Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.Himmlische Cur und Artzney jhm selbst zu helffen. jhm mit Syrach sagen möchte: Ein treuer Freund ist einSyr. 6. v. 14. 16.Trost im Leben/ wer den hat/ hat einen grossen Schatz/ cap. 6. Nun heisset es unter den Menschen: O Amici, nemo amicus. Viel Mund-Freunde/ und keine Hertzens-Freunde. Hat man nur einen einigen treuen Freund/ und muß ihn lassen/ so Ob dieses von denen widersinnigen Leuten jhrer viel nicht
Es ist endlichen von unserer Kirchen-Gemeine hinweg genommen Ezechie-
Him̃liſche Cur und Artzney jhm ſelbſt zu helffen. jhm mit Syrach ſagen moͤchte: Ein treuer Freund iſt einSyr. 6. v. 14. 16.Troſt im Leben/ wer den hat/ hat einen groſſen Schatz/ cap. 6. Nun heiſſet es unter den Menſchen: O Amici, nemo amicus. Viel Mund-Freunde/ und keine Hertzens-Freunde. Hat man nur einen einigen treuen Freund/ und muß ihn laſſen/ ſo Ob dieſes von denen widerſinnigen Leuten jhrer viel nicht
Es iſt endlichen von unſerer Kirchen-Gemeine hinweg genommen Ezechie-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Him̃liſche Cur und Artzney jhm ſelbſt zu helffen.</hi></fw><lb/> jhm mit Syrach ſagen moͤchte: <hi rendition="#fr">Ein treuer Freund iſt ein</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syr. 6.<lb/> v.</hi> 14. 16.</note><hi rendition="#fr">Troſt im Leben/ wer den hat/ hat einen groſſen Schatz/</hi><lb/><hi rendition="#aq">cap.</hi> 6. Nun heiſſet es unter den Menſchen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">O Amici, nemo amicus.</hi> </l><lb/> <l>Viel Mund-Freunde/ und keine Hertzens-Freunde.</l> </lg><lb/> <p>Hat man nur einen einigen treuen Freund/ und muß ihn laſſen/ ſo<lb/> ſpricht man billich mit Seufftzen und Thraͤnen: je hertzlicher ge-<lb/> liebt/ je ſchmertzlicher verlohren. Auch iſt unſere S<supplied>t</supplied>adt/ wie<lb/> auch das Land umbher eines ſolchen Mannes verluſtig worden/<lb/> der als ein wol <hi rendition="#aq">qualificir</hi>ter und von GOtt hochbegabter <hi rendition="#aq">Medi-<lb/> cus,</hi> mit ſeinen von GOtt jhm verliehenen und anvertrauten <hi rendition="#aq">Ta-<lb/> lento,</hi> wie bißhero geſchehen/ auch noch ferner haͤtte groſſen Nu-<lb/> tzen ſchaffen/ und v<supplied>ie</supplied>len dienlich ſeyn koͤnnen.</p><lb/> <p>Ob dieſes von denen widerſinnigen Leuten jhrer viel nicht<lb/> moͤchten erkennen/ ſo kan es jhnen gar leichtlich ergehen nach dem/<lb/> was der vernuͤnfftige Heyde ſagte:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l> <note place="left"><hi rendition="#aq">Horat.<lb/> lib. 3.<lb/> Carm.<lb/> Od.</hi> 24.</note> <hi rendition="#aq">Virtutem incolumem odimus</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Sublatam ex oculis quærimus invidi.</hi> </l><lb/> <l>Das Gute wird veracht an vielen/ weil ſie leben</l><lb/> <l>Jm Tode wirds vermiſt. Niemand kans widergeben.</l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Es iſt endlichen von unſerer Kirchen-Gemeine hinweg genommen<lb/><supplied>word</supplied>en/ ein getreuer Liebhaber GOttes und ſeines ſeligmachenden<lb/> Wortes/ dem es die groͤſte Freude war in dieſer Welt/ <hi rendition="#fr">wenn<lb/> Er ſolte gehen ins Haus des HErren/ wenn ſeine Fuͤſ-<lb/> ſe ſtehen ſolten in deinen Thoren Jeruſalem/ do man</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal. 122.<lb/> v.</hi> 1. 2. 3.</note><hi rendition="#fr">zuſammen koͤmmet zu predigen dem Volck Jſrael/ zu<lb/> dancken dem Nahmen des HERRN.</hi> Nach dem Exem-<lb/> pel und Worten des Koͤniges Davids Pſalm. 122. Wie auch<lb/> ein recht andaͤchtiger und inbruͤnſtiger Beter/ der mit ſeinen un-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ezech. 22<lb/> v.</hi> 30.</note>nachlaͤſſigen Gebete ſich halff <hi rendition="#fr">zur Mauer machen/</hi> die zorni-<lb/> gen Straffen GOttes uͤber ſein ſuͤndiges Volck zu ruͤcke zu hal-<lb/> ten. Wie Er hiervon redet in dem 22. Capitel des Propheten<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Ezechie-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
Him̃liſche Cur und Artzney jhm ſelbſt zu helffen.
jhm mit Syrach ſagen moͤchte: Ein treuer Freund iſt ein
Troſt im Leben/ wer den hat/ hat einen groſſen Schatz/
cap. 6. Nun heiſſet es unter den Menſchen:
Syr. 6.
v. 14. 16.
O Amici, nemo amicus.
Viel Mund-Freunde/ und keine Hertzens-Freunde.
Hat man nur einen einigen treuen Freund/ und muß ihn laſſen/ ſo
ſpricht man billich mit Seufftzen und Thraͤnen: je hertzlicher ge-
liebt/ je ſchmertzlicher verlohren. Auch iſt unſere Stadt/ wie
auch das Land umbher eines ſolchen Mannes verluſtig worden/
der als ein wol qualificirter und von GOtt hochbegabter Medi-
cus, mit ſeinen von GOtt jhm verliehenen und anvertrauten Ta-
lento, wie bißhero geſchehen/ auch noch ferner haͤtte groſſen Nu-
tzen ſchaffen/ und vielen dienlich ſeyn koͤnnen.
Ob dieſes von denen widerſinnigen Leuten jhrer viel nicht
moͤchten erkennen/ ſo kan es jhnen gar leichtlich ergehen nach dem/
was der vernuͤnfftige Heyde ſagte:
Virtutem incolumem odimus
Sublatam ex oculis quærimus invidi.
Das Gute wird veracht an vielen/ weil ſie leben
Jm Tode wirds vermiſt. Niemand kans widergeben.
Es iſt endlichen von unſerer Kirchen-Gemeine hinweg genommen
worden/ ein getreuer Liebhaber GOttes und ſeines ſeligmachenden
Wortes/ dem es die groͤſte Freude war in dieſer Welt/ wenn
Er ſolte gehen ins Haus des HErren/ wenn ſeine Fuͤſ-
ſe ſtehen ſolten in deinen Thoren Jeruſalem/ do man
zuſammen koͤmmet zu predigen dem Volck Jſrael/ zu
dancken dem Nahmen des HERRN. Nach dem Exem-
pel und Worten des Koͤniges Davids Pſalm. 122. Wie auch
ein recht andaͤchtiger und inbruͤnſtiger Beter/ der mit ſeinen un-
nachlaͤſſigen Gebete ſich halff zur Mauer machen/ die zorni-
gen Straffen GOttes uͤber ſein ſuͤndiges Volck zu ruͤcke zu hal-
ten. Wie Er hiervon redet in dem 22. Capitel des Propheten
Ezechie-
Pſal. 122.
v. 1. 2. 3.
Ezech. 22
v. 30.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/358773 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/358773/8 |
Zitationshilfe: | Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/8>, abgerufen am 27.07.2024. |