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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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der Außerwehlten.
vor eine schöne Krone der Himmlische Braut-Krantz
seyn werde/ kan nicht gedacht/ geschweige denn/ ausge-
sprochen werden. Es bleibet bey dem was S. Paulus
schreibet/ 1. Cor. 2. Es hats kein Auge gesehen/ kein Ohr
gehöret/ und ist in keines Menschen Hertz kommen/ was
GOTT bereitet hat denen die Jhn lieben.

Und auff diese Krone hat sich S. Paulus gefreu-
et/ und/ Timotheum erinnern wollen/ Sich über sei-
nen Abschiede nicht zubetrüben/ weil Er jhn in einem sol-
chen Freudenreichen Zustande und Herrligkeit wüste.

Nun auff solche Herrligkeit hat sich auch imGeistApplicatio
ad beate
defunctam.

erfreuet unsere selig Verstorbene Jungfr. Festenbergin.
Denn Sie im Glauben gewiß gewesen/ daß/ da Sie
vor sich selbst nicht könte vor GOTT bestehen/ noch
durch jhre Gerechtigkeit und Verdienst die Himmlische Kro-
ne erlangen/ Jhr doch warhafftig zugerechnet sey die Ge-
rechtigkeit JESU CHristi/ Jhres Erlösers Und
wie solte Sie sich auch auff Jhre Wercke verlassen ha-
ben? Da Sie sich offtmals bekümmert und beklaget/ daß
Sie gar zuwenig thäte/ und das Sie sich jhrer Sünden
halben nicht so sehr betrüben könte/ als es billich wehre.
Gewiß der gnädige GOTT/ welcher den Uberfluß Sei-
ner Gnaden Schätze am allerliebsten ausgeust in die leern
Gefässe/ und von aller Einbildung einiger Heyligkeit ent-
fernete Hertzen/ hat Sie durch seines Sohnes Gerech-
tigkeit/ als mit den schönen Braut-Rocke bekleidet.
Darum ist Sie auch allbereit/ der Seelen nach/ als eine
Braut jhres Himmlischen Bräut'gams in die Braut Kam-
mer des ewigen Lebens eingeführet. Sie hält mit jhm

in
J 3

der Außerwehlten.
vor eine ſchoͤne Krone der Himmliſche Braut-Krantz
ſeyn werde/ kan nicht gedacht/ geſchweige denn/ ausge-
ſprochen werden. Es bleibet bey dem was S. Paulus
ſchreibet/ 1. Cor. 2. Es hats kein Auge geſehen/ kein Ohr
gehoͤret/ und iſt in keines Menſchen Hertz kommen/ was
GOTT bereitet hat denen die Jhn lieben.

Und auff dieſe Krone hat ſich S. Paulus gefreu-
et/ und/ Timotheum erinnern wollen/ Sich uͤber ſei-
nen Abſchiede nicht zubetruͤben/ weil Er jhn in einem ſol-
chen Freudenreichen Zuſtande und Herrligkeit wuͤſte.

Nun auff ſolche Herrligkeit hat ſich auch imGeiſtApplicatio
ad beate
defunctam.

erfreuet unſere ſelig Verſtorbene Jungfr. Feſtenbergin.
Denn Sie im Glauben gewiß geweſen/ daß/ da Sie
vor ſich ſelbſt nicht koͤnte vor GOTT beſtehen/ noch
durch jhre Gerechtigkeit und Verdienſt die Him̃liſche Kro-
ne erlangen/ Jhr doch warhafftig zugerechnet ſey die Ge-
rechtigkeit JESU CHriſti/ Jhres Erloͤſers Und
wie ſolte Sie ſich auch auff Jhre Wercke verlaſſen ha-
ben? Da Sie ſich offtmals bekuͤmmert und beklaget/ daß
Sie gar zuwenig thaͤte/ und das Sie ſich jhrer Suͤnden
halben nicht ſo ſehr betruͤben koͤnte/ als es billich wehre.
Gewiß der gnaͤdige GOTT/ welcher den Uberfluß Sei-
ner Gnaden Schaͤtze am allerliebſten ausgeuſt in die leern
Gefaͤſſe/ und von aller Einbildung einiger Heyligkeit ent-
fernete Hertzen/ hat Sie durch ſeines Sohnes Gerech-
tigkeit/ als mit den ſchoͤnen Braut-Rocke bekleidet.
Darum iſt Sie auch allbereit/ der Seelen nach/ als eine
Braut jhres Himmliſchen Braͤut'gams in die Braut Kam-
mer des ewigen Lebens eingefuͤhret. Sie haͤlt mit jhm

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J 3
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[61[69]/0069] der Außerwehlten. vor eine ſchoͤne Krone der Himmliſche Braut-Krantz ſeyn werde/ kan nicht gedacht/ geſchweige denn/ ausge- ſprochen werden. Es bleibet bey dem was S. Paulus ſchreibet/ 1. Cor. 2. Es hats kein Auge geſehen/ kein Ohr gehoͤret/ und iſt in keines Menſchen Hertz kommen/ was GOTT bereitet hat denen die Jhn lieben. Und auff dieſe Krone hat ſich S. Paulus gefreu- et/ und/ Timotheum erinnern wollen/ Sich uͤber ſei- nen Abſchiede nicht zubetruͤben/ weil Er jhn in einem ſol- chen Freudenreichen Zuſtande und Herrligkeit wuͤſte. Nun auff ſolche Herrligkeit hat ſich auch imGeiſt erfreuet unſere ſelig Verſtorbene Jungfr. Feſtenbergin. Denn Sie im Glauben gewiß geweſen/ daß/ da Sie vor ſich ſelbſt nicht koͤnte vor GOTT beſtehen/ noch durch jhre Gerechtigkeit und Verdienſt die Him̃liſche Kro- ne erlangen/ Jhr doch warhafftig zugerechnet ſey die Ge- rechtigkeit JESU CHriſti/ Jhres Erloͤſers Und wie ſolte Sie ſich auch auff Jhre Wercke verlaſſen ha- ben? Da Sie ſich offtmals bekuͤmmert und beklaget/ daß Sie gar zuwenig thaͤte/ und das Sie ſich jhrer Suͤnden halben nicht ſo ſehr betruͤben koͤnte/ als es billich wehre. Gewiß der gnaͤdige GOTT/ welcher den Uberfluß Sei- ner Gnaden Schaͤtze am allerliebſten ausgeuſt in die leern Gefaͤſſe/ und von aller Einbildung einiger Heyligkeit ent- fernete Hertzen/ hat Sie durch ſeines Sohnes Gerech- tigkeit/ als mit den ſchoͤnen Braut-Rocke bekleidet. Darum iſt Sie auch allbereit/ der Seelen nach/ als eine Braut jhres Himmliſchen Braͤut'gams in die Braut Kam- mer des ewigen Lebens eingefuͤhret. Sie haͤlt mit jhm in Applicatio ad beate defunctam. J 3

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 61[69]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/69>, abgerufen am 25.11.2024.