnen fahren zu der Engel Schaaren. Luc. 2, 29. Sie kehren und wenden ſich 4. zu Jhrem Hauß/ Ritterſitz und Guͤttern/ Sie ſeg- nen auch dieſe und ſagen: Ade und tauſend gutte Nacht/ mein liebes Dalcke und Bauhen/ alle meine Guͤtter/ mein Hauß und Hoff! Jch laſſe euch einem andern zum Erb- theil Eccl. 2, 21. und erwehle und behalte dafuͤr das Land deꝛ Lebendigen/ die Haͤuſer des Friedens/ die ſichern Wohnun- gen. Eſa. 32, 18. GOtt mein GOtt ſey eine feurige Mauer umb Euch her/ Er ſey drinnen und bezeuge ſich bey Euch herꝛlich. Zach. 2, 5. Er laſſe Ehre und Wonne in Euch woh- nen/ Gerechtigkeit und Friede ſich kuͤſſen/ Pſal. 85, 11. daß Jhr ſeyd wie die Arche Nohæ zubereitet zum Heil des Glaubi- tziſchen Hauſes/ Stam̃es und Nahmens/ bis an das Ende der Welt/ Hebr. 11, 7. Daß der und deſſen Wohlerge- hen in Euch mag feſt und wohl beſtehen! Sie wenden und kehren ſich letzlich und 5. zu allen und jeden Leich-Beglei- tern/ Sie letzen ſich auch mit denſelben und ſagen: Ade und tauſend gutte Nacht Alle/ die Jhr hier verſam̃let ſeyd/ beſtellet euer Hauß/ Jhr werdet wie ich ſterben und nicht lebendig

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Zitationshilfe: Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/55>, abgerufen am 22.11.2024.