Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.Eine in GOtt-ruhende gesättiget/ welche sie aber nicht ehren/ nehmlich durch dasanbeten/ die haben Mangel der Gnaden und Ehren/ sie kommen um durch den Hunger nach Göttl. Troste/ und durch das Schwerdt teufflischer Versuchung. Wie Unsere Selige wol wuste/ was Sie von Maria und andern Hei- Psal. 50, 15.ligen halten solte/ daß auch GOtt nicht beleidiget würde/ und also dieselbige nicht anrieff/ sondern den HERRN/ Matth. 4, 10der erfodert/ Ps. 50. Ruffe mich an/ und sich achtete nach CHristi Worten: Es stehet geschrieben. Du solt anbeten GOtt deinen HErrn und Jhm allein dienen/ Matth 4. so priese Sie auch GOtt als jhren Helffer. Durch die Seele wird manchmal das Leben bedeutet. Wenn Esther bey dem Könige Ahasvero anhielt: Habe ich Gnade für Esth. 7, 3. Jer. 11, 21.Dir funden/ O König/ und gefället es dem Könige/ so gieb mir mein Leben/ Esth. 7. so brauchte sie das Wort/ so in unserm Texte von der Selen anzutreffen. Wenn Jer. 11. gemeldet wird/ daß die Männer zu Anathoth nach des Pro- pheten Leben stehen/ so finden wir von dem Leben das Wort/ so in unserm Spruche von der Seelen vorkömmt. Eben dieses stehet auch von dem Leben/ wenn Jeremias zu Jerusalem sprach: So spricht der HERR: Wer in die- ser Stadt bleibet/ der wird durch Schwerdt/ Hunger und Pestilentz sterben müssen/ wer aber hinaus gehet zu den Chal- Jer. 39, 2.deern/ der soll lebend bleiben/ und wird sein Leben/ wie ei- ne Beute/ davon bringen/ Jer. 38. Rabbi Salomo soll dafür gehalten haben/ David habe den 116. Psal. gemacht/ da er von dem Saul errettet/ und zum Königreich erhöhet gewesen. (p) Andere meinen/ Er habe jhn auffgesetzet/ da Er sein Leben für seinem Rebellischen Sohne dem Absa- lom (p) Geier. Praelect. in Ps. 116. pr.
Eine in GOtt-ruhende geſaͤttiget/ welche ſie aber nicht ehren/ nehmlich durch dasanbeten/ die haben Mangel der Gnaden und Ehren/ ſie kommen um durch den Hunger nach Goͤttl. Troſte/ und durch das Schwerdt teuffliſcher Verſuchung. Wie Unſere Selige wol wuſte/ was Sie von Maria und andern Hei- Pſal. 50, 15.ligen halten ſolte/ daß auch GOtt nicht beleidiget wuͤrde/ und alſo dieſelbige nicht anrieff/ ſondern den HERRN/ Matth. 4, 10der erfodert/ Pſ. 50. Ruffe mich an/ und ſich achtete nach CHriſti Worten: Es ſtehet geſchrieben. Du ſolt anbeten GOtt deinen HErrn und Jhm allein dienen/ Matth 4. ſo prieſe Sie auch GOtt als jhren Helffer. Durch die Seele wird manchmal das Leben bedeutet. Wenn Eſther bey dem Koͤnige Ahaſvero anhielt: Habe ich Gnade fuͤr Eſth. 7, 3. Jer. 11, 21.Dir funden/ O Koͤnig/ und gefaͤllet es dem Koͤnige/ ſo gieb mir mein Leben/ Eſth. 7. ſo brauchte ſie das Wort/ ſo in unſerm Texte von der Selen anzutreffen. Wenn Jer. 11. gemeldet wird/ daß die Maͤnner zu Anathoth nach des Pro- pheten Leben ſtehen/ ſo finden wir von dem Leben das Wort/ ſo in unſerm Spruche von der Seelen vorkoͤmmt. Eben dieſes ſtehet auch von dem Leben/ wenn Jeremias zu Jeruſalem ſprach: So ſpricht der HERR: Wer in die- ſer Stadt bleibet/ der wird durch Schwerdt/ Hunger und Peſtilentz ſterben muͤſſen/ wer aber hinaus gehet zu den Chal- Jer. 39, 2.deern/ der ſoll lebend bleiben/ und wird ſein Leben/ wie ei- ne Beute/ davon bringen/ Jer. 38. Rabbi Salomo ſoll dafuͤr gehalten haben/ David habe den 116. Pſal. gemacht/ da er von dem Saul errettet/ und zum Koͤnigreich erhoͤhet geweſen. (p) Andere meinen/ Er habe jhn auffgeſetzet/ da Er ſein Leben fuͤr ſeinem Rebelliſchen Sohne dem Abſa- lom (p) Geier. Prælect. in Pſ. 116. pr.
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0024" n="24"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Eine in GOtt-ruhende</hi></fw><lb/> geſaͤttiget/ welche ſie aber nicht ehren/ nehmlich durch das<lb/> anbeten/ die haben Mangel der Gnaden und Ehren/ ſie<lb/> kommen um durch den Hunger nach Goͤttl. Troſte/ und<lb/> durch das Schwerdt teuffliſcher Verſuchung. Wie Unſere<lb/> Selige wol wuſte/ was Sie von Maria und andern Hei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 50, 15.</note>ligen halten ſolte/ daß auch GOtt nicht beleidiget wuͤrde/<lb/> und alſo dieſelbige nicht anrieff/ ſondern den HERRN/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 4, 10</note>der erfodert/ <hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 50. Ruffe mich an/ und ſich achtete nach<lb/> CHriſti Worten: Es ſtehet geſchrieben. Du ſolt anbeten<lb/> GOtt deinen HErrn und Jhm allein dienen/ <hi rendition="#aq">Matth</hi> 4.<lb/> ſo prieſe Sie auch GOtt als jhren Helffer. Durch die<lb/> Seele wird manchmal das Leben bedeutet. Wenn Eſther<lb/> bey dem Koͤnige <hi rendition="#aq">Ahaſvero</hi> anhielt: Habe ich Gnade fuͤr<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſth. 7, 3.<lb/> Jer.</hi> 11, 21.</note>Dir funden/ O Koͤnig/ und gefaͤllet es dem Koͤnige/ ſo gieb<lb/> mir mein Leben/ Eſth. 7. ſo brauchte ſie das Wort/ ſo in<lb/> unſerm Texte von der Selen anzutreffen. Wenn <hi rendition="#aq">Jer.</hi> 11.<lb/> gemeldet wird/ daß die Maͤnner zu Anathoth nach des Pro-<lb/> pheten Leben ſtehen/ ſo finden wir von dem Leben das<lb/> Wort/ ſo in unſerm Spruche von der Seelen vorkoͤmmt.<lb/> Eben dieſes ſtehet auch von dem Leben/ wenn <hi rendition="#aq">Jeremias</hi> zu<lb/> Jeruſalem ſprach: So ſpricht der HERR: Wer in die-<lb/> ſer Stadt bleibet/ der wird durch Schwerdt/ Hunger und<lb/> Peſtilentz ſterben muͤſſen/ wer aber hinaus gehet zu den Chal-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jer.</hi> 39, 2.</note>deern/ der ſoll lebend bleiben/ und wird ſein Leben/ wie ei-<lb/> ne Beute/ davon bringen/ <hi rendition="#aq">Jer. 38. Rabbi Salomo</hi> ſoll<lb/> dafuͤr gehalten haben/ <hi rendition="#aq">David</hi> habe den 116. <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> gemacht/<lb/> da er von dem Saul errettet/ und zum Koͤnigreich erhoͤhet<lb/> geweſen. <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Geier. Prælect. in Pſ. 116. pr.</hi></note> Andere meinen/ Er habe jhn auffgeſetzet/ da<lb/> Er ſein Leben fuͤr ſeinem Rebelliſchen Sohne dem <hi rendition="#aq">Abſa-</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">lom</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0024]
Eine in GOtt-ruhende
geſaͤttiget/ welche ſie aber nicht ehren/ nehmlich durch das
anbeten/ die haben Mangel der Gnaden und Ehren/ ſie
kommen um durch den Hunger nach Goͤttl. Troſte/ und
durch das Schwerdt teuffliſcher Verſuchung. Wie Unſere
Selige wol wuſte/ was Sie von Maria und andern Hei-
ligen halten ſolte/ daß auch GOtt nicht beleidiget wuͤrde/
und alſo dieſelbige nicht anrieff/ ſondern den HERRN/
der erfodert/ Pſ. 50. Ruffe mich an/ und ſich achtete nach
CHriſti Worten: Es ſtehet geſchrieben. Du ſolt anbeten
GOtt deinen HErrn und Jhm allein dienen/ Matth 4.
ſo prieſe Sie auch GOtt als jhren Helffer. Durch die
Seele wird manchmal das Leben bedeutet. Wenn Eſther
bey dem Koͤnige Ahaſvero anhielt: Habe ich Gnade fuͤr
Dir funden/ O Koͤnig/ und gefaͤllet es dem Koͤnige/ ſo gieb
mir mein Leben/ Eſth. 7. ſo brauchte ſie das Wort/ ſo in
unſerm Texte von der Selen anzutreffen. Wenn Jer. 11.
gemeldet wird/ daß die Maͤnner zu Anathoth nach des Pro-
pheten Leben ſtehen/ ſo finden wir von dem Leben das
Wort/ ſo in unſerm Spruche von der Seelen vorkoͤmmt.
Eben dieſes ſtehet auch von dem Leben/ wenn Jeremias zu
Jeruſalem ſprach: So ſpricht der HERR: Wer in die-
ſer Stadt bleibet/ der wird durch Schwerdt/ Hunger und
Peſtilentz ſterben muͤſſen/ wer aber hinaus gehet zu den Chal-
deern/ der ſoll lebend bleiben/ und wird ſein Leben/ wie ei-
ne Beute/ davon bringen/ Jer. 38. Rabbi Salomo ſoll
dafuͤr gehalten haben/ David habe den 116. Pſal. gemacht/
da er von dem Saul errettet/ und zum Koͤnigreich erhoͤhet
geweſen. (p) Andere meinen/ Er habe jhn auffgeſetzet/ da
Er ſein Leben fuͤr ſeinem Rebelliſchen Sohne dem Abſa-
lom
Pſal. 50, 15.
Matth. 4, 10
Eſth. 7, 3.
Jer. 11, 21.
Jer. 39, 2.
(p) Geier. Prælect. in Pſ. 116. pr.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |