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Böttner, Kaspar Damian: Geistlicher Hirschen Zustand. Zittau, [1664].

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Stand-Predigt.
Denn da ist Wasser zu finden/ das ins ewige Leben
qvillet/ Joh. 4. Daran sich eine durstige Seele sattJoh. 4, 14.
und selig trincken kan.

Wie denn mit David die selige Jungfr. BAR-
BARA
Axlebin gethan hat/ die sich in ihrem geist-
lichen Durste der grossen Barmhertzigkeit Gottes
getröstet/ und an seinem Gnaden-Strom sich ge-
labet hat/ in gläubigem Vertrauen/ daßGott/ des-
sen Barmhertzigkeit über die gantze Welt gehet/
auch SIE gewis/ in seiner Gnade bis ans Ende
erhalten würde/ und daß Sie Ihres Herren Jesu
und seines blutigen Verdiensts gewis zu ihrer
Seeligkeit geniessen würde/ darumb war das ihr
bester Trost/ wenn Sie sagete:

Herr Jesu Dein blutigWundn und offne Seit
Ist mir ein Qvell zur Seeligkeit.

Sie machte es/ wie Eleazar Gen. 24. welcherGen. 24, 14
von dem Brund nicht weichen wolte/ bis Er von
seines Herren Braut geträncket worden/ darumb
sagte Sie unnachläßig/ mit Jacob Gen 32. HerrGen. 32, 26.
ich lasse dich nichs/ du segnest mich denn.

Meinen Jesum laß ich nicht.

Last uns Ihr fleißig nachfolgen/ zur Barm-
hertzigkeit Gottes und Christi H. Wunden unsere
Zuflucht in unserm Seelen-Durste nehmen/ so
werden wir freudig sagen können:

Mein Sünd mich werden kräncken sehr/
Mein Gwissen wird mich nagen/
Denn ihr sind viel wie Sand am Meer/
Doch wil ich nicht verzagen/
Geden-

Stand-Predigt.
Denn da iſt Waſſer zu finden/ das ins ewige Leben
qvillet/ Joh. 4. Daran ſich eine durſtige Seele ſattJoh. 4, 14.
und ſelig trincken kan.

Wie denn mit David die ſelige Jungfr. BAR-
BARA
Axlebin gethan hat/ die ſich in ihrem geiſt-
lichen Durſte der groſſen Barmhertzigkeit Gottes
getroͤſtet/ und an ſeinem Gnaden-Strom ſich ge-
labet hat/ in glaͤubigem Vertrauen/ daßGott/ deſ-
ſen Barmhertzigkeit uͤber die gantze Welt gehet/
auch SIE gewis/ in ſeiner Gnade bis ans Ende
erhalten wuͤrde/ und daß Sie Ihres Herren Jeſu
und ſeines blutigen Verdienſts gewis zu ihrer
Seeligkeit genieſſen wuͤrde/ darumb war das ihr
beſter Troſt/ wenn Sie ſagete:

Herr Jeſu Dein blutigWundn und offne Seit
Iſt mir ein Qvell zur Seeligkeit.

Sie machte es/ wie Eleazar Gen. 24. welcherGen. 24, 14
von dem Bruñ nicht weichen wolte/ bis Er von
ſeines Herren Braut getraͤncket worden/ darumb
ſagte Sie unnachlaͤßig/ mit Jacob Gen 32. HerrGen. 32, 26.
ich laſſe dich nichs/ du ſegneſt mich denn.

Meinen Jeſum laß ich nicht.

Laſt uns Ihr fleißig nachfolgen/ zur Barm-
hertzigkeit Gottes und Chriſti H. Wunden unſere
Zuflucht in unſerm Seelen-Durſte nehmen/ ſo
werden wir freudig ſagen koͤnnen:

Mein Suͤnd mich werden kraͤncken ſehr/
Mein Gwiſſen wird mich nagen/
Denn ihr ſind viel wie Sand am Meer/
Doch wil ich nicht verzagen/
Geden-
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[0023] Stand-Predigt. Denn da iſt Waſſer zu finden/ das ins ewige Leben qvillet/ Joh. 4. Daran ſich eine durſtige Seele ſatt und ſelig trincken kan. Joh. 4, 14. Wie denn mit David die ſelige Jungfr. BAR- BARA Axlebin gethan hat/ die ſich in ihrem geiſt- lichen Durſte der groſſen Barmhertzigkeit Gottes getroͤſtet/ und an ſeinem Gnaden-Strom ſich ge- labet hat/ in glaͤubigem Vertrauen/ daßGott/ deſ- ſen Barmhertzigkeit uͤber die gantze Welt gehet/ auch SIE gewis/ in ſeiner Gnade bis ans Ende erhalten wuͤrde/ und daß Sie Ihres Herren Jeſu und ſeines blutigen Verdienſts gewis zu ihrer Seeligkeit genieſſen wuͤrde/ darumb war das ihr beſter Troſt/ wenn Sie ſagete: Herr Jeſu Dein blutigWundn und offne Seit Iſt mir ein Qvell zur Seeligkeit. Sie machte es/ wie Eleazar Gen. 24. welcher von dem Bruñ nicht weichen wolte/ bis Er von ſeines Herren Braut getraͤncket worden/ darumb ſagte Sie unnachlaͤßig/ mit Jacob Gen 32. Herr ich laſſe dich nichs/ du ſegneſt mich denn. Gen. 24, 14 Gen. 32, 26. Meinen Jeſum laß ich nicht. Laſt uns Ihr fleißig nachfolgen/ zur Barm- hertzigkeit Gottes und Chriſti H. Wunden unſere Zuflucht in unſerm Seelen-Durſte nehmen/ ſo werden wir freudig ſagen koͤnnen: Mein Suͤnd mich werden kraͤncken ſehr/ Mein Gwiſſen wird mich nagen/ Denn ihr ſind viel wie Sand am Meer/ Doch wil ich nicht verzagen/ Geden-

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistlicher Hirschen Zustand. Zittau, [1664], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354531/23>, abgerufen am 25.04.2024.