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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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Die doppelte Glückseligkeit
unter der unaussprechlichen Zahl seiner heiligen Engel und
Auserwählten/ immer und ewig dancken kan. Sie kan itzt mit
1. Reg. 10.
v.
7.
weit besserem Recht von ihrem erlangten Ehren-Reiche sagen/
als wie dort die Königin aus dem Reich Arabien von dem
Reiche des weisen Königes Salomonis/ und seiner Person:
Daß ihr hier nicht einmal die Helffte gesaget worden/ was
Sie in reichem Uberfluß auf ewig darinnen empfindet. Sie
ist nunmehr gekrönet
als eine Himmels Regentin mit der
unverwelcklichen Crone der Ehren:
Als eine rein-erfun-
dene Braut Christi mit der Crone des Lebens:
Und als eine
triumphirende Siegerin über alles überstandene Leyd und
Feinde/ mit der Crone der Gerechtigkeit. Denn wie Sie
diese schöne Crone von der Hand des HErrn empfangen/ so
ist auch ihre Seele selbst als einer Gerechtin in dieser seiner
Sap. 3. v. 1.mächtigen Schutz-Hand eingeschlossen/ daraus sie weder Tod
noch Hölle reissen/ noch einige Qvaal mehr berühren kan.

Weil wir nun also wissen/ daß unsere Wohlseligste in
dem Hafen vollkommenster Glückseligkeit angeländet; so
trösten/ und schätzen sich allerseits hierüber Hochleydtragende
höchst glücklich. Denn sie ist ihnen ein vollkommener Trost-
Spiegel
dieser und der zukünfftig ewig-erlangenden Glückse-
ligkeit. Hat der Höchste vor die Wohl-Selige auf alle Art
und Weise wohl gesorget, sie mit seiner Rechten beschir-
met, mit seinem Arm vertheidiget,
und ist ihr selbst vor alles
ausgestandene und mit Geduld überwundene Leyd in diesem
Leben/ darauf in dem ewigen ihr ewiger Lohn worden/ daß
sie nunmehr in seinem ewigen herrlichen Ehren-Reiche mit
der vortrefflich schönen Crone des ewigen Lebens gezieret pran-
gen kan; Der gebe auch allen und jeden Hinterlassenen nach
seiner Gnade/ daß Sie dergleichen wie sie/ sowohl auf zeitlich/
als ewig mögen theilhafftig werden.

Es

Die doppelte Gluͤckſeligkeit
unter der unausſprechlichen Zahl ſeiner heiligen Engel und
Auserwaͤhlten/ immer und ewig dancken kan. Sie kan itzt mit
1. Reg. 10.
v.
7.
weit beſſerem Recht von ihrem erlangten Ehren-Reiche ſagen/
als wie dort die Koͤnigin aus dem Reich Arabien von dem
Reiche des weiſen Koͤniges Salomonis/ und ſeiner Perſon:
Daß ihr hier nicht einmal die Helffte geſaget worden/ was
Sie in reichem Uberfluß auf ewig darinnen empfindet. Sie
iſt nunmehr gekroͤnet
als eine Himmels Regentin mit der
unverwelcklichen Crone der Ehren:
Als eine rein-erfun-
dene Braut Chriſti mit der Crone des Lebens:
Und als eine
triumphirende Siegerin uͤber alles uͤberſtandene Leyd und
Feinde/ mit der Crone der Gerechtigkeit. Denn wie Sie
dieſe ſchoͤne Crone von der Hand des HErrn empfangen/ ſo
iſt auch ihre Seele ſelbſt als einer Gerechtin in dieſer ſeiner
Sap. 3. v. 1.maͤchtigen Schutz-Hand eingeſchloſſen/ daraus ſie weder Tod
noch Hoͤlle reiſſen/ noch einige Qvaal mehr beruͤhren kan.

Weil wir nun alſo wiſſen/ daß unſere Wohlſeligſte in
dem Hafen vollkommenſter Gluͤckſeligkeit angelaͤndet; ſo
troͤſten/ und ſchaͤtzen ſich allerſeits hieruͤber Hochleydtragende
hoͤchſt gluͤcklich. Denn ſie iſt ihnen ein vollkommener Troſt-
Spiegel
dieſer und der zukuͤnfftig ewig-erlangenden Gluͤckſe-
ligkeit. Hat der Hoͤchſte vor die Wohl-Selige auf alle Art
und Weiſe wohl geſorget, ſie mit ſeiner Rechten beſchir-
met, mit ſeinem Arm vertheidiget,
und iſt ihr ſelbſt vor alles
ausgeſtandene und mit Geduld uͤberwundene Leyd in dieſem
Leben/ darauf in dem ewigen ihr ewiger Lohn worden/ daß
ſie nunmehr in ſeinem ewigen herrlichen Ehren-Reiche mit
der vortrefflich ſchoͤnen Crone des ewigen Lebens gezieret pran-
gen kan; Der gebe auch allen und jeden Hinterlaſſenen nach
ſeiner Gnade/ daß Sie dergleichen wie ſie/ ſowohl auf zeitlich/
als ewig moͤgen theilhafftig werden.

Es
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[36/0036] Die doppelte Gluͤckſeligkeit unter der unausſprechlichen Zahl ſeiner heiligen Engel und Auserwaͤhlten/ immer und ewig dancken kan. Sie kan itzt mit weit beſſerem Recht von ihrem erlangten Ehren-Reiche ſagen/ als wie dort die Koͤnigin aus dem Reich Arabien von dem Reiche des weiſen Koͤniges Salomonis/ und ſeiner Perſon: Daß ihr hier nicht einmal die Helffte geſaget worden/ was Sie in reichem Uberfluß auf ewig darinnen empfindet. Sie iſt nunmehr gekroͤnet als eine Himmels Regentin mit der unverwelcklichen Crone der Ehren: Als eine rein-erfun- dene Braut Chriſti mit der Crone des Lebens: Und als eine triumphirende Siegerin uͤber alles uͤberſtandene Leyd und Feinde/ mit der Crone der Gerechtigkeit. Denn wie Sie dieſe ſchoͤne Crone von der Hand des HErrn empfangen/ ſo iſt auch ihre Seele ſelbſt als einer Gerechtin in dieſer ſeiner maͤchtigen Schutz-Hand eingeſchloſſen/ daraus ſie weder Tod noch Hoͤlle reiſſen/ noch einige Qvaal mehr beruͤhren kan. 1. Reg. 10. v. 7. Sap. 3. v. 1. Weil wir nun alſo wiſſen/ daß unſere Wohlſeligſte in dem Hafen vollkommenſter Gluͤckſeligkeit angelaͤndet; ſo troͤſten/ und ſchaͤtzen ſich allerſeits hieruͤber Hochleydtragende hoͤchſt gluͤcklich. Denn ſie iſt ihnen ein vollkommener Troſt- Spiegel dieſer und der zukuͤnfftig ewig-erlangenden Gluͤckſe- ligkeit. Hat der Hoͤchſte vor die Wohl-Selige auf alle Art und Weiſe wohl geſorget, ſie mit ſeiner Rechten beſchir- met, mit ſeinem Arm vertheidiget, und iſt ihr ſelbſt vor alles ausgeſtandene und mit Geduld uͤberwundene Leyd in dieſem Leben/ darauf in dem ewigen ihr ewiger Lohn worden/ daß ſie nunmehr in ſeinem ewigen herrlichen Ehren-Reiche mit der vortrefflich ſchoͤnen Crone des ewigen Lebens gezieret pran- gen kan; Der gebe auch allen und jeden Hinterlaſſenen nach ſeiner Gnade/ daß Sie dergleichen wie ſie/ ſowohl auf zeitlich/ als ewig moͤgen theilhafftig werden. Es

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/36>, abgerufen am 29.03.2024.