Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].

Bild:
<< vorherige Seite

Die itzt fallende
dern mit euch: Er erqvicke euch auch zuletzte auf eurem
Siech-Bette/ und lasse euch sanfft und stille/ doch nicht eher
als in Simeons-Jahren/ in Friede dahin fahren! Sie kehren
und wenden sich 2. Zu ihren Kindern/ gesegnen auch diese
und sagen: Ade und tausend gute Nacht/ ihr meine liebsten
Kinder! GOtt mein GOtt dem ich gedienet habe/ dem ich
Euch itzt lasse und befehle/ sey auch euer GOtt! Der regiere
und führe euch; Der neige euere Hertzen zu Jhm/ und er-
halte euch zuföderst bey dem Einigen/ daß Jhr seinen Na-
men fürchtet! Er schütze und behüte euch vor allem Bösen/
Er stärcke und befestige euch in allem Gutten/ Er segne und
setze euch wie Ephraim und Manasse, Gen. 48, 20. Von euers
Vaters Gott sey euch geholffen/ und von dem Allmächtigen
seyd gesegnet mit Seegen oben vom Himmel ab! Die See-
gen eurer Mutter gehen stärcker denn die Seegen meiner
VorEltern nach Wuntsch der Hohen in der Welt/ und sol-
len kommen auf das Haubt Sigismundes, und auf die Scheitel
meines Hauses. Gen. 49, 25. 26. Also/ daß sie in diesem Seegen
wie die Rosen blühen/ daß Sie wachsen wie die Liljen am
Bächlein gepflantzet/ und lieblichen Geruch geben/ wie die
Rosen zu Jericho. Sir. 24, 18. & c. 40. 18. Jn Summa: Gott der
euch glücklich geführet in die Welt/ der bringe euch auch mit
Ehren durch die Welt/ Er segne euch reichlich in der Welt/
und bringe euch auch endlich seeliglich aus der Welt/ und
helffe/ daß wir im Himmelreich einander wieder sehn zugleich!
Sie kehren und wenden sich 3. zu Jhrem Geschwiester und
Freunden/ gesegnen auch dieselbte und sagen: Ade und tau-
send gute Nacht Jhr liebsten Herren Brüder und Frau

Schwe-

Die itzt fallende
dern mit euch: Er erqvicke euch auch zuletzte auf eurem
Siech-Bette/ und laſſe euch ſanfft und ſtille/ doch nicht eher
als in Simeons-Jahren/ in Friede dahin fahren! Sie kehren
und wenden ſich 2. Zu ihren Kindern/ geſegnen auch dieſe
und ſagen: Ade und tauſend gute Nacht/ ihr meine liebſten
Kinder! GOtt mein GOtt dem ich gedienet habe/ dem ich
Euch itzt laſſe und befehle/ ſey auch euer GOtt! Der regiere
und fuͤhre euch; Der neige euere Hertzen zu Jhm/ und er-
halte euch zufoͤderſt bey dem Einigen/ daß Jhr ſeinen Na-
men fuͤrchtet! Er ſchuͤtze und behuͤte euch vor allem Boͤſen/
Er ſtaͤrcke und befeſtige euch in allem Gutten/ Er ſegne und
ſetze euch wie Ephraim und Manaſſe, Gen. 48, 20. Von euers
Vaters Gott ſey euch geholffen/ und von dem Allmaͤchtigen
ſeyd geſegnet mit Seegen oben vom Himmel ab! Die See-
gen eurer Mutter gehen ſtaͤrcker denn die Seegen meiner
VorEltern nach Wuntſch der Hohen in der Welt/ und ſol-
len kom̃en auf das Haubt Sigismundes, und auf die Scheitel
meines Hauſes. Gen. 49, 25. 26. Alſo/ daß ſie in dieſem Seegen
wie die Roſen bluͤhen/ daß Sie wachſen wie die Liljen am
Baͤchlein gepflantzet/ und lieblichen Geruch geben/ wie die
Roſen zu Jericho. Sir. 24, 18. & c. 40. 18. Jn Sum̃a: Gott der
euch gluͤcklich gefuͤhret in die Welt/ der bringe euch auch mit
Ehren durch die Welt/ Er ſegne euch reichlich in der Welt/
und bringe euch auch endlich ſeeliglich aus der Welt/ und
helffe/ daß wir im Him̃elreich einander wieder ſehn zugleich!
Sie kehren und wenden ſich 3. zu Jhrem Geſchwieſter und
Freunden/ geſegnen auch dieſelbte und ſagen: Ade und tau-
ſend gute Nacht Jhr liebſten Herꝛen Bruͤder und Frau

Schwe-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <p><pb facs="#f0054" n="54"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die itzt fallende</hi></fw><lb/>
dern mit <hi rendition="#k">e</hi>uch: Er erqvicke euch auch zuletzte auf eurem<lb/>
Siech-Bette/ und la&#x017F;&#x017F;e euch &#x017F;anfft und &#x017F;tille/ doch nicht eher<lb/>
als in <hi rendition="#aq">Simeons-</hi>Jahren/ in Friede dahin fahren! Sie kehren<lb/>
und wenden &#x017F;ich 2. Zu ihren Kindern/ ge&#x017F;egnen auch die&#x017F;e<lb/>
und &#x017F;agen: Ade und tau&#x017F;end gute Nacht/ ihr meine lieb&#x017F;ten<lb/>
Kinder! GOtt mein GOtt dem ich gedienet habe/ dem ich<lb/>
Euch itzt la&#x017F;&#x017F;e und befehle/ &#x017F;ey auch euer GOtt! Der regiere<lb/>
und fu&#x0364;hre euch; Der neige euere Hertzen zu Jhm/ und er-<lb/>
halte euch zufo&#x0364;der&#x017F;t bey dem Einigen/ daß Jhr &#x017F;einen Na-<lb/>
men fu&#x0364;rchtet! Er &#x017F;chu&#x0364;tze und behu&#x0364;te euch vor allem Bo&#x0364;&#x017F;en/<lb/>
Er &#x017F;ta&#x0364;rcke und befe&#x017F;tige euch in allem Gutten/ Er &#x017F;egne und<lb/>
&#x017F;etze euch wie <hi rendition="#aq">Ephraim</hi> und <hi rendition="#aq">Mana&#x017F;&#x017F;e, Gen.</hi> 48, 20. Von euers<lb/>
Vaters Gott &#x017F;ey euch geholffen/ und von dem Allma&#x0364;chtigen<lb/>
&#x017F;eyd ge&#x017F;egnet mit Seegen oben vom Himmel ab! Die See-<lb/>
gen eurer Mutter gehen &#x017F;ta&#x0364;rcker denn die Seegen meiner<lb/>
VorEltern nach Wunt&#x017F;ch der Hohen in der Welt/ und &#x017F;ol-<lb/>
len kom&#x0303;en auf das Haubt <hi rendition="#aq">Sigismundes,</hi> und auf die Scheitel<lb/>
meines Hau&#x017F;es. <hi rendition="#aq">Gen.</hi> 49, 25. 26. Al&#x017F;o/ daß &#x017F;ie in die&#x017F;em Seegen<lb/>
wie die Ro&#x017F;en blu&#x0364;hen/ daß Sie wach&#x017F;en wie die Liljen am<lb/>
Ba&#x0364;chlein gepflantzet/ und lieblichen Geruch geben/ wie die<lb/>
Ro&#x017F;en zu <hi rendition="#aq">Jericho. Sir. 24, 18. &amp; c.</hi> 40. 18. Jn Sum&#x0303;a: Gott der<lb/>
euch glu&#x0364;cklich gefu&#x0364;hret in die Welt/ der bringe euch auch mit<lb/>
Ehren durch die Welt/ Er &#x017F;egne euch reichlich in der Welt/<lb/>
und bringe euch auch endlich &#x017F;eeliglich aus der Welt/ und<lb/>
helffe/ daß wir im Him&#x0303;elreich <hi rendition="#k">e</hi>inander wieder &#x017F;ehn zugleich!<lb/>
Sie kehren und wenden &#x017F;ich 3. zu Jhrem Ge&#x017F;chwie&#x017F;ter und<lb/>
Freunden/ ge&#x017F;egnen auch die&#x017F;elbte und &#x017F;agen: Ade und tau-<lb/>
&#x017F;end gute Nacht <hi rendition="#fr">Jhr lieb&#x017F;ten Her&#xA75B;en Bru&#x0364;der und Frau</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Schwe-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0054] Die itzt fallende dern mit euch: Er erqvicke euch auch zuletzte auf eurem Siech-Bette/ und laſſe euch ſanfft und ſtille/ doch nicht eher als in Simeons-Jahren/ in Friede dahin fahren! Sie kehren und wenden ſich 2. Zu ihren Kindern/ geſegnen auch dieſe und ſagen: Ade und tauſend gute Nacht/ ihr meine liebſten Kinder! GOtt mein GOtt dem ich gedienet habe/ dem ich Euch itzt laſſe und befehle/ ſey auch euer GOtt! Der regiere und fuͤhre euch; Der neige euere Hertzen zu Jhm/ und er- halte euch zufoͤderſt bey dem Einigen/ daß Jhr ſeinen Na- men fuͤrchtet! Er ſchuͤtze und behuͤte euch vor allem Boͤſen/ Er ſtaͤrcke und befeſtige euch in allem Gutten/ Er ſegne und ſetze euch wie Ephraim und Manaſſe, Gen. 48, 20. Von euers Vaters Gott ſey euch geholffen/ und von dem Allmaͤchtigen ſeyd geſegnet mit Seegen oben vom Himmel ab! Die See- gen eurer Mutter gehen ſtaͤrcker denn die Seegen meiner VorEltern nach Wuntſch der Hohen in der Welt/ und ſol- len kom̃en auf das Haubt Sigismundes, und auf die Scheitel meines Hauſes. Gen. 49, 25. 26. Alſo/ daß ſie in dieſem Seegen wie die Roſen bluͤhen/ daß Sie wachſen wie die Liljen am Baͤchlein gepflantzet/ und lieblichen Geruch geben/ wie die Roſen zu Jericho. Sir. 24, 18. & c. 40. 18. Jn Sum̃a: Gott der euch gluͤcklich gefuͤhret in die Welt/ der bringe euch auch mit Ehren durch die Welt/ Er ſegne euch reichlich in der Welt/ und bringe euch auch endlich ſeeliglich aus der Welt/ und helffe/ daß wir im Him̃elreich einander wieder ſehn zugleich! Sie kehren und wenden ſich 3. zu Jhrem Geſchwieſter und Freunden/ geſegnen auch dieſelbte und ſagen: Ade und tau- ſend gute Nacht Jhr liebſten Herꝛen Bruͤder und Frau Schwe-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/359521
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/359521/54
Zitationshilfe: Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/54>, abgerufen am 28.04.2024.