Mauschwitz, Karl Siegmund von: Schuldiger/ Aber/ ach leider! Breslau, [1672].eignenden Unpäßligkeit; ja gar zu diesem/ mit mehr als Ein sonderbare Ursache unsers Hertzbrechenden Be- bahre
eignenden Unpaͤßligkeit; ja gar zu dieſem/ mit mehr als Ein ſonderbare Urſache unſers Hertzbrechenden Be- bahre
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eignenden Unpaͤßligkeit; ja gar zu dieſem/ mit mehr als
Thraͤnen zu beklagenden Todes Falle gemachet hat: Die
erſten Anzeigungen zu einiger/ aber ach leider! unbeſtaͤn-
digen Beſſerung/ verurſachten/ daß der Terminus, dieſer
bereits außgeſetzeten Freude/ nicht laͤnger als biß auff heu-
tigen Tag ſolle Prolongiret werden/ aber/ es verwandel-
ten ſich auch hier die ſchoͤnen Kraͤntze und Kronen/ ſo von
nichts als Hochzeitlichen Myrten geflochten wahren/ in
einen unangenehmen und traurigen Cypresſen-Strauß:
Die Freude verſchwand/ und wir muͤſſen anjetzo/ die ſchul-
dige/ und ach leider! die letzte Ehren-Bezeugung der er-
blaſſeten Leiche erweiſen. Wer wird nun allhier verleug-
nen/ daß auch bluttige Thraͤnen nicht genung waͤhren/ die-
ſem Falle mit gleichwichtiger Traurigkeit entgegen zuge-
hen: Wer wird verleugnen/ daß es unmoͤglich ſey/ ſeinGe-
muͤtte von Seufftzen und innigſter traurigen Bewegung
zubefreyen.
Ein ſonderbare Urſache unſers Hertzbrechenden Be-
truͤbnuͤſſes/ ereignet ſich ſonder zweiffel auch/ in der Vor-
treffligkeit deſſen was wir verlohren haben: Es ſind zwar
unſere Gemuͤtter allhier nicht allemal einig/ indem jhrer
viele/ die Schaͤtzbarkeit eines Dinges/ in falſchem Wahne
und blinder Zuneigung/ hoͤher als es in der Wahrheit
ſelbſten iſt zuachten pflegen/ aber derogleichen unbeſon-
nene Jrꝛthuͤmer gehen mich bey gegenwaͤrtiger Angelegen-
heit im geringſten nicht an/ in dem ſonder zweiffel ein jed-
weder mit mir geſtehen wird/ daß das jenige eine ſonder-
bahre
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