Böttner, Kaspar Damian: Geistlicher Hirschen Zustand. Zittau, [1664].Stand-Predigt. O last uns Ihr nachfolgen! Last uns auch
Denn mit unserm andächtigen Beth-Geschrey zii hist. animal. p. 100. Von Mithridate dem Könige in Ponto schrei- In Warheit/ wenn ein gläubiger Christ ein Schreyen
Stand-Predigt. O laſt uns Ihr nachfolgen! Laſt uns auch
Denn mit unſerm andaͤchtigen Beth-Geſchrey zii hiſt. animal. p. 100. Von Mithridate dem Koͤnige in Ponto ſchrei- In Warheit/ wenn ein glaͤubiger Chriſt ein Schreyen
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Stand-Predigt.
O laſt uns Ihr nachfolgen! Laſt uns auch
das geiſtliche Hirſchen-Geſchrey in unſern Noͤthen
zur Hand nehmen! Weil doch ein geplagterChriſt
im Creutz nichts beſſers und heilſamers/ als dieſes
ergreiffen kan:
Wenn wir in hoͤchſten Noͤthen ſeyn/
Und wiſſen nicht wo aus noch ein/
Und finden weder Huͤlff noch Rath/
Ob wir gleich ſorgen fruͤh und ſpat:
So iſt das unſer Troſt allein/
Daß wir zuſammen in gemein
Dich anruffen/ O treuer Gott
Umb Rettung aus der Angſt und Noth.
Denn mit unſerm andaͤchtigen Beth-Geſchrey
koͤnnen wir den lieben Gott zur Huͤlffe bewegen.
Von Mithridate dem Koͤnige in Ponto ſchrei-
bet Ælianus, daß/ wenn Er geſchlaffen/ Er nicht
nur ſeine Drabanten/ ſondern auch einen Ochſen/
Pferd und Hirſchen/ ſo dazu gewehnet geweſen/
Wache halten laſſen/ von denen der Ochſe mit ſei-
nem Bruͤllen/ das Pferd mit ſeinem Wiehern/ und
der Hirſch mit ſeinem Geſchrey/ Ihn bald aufge-
wecket/ wenn ſich iemand zu Ihm genahet.
In Warheit/ wenn ein glaͤubiger Chriſt ein
andaͤchtig Beth-und geiſtliches Hirſchen-Geſchrey
anhebet/ ſo kan Er ſeinen Gott/ (welcher ſich biß-
weilen ſtellet/ als ſchlieffe Er/ in dem Er mit der
Huͤlffe verzeucht/) aufwecken/ denn die Augen des
Herren ſehen auf die Gerechten/ und ſeine Ohren
auf ihr Schreyen/ nach dem 34. Pſalm. Er thut
was die Gottfuͤrchtigen begehren/ und hoͤret ihr
Schreyen
Pſal. 34, 16.
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