Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.Himmlischer Braut-Krantz in unaussprechlicher Freude Hochzeit. Sie triumphiretals eine Himmlische Königin über jhre Feinde und wird solcher Herrligkeit ewiglich genissen. Dieses kan die schmertzlich Leidtragende Frau Schwester/ und alle durch Jhren Todesfall betrübte kräfftig trösten. Hätte Sie sich mit einem Jhr am Stande und vermögen gleichen Caval- lier verehliget/ und Sie gesehen/ das die Ehe wohl ge- rathen/ würden Sie sich mit Jhr hertzlich erfreuet haben. Aber nun Sie gewiß wissen/ das Sie des Himmlischen Königs Sohn geehliget und heimgeholet dahin/ wo Er Jhr so viel Ehre/ Liebe und Treue unauffhörlich erwei- set/ sollen Sie sich nicht vielmehr über jhren ewigen Wol- stande erfreuen? Und dieses ist auch jhr eintziges verlan- gen/ in dem Sie jhnen aus dem verordneten Grabe-Lie- de zurücke zuruffet: Viel Angst hatt ich/ und schweres Leid/ Bedenckts um GOttes-Willen/ Und gönnt mir doch die ewige Freud/ Die ich jtzt hab bekommen/ Kommt jhr doch allesambt zu mir/ Drum wolt euch nicht betrüben sehr/ Und lobt mit mir den HErren. USUS nichts
Him̃liſcher Braut-Krantz in unausſprechlicher Freude Hochzeit. Sie triumphiretals eine Himmliſche Koͤnigin uͤber jhre Feinde und wird ſolcher Herrligkeit ewiglich geniſſen. Dieſes kan die ſchmertzlich Leidtragende Frau Schweſter/ und alle durch Jhren Todesfall betruͤbte kraͤfftig troͤſten. Haͤtte Sie ſich mit einem Jhr am Stande und vermoͤgen gleichen Caval- lier verehliget/ und Sie geſehen/ das die Ehe wohl ge- rathen/ wuͤrden Sie ſich mit Jhr hertzlich erfreuet haben. Aber nun Sie gewiß wiſſen/ das Sie des Himmliſchen Koͤnigs Sohn geehliget und heimgeholet dahin/ wo Er Jhr ſo viel Ehre/ Liebe und Treue unauffhoͤrlich erwei- ſet/ ſollen Sie ſich nicht vielmehr uͤber jhren ewigen Wol- ſtande erfreuen? Und dieſes iſt auch jhr eintziges verlan- gen/ in dem Sie jhnen aus dem verordneten Grabe-Lie- de zuruͤcke zuruffet: Viel Angſt hatt ich/ und ſchweres Leid/ Bedenckts um GOttes-Willen/ Und goͤnnt mir doch die ewige Freud/ Die ich jtzt hab bekommen/ Kommt jhr doch alleſambt zu mir/ Drum wolt euch nicht betruͤben ſehr/ Und lobt mit mir den HErren. USUS nichts
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Him̃liſcher Braut-Krantz
in unausſprechlicher Freude Hochzeit. Sie triumphiret
als eine Himmliſche Koͤnigin uͤber jhre Feinde und wird
ſolcher Herrligkeit ewiglich geniſſen. Dieſes kan die
ſchmertzlich Leidtragende Frau Schweſter/ und alle durch
Jhren Todesfall betruͤbte kraͤfftig troͤſten. Haͤtte Sie ſich
mit einem Jhr am Stande und vermoͤgen gleichen Caval-
lier verehliget/ und Sie geſehen/ das die Ehe wohl ge-
rathen/ wuͤrden Sie ſich mit Jhr hertzlich erfreuet haben.
Aber nun Sie gewiß wiſſen/ das Sie des Himmliſchen
Koͤnigs Sohn geehliget und heimgeholet dahin/ wo Er
Jhr ſo viel Ehre/ Liebe und Treue unauffhoͤrlich erwei-
ſet/ ſollen Sie ſich nicht vielmehr uͤber jhren ewigen Wol-
ſtande erfreuen? Und dieſes iſt auch jhr eintziges verlan-
gen/ in dem Sie jhnen aus dem verordneten Grabe-Lie-
de zuruͤcke zuruffet:
Viel Angſt hatt ich/ und ſchweres Leid/
Bedenckts um GOttes-Willen/
Und goͤnnt mir doch die ewige Freud/
Die ich jtzt hab bekommen/
Kommt jhr doch alleſambt zu mir/
Drum wolt euch nicht betruͤben ſehr/
Und lobt mit mir den HErren.
Wir aber/ liebſten Zuhoͤrer/ dencken auch billich
auff dieſe Krone/ daß wir dieſelbe aller Welt Herrlig-
keit vorziehen. Sind gleich Hochzeit- und Koͤnigliche
Kronen in der Welt praͤchtig und Herrlich/ ſo iſt doch
nichts
USUS
Didaſc.
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