Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.Elisabeth. käntniß viel gerecht machet/ recht erkant/ und in GOttesSchickungen sich zu schicken gewust; und mit allerley geist- lichem Segen in Himlischen Gütern durch CHristum gesegnet gewesen. Wie Sie hieran wol wird gedacht ha- ben/ wenn Sie/ gesaget: der HErr thut dir guts/ so hat Sie doch gar sonderlich auf jhren freudigen Muth/ den Sie in dem Himlischen Freuden-Meister gehabt/ bey wel- chem sich jhre Seele wol befunden/ sehend/ gegen jhrem seligen Ende also sagen können. Und das geben denn die folgenden Worte: Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen. Es ist nicht ungewöhnlich in der Schrifft/ daß die Person geändert wird/ und man sich zu GOtt selbst mit seiner Rede wendet. Wenn Nehemia erzehlet/ wie Saneballat und Tobia der Ammoniter neben jhm von den Jüden geredet/ saget Er: Höre unser GOtt/ wie ver-Neh. 4, 4. acht sind wir- Neh. 4. So hielt es auch David, der sonst also zu reden pflegte/ sintemahl Er sagte/ Psal. 16. DerPsl. 16, 5. HERR ist mein Gut und mein Theil/ Du erhältest meinPs. 52, 10. 11. Erbtheil/ Ps. 52. Jch verlasse mich auff GOttes Güte im-Ps. 66, 8. 9. 10. mer und ewiglich. Jch dancke Dir ewiglich/ den du kansts wol machen/ und Ps. 66. Lobet jhr Völcker unsern GOtt/ lasset seinen Ruhm weit erschallen. Der unser Seelen im Leben behält/ und lässet unsere Füsse nicht gleiten. Denn GOtt Du hast uns versucht und geläutert/ wie das Sil- ber geläutert wird. Also redete unsere Selige auch den HERRN/ der ihr guts gethan/ an; mit welchem Sie im Gebet zu reden gar gewohnt war. Jacob de Voragi- ne hat geschrieben/ (o) so lange man die Himmels-Köni- gin Mariam anruffe/ werde man mit Himmel-Brodte ge- (o) Cit. Gerhard. Conf. Cathol. Lib. II. Part. II. Art. X. c. 2.
qv. fin. Eliſabeth. kaͤntniß viel gerecht machet/ recht erkant/ und in GOttesSchickungen ſich zu ſchicken gewuſt; und mit allerley geiſt- lichem Segen in Himliſchen Guͤtern durch CHriſtum geſegnet geweſen. Wie Sie hieran wol wird gedacht ha- ben/ wenn Sie/ geſaget: der HErr thut dir guts/ ſo hat Sie doch gar ſonderlich auf jhren freudigen Muth/ den Sie in dem Himliſchen Freuden-Meiſter gehabt/ bey wel- chem ſich jhre Seele wol befunden/ ſehend/ gegen jhrem ſeligen Ende alſo ſagen koͤnnen. Und das geben denn die folgenden Worte: Denn du haſt meine Seele aus dem Tode geriſſen. Es iſt nicht ungewoͤhnlich in der Schrifft/ daß die Perſon geaͤndert wird/ und man ſich zu GOtt ſelbſt mit ſeiner Rede wendet. Wenn Nehemia erzehlet/ wie Saneballat und Tobia der Ammoniter neben jhm von den Juͤden geredet/ ſaget Er: Hoͤre unſer GOtt/ wie ver-Neh. 4, 4. acht ſind wir- Neh. 4. So hielt es auch David, der ſonſt alſo zu reden pflegte/ ſintemahl Er ſagte/ Pſal. 16. DerPſl. 16, 5. HERR iſt mein Gut und mein Theil/ Du erhaͤlteſt meinPſ. 52, 10. 11. Erbtheil/ Pſ. 52. Jch verlaſſe mich auff GOttes Guͤte im-Pſ. 66, 8. 9. 10. mer und ewiglich. Jch dancke Dir ewiglich/ den du kanſts wol machen/ und Pſ. 66. Lobet jhr Voͤlcker unſern GOtt/ laſſet ſeinen Ruhm weit erſchallen. Der unſer Seelen im Leben behaͤlt/ und laͤſſet unſere Fuͤſſe nicht gleiten. Denn GOtt Du haſt uns verſucht und gelaͤutert/ wie das Sil- ber gelaͤutert wird. Alſo redete unſere Selige auch den HERRN/ der ihr guts gethan/ an; mit welchem Sie im Gebet zu reden gar gewohnt war. Jacob de Voragi- ne hat geſchrieben/ (o) ſo lange man die Himmels-Koͤni- gin Mariam anruffe/ werde man mit Himmel-Brodte ge- (o) Cit. Gerhard. Conf. Cathol. Lib. II. Part. II. Art. X. c. 2.
qv. fin. <TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0023" n="23"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Eliſabeth.</hi></fw><lb/> kaͤntniß viel gerecht machet/ recht erkant/ und in GOttes<lb/> Schickungen ſich zu ſchicken gewuſt; und mit allerley geiſt-<lb/> lichem Segen in Himliſchen Guͤtern durch CHriſtum<lb/> geſegnet geweſen. Wie Sie hieran wol wird gedacht ha-<lb/> ben/ wenn Sie/ geſaget: der HErr thut dir guts/ ſo hat<lb/> Sie doch gar ſonderlich auf jhren freudigen Muth/ den<lb/> Sie in dem Himliſchen Freuden-Meiſter gehabt/ bey wel-<lb/> chem ſich jhre Seele wol befunden/ ſehend/ gegen jhrem<lb/> ſeligen Ende alſo ſagen koͤnnen. Und das geben denn die<lb/> folgenden Worte: Denn du haſt meine Seele aus dem<lb/> Tode geriſſen. Es iſt nicht ungewoͤhnlich in der Schrifft/<lb/> daß die Perſon geaͤndert wird/ und man ſich zu GOtt<lb/> ſelbſt mit ſeiner Rede wendet. Wenn <hi rendition="#aq">Nehemia</hi> erzehlet/<lb/> wie Saneballat und Tobia der <hi rendition="#aq">Ammoni</hi>ter neben jhm von<lb/> den Juͤden geredet/ ſaget Er: Hoͤre unſer GOtt/ wie ver-<note place="right"><hi rendition="#aq">Neh.</hi> 4, 4.</note><lb/> acht ſind wir- <hi rendition="#aq">Neh.</hi> 4. So hielt es auch <hi rendition="#aq">David,</hi> der ſonſt<lb/> alſo zu reden pflegte/ ſintemahl Er ſagte/ <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 16. Der<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſl.</hi> 16, 5.</note><lb/> HERR iſt mein Gut und mein Theil/ Du erhaͤlteſt mein<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 52, 10. 11.</note><lb/> Erbtheil/ <hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 52. Jch verlaſſe mich auff GOttes Guͤte im-<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 66, 8. 9.<lb/> 10.</note><lb/> mer und ewiglich. Jch dancke Dir ewiglich/ den du kanſts<lb/> wol machen/ und <hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 66. Lobet jhr Voͤlcker unſern GOtt/<lb/> laſſet ſeinen Ruhm weit erſchallen. Der unſer Seelen im<lb/> Leben behaͤlt/ und laͤſſet unſere Fuͤſſe nicht gleiten. Denn<lb/> GOtt Du haſt uns verſucht und gelaͤutert/ wie das Sil-<lb/> ber gelaͤutert wird. Alſo redete unſere Selige auch den<lb/> HERRN/ der ihr guts gethan/ an; mit welchem Sie<lb/> im Gebet zu reden gar gewohnt war. <hi rendition="#aq">Jacob de Voragi-<lb/> ne</hi> hat geſchrieben/ <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">Cit. Gerhard. Conf. Cathol. Lib. II. Part. II. Art. X. c. 2.<lb/> qv. fin.</hi></note> ſo lange man die Himmels-Koͤni-<lb/> gin <hi rendition="#aq">Mariam</hi> anruffe/ werde man mit Himmel-Brodte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0023]
Eliſabeth.
kaͤntniß viel gerecht machet/ recht erkant/ und in GOttes
Schickungen ſich zu ſchicken gewuſt; und mit allerley geiſt-
lichem Segen in Himliſchen Guͤtern durch CHriſtum
geſegnet geweſen. Wie Sie hieran wol wird gedacht ha-
ben/ wenn Sie/ geſaget: der HErr thut dir guts/ ſo hat
Sie doch gar ſonderlich auf jhren freudigen Muth/ den
Sie in dem Himliſchen Freuden-Meiſter gehabt/ bey wel-
chem ſich jhre Seele wol befunden/ ſehend/ gegen jhrem
ſeligen Ende alſo ſagen koͤnnen. Und das geben denn die
folgenden Worte: Denn du haſt meine Seele aus dem
Tode geriſſen. Es iſt nicht ungewoͤhnlich in der Schrifft/
daß die Perſon geaͤndert wird/ und man ſich zu GOtt
ſelbſt mit ſeiner Rede wendet. Wenn Nehemia erzehlet/
wie Saneballat und Tobia der Ammoniter neben jhm von
den Juͤden geredet/ ſaget Er: Hoͤre unſer GOtt/ wie ver-
acht ſind wir- Neh. 4. So hielt es auch David, der ſonſt
alſo zu reden pflegte/ ſintemahl Er ſagte/ Pſal. 16. Der
HERR iſt mein Gut und mein Theil/ Du erhaͤlteſt mein
Erbtheil/ Pſ. 52. Jch verlaſſe mich auff GOttes Guͤte im-
mer und ewiglich. Jch dancke Dir ewiglich/ den du kanſts
wol machen/ und Pſ. 66. Lobet jhr Voͤlcker unſern GOtt/
laſſet ſeinen Ruhm weit erſchallen. Der unſer Seelen im
Leben behaͤlt/ und laͤſſet unſere Fuͤſſe nicht gleiten. Denn
GOtt Du haſt uns verſucht und gelaͤutert/ wie das Sil-
ber gelaͤutert wird. Alſo redete unſere Selige auch den
HERRN/ der ihr guts gethan/ an; mit welchem Sie
im Gebet zu reden gar gewohnt war. Jacob de Voragi-
ne hat geſchrieben/ (o) ſo lange man die Himmels-Koͤni-
gin Mariam anruffe/ werde man mit Himmel-Brodte
ge-
Neh. 4, 4.
Pſl. 16, 5.
Pſ. 52, 10. 11.
Pſ. 66, 8. 9.
10.
(o) Cit. Gerhard. Conf. Cathol. Lib. II. Part. II. Art. X. c. 2.
qv. fin.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |