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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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der Gerechten.
Aus dem Smaragd der Englischen Reinigkeit und Heilig-
keit: Aus dem Carfunckel der Göttlichen Klarheit und Durch-
leuchtigkeit: Aus dem Rubin der Feuer-flammenden Liebe
und Freundlichkeit: Aus dem Chrysolit der göldenen Schön-
heit und Lieblichkeit: Aus dem Achat der völligen Genüge
und Sattsamkeit: Aus dem Amethyst der heiligen Wollust und
Ergötzlichkeit: Aus dem Sarder der Göttlichen Treue und
Gütigkeit: Aus dem Jaspis der beständigen Gesundheit und
Unsterblichkeit: Aus dem Türckis der himmlischen Freude
und Seligkeit: Aus dem Chalcedonier der beständigen Ru-
he und Sicherheit: Aus dem Diamant der immerwährenden
Ewigkeit und Dauerhafftigkeit.

Nun zu dieser andern Glückseligkeit ist nunmehr auch un-
sere Wohlselige Frau Baroneßin
nach ihrem zeitlichen Le-
ben in dem ewigen gelanget. Jhren dreyeinigen GOtt und
HErrn/ den sie in ihrem Leben als einen gütigen Versorger
in allen Zufällen/ als einen gütigen Beschirmer in allen Ge-
fahren/ und mächtigen Vertheidiger wider alle ihre Geist-
und Leibliche Feinde/ insonderheit in der letzten Todes-Stun-
de erkannt/ und aus seinen erzeigten Wohlthaten abgenom-
men/ hat sie numehr zu ihrem ewigen Lohn und Belohner
bekommen/ der Jhr alles diß reichlich ersetzet mit seinem im-
merwährenden Anschauen/ was ihr hier unbelohnet geblieben.
Er hat sie aus diesem Reiche der Gnaden/ wo sie gleich andern
Gerechten ist mit allerhand auferlegtem Creutz/ Trübsal und
Elend/ besonders in ihrer letzt-ausgestandenen harten Nieder-
lage/ nach ihrem Glauben geprüfet/ und in der Geduld be-
währt gemacht worden/ in das Herrliche Reich seiner ewi-
gen Ruhe/ Friede/ Freude und Sicherheit aufgenommen/
wo sie ihn ohne Aufhören sehen/ und ihm vor alles gute/

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der Gerechten.
Aus dem Smaragd der Engliſchen Reinigkeit und Heilig-
keit: Aus dem Carfunckel der Goͤttlichen Klarheit und Durch-
leuchtigkeit: Aus dem Rubin der Feuer-flammenden Liebe
und Freundlichkeit: Aus dem Chryſolit der goͤldenen Schoͤn-
heit und Lieblichkeit: Aus dem Achat der voͤlligen Genuͤge
und Sattſamkeit: Aus dem Amethyſt der heiligen Wolluſt und
Ergoͤtzlichkeit: Aus dem Sarder der Goͤttlichen Treue und
Guͤtigkeit: Aus dem Jaſpis der beſtaͤndigen Geſundheit und
Unſterblichkeit: Aus dem Tuͤrckis der himmliſchen Freude
und Seligkeit: Aus dem Chalcedonier der beſtaͤndigen Ru-
he und Sicherheit: Aus dem Diamant der immerwaͤhrenden
Ewigkeit und Dauerhafftigkeit.

Nun zu dieſer andern Gluͤckſeligkeit iſt nunmehr auch un-
ſere Wohlſelige Frau Baroneßin
nach ihrem zeitlichen Le-
ben in dem ewigen gelanget. Jhren dreyeinigen GOtt und
HErrn/ den ſie in ihrem Leben als einen guͤtigen Verſorger
in allen Zufaͤllen/ als einen guͤtigen Beſchirmer in allen Ge-
fahren/ und maͤchtigen Vertheidiger wider alle ihre Geiſt-
und Leibliche Feinde/ inſonderheit in der letzten Todes-Stun-
de erkannt/ und aus ſeinen erzeigten Wohlthaten abgenom-
men/ hat ſie numehr zu ihrem ewigen Lohn und Belohner
bekommen/ der Jhr alles diß reichlich erſetzet mit ſeinem im-
merwaͤhrenden Anſchauen/ was ihr hier unbelohnet geblieben.
Er hat ſie aus dieſem Reiche der Gnaden/ wo ſie gleich andern
Gerechten iſt mit allerhand auferlegtem Creutz/ Truͤbſal und
Elend/ beſonders in ihrer letzt-ausgeſtandenen harten Nieder-
lage/ nach ihrem Glauben gepruͤfet/ und in der Geduld be-
waͤhrt gemacht worden/ in das Herrliche Reich ſeiner ewi-
gen Ruhe/ Friede/ Freude und Sicherheit aufgenommen/
wo ſie ihn ohne Aufhoͤren ſehen/ und ihm vor alles gute/

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[35/0035] der Gerechten. Aus dem Smaragd der Engliſchen Reinigkeit und Heilig- keit: Aus dem Carfunckel der Goͤttlichen Klarheit und Durch- leuchtigkeit: Aus dem Rubin der Feuer-flammenden Liebe und Freundlichkeit: Aus dem Chryſolit der goͤldenen Schoͤn- heit und Lieblichkeit: Aus dem Achat der voͤlligen Genuͤge und Sattſamkeit: Aus dem Amethyſt der heiligen Wolluſt und Ergoͤtzlichkeit: Aus dem Sarder der Goͤttlichen Treue und Guͤtigkeit: Aus dem Jaſpis der beſtaͤndigen Geſundheit und Unſterblichkeit: Aus dem Tuͤrckis der himmliſchen Freude und Seligkeit: Aus dem Chalcedonier der beſtaͤndigen Ru- he und Sicherheit: Aus dem Diamant der immerwaͤhrenden Ewigkeit und Dauerhafftigkeit. Nun zu dieſer andern Gluͤckſeligkeit iſt nunmehr auch un- ſere Wohlſelige Frau Baroneßin nach ihrem zeitlichen Le- ben in dem ewigen gelanget. Jhren dreyeinigen GOtt und HErrn/ den ſie in ihrem Leben als einen guͤtigen Verſorger in allen Zufaͤllen/ als einen guͤtigen Beſchirmer in allen Ge- fahren/ und maͤchtigen Vertheidiger wider alle ihre Geiſt- und Leibliche Feinde/ inſonderheit in der letzten Todes-Stun- de erkannt/ und aus ſeinen erzeigten Wohlthaten abgenom- men/ hat ſie numehr zu ihrem ewigen Lohn und Belohner bekommen/ der Jhr alles diß reichlich erſetzet mit ſeinem im- merwaͤhrenden Anſchauen/ was ihr hier unbelohnet geblieben. Er hat ſie aus dieſem Reiche der Gnaden/ wo ſie gleich andern Gerechten iſt mit allerhand auferlegtem Creutz/ Truͤbſal und Elend/ beſonders in ihrer letzt-ausgeſtandenen harten Nieder- lage/ nach ihrem Glauben gepruͤfet/ und in der Geduld be- waͤhrt gemacht worden/ in das Herrliche Reich ſeiner ewi- gen Ruhe/ Friede/ Freude und Sicherheit aufgenommen/ wo ſie ihn ohne Aufhoͤren ſehen/ und ihm vor alles gute/ un- E 2

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/35>, abgerufen am 23.11.2024.