Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677.Christliche Leich-Predigt. Hat Ers doch mit eben den Worten ehmals erwiesen. Volo, Jchwill/ spricht Er zum Außsätzigen: Sey gereiniget. III. Nennt Er die Sache klar/ die Er wil. Tx. Daß/ wo Jch Apostr.1. Wo Jch bin. Wo bist du HErr? an dem Bach Kidron? 2. auch Die bey mir seyn. Verstehe/ zu seiner Zeit. a. Der Seelen nach/ bald nach dem Tod; wie Jhm sol- b. Dem Leibe nach aber auch/ nach der Auff-Erstehung: 3. Die du mir gegeben hast. Das ist: die Aposteln und an- son-
Chriſtliche Leich-Predigt. Hat Ers doch mit eben den Worten ehmals erwieſen. Volo, Jchwill/ ſpricht Er zum Außſaͤtzigen: Sey gereiniget. III. Neñt Er die Sache klar/ die Er wil. Tx. Daß/ wo Jch Apoſtr.1. Wo Jch bin. Wo biſt du HErꝛ? an dem Bach Kidron? 2. auch Die bey mir ſeyn. Verſtehe/ zu ſeiner Zeit. α. Der Seelen nach/ bald nach dem Tod; wie Jhm ſol- β. Dem Leibe nach aber auch/ nach der Auff-Erſtehung: 3. Die du mir gegeben haſt. Das iſt: die Apoſteln und an- ſon-
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Chriſtliche Leich-Predigt.
Hat Ers doch mit eben den Worten ehmals erwieſen. Volo, Jch
will/ ſpricht Er zum Außſaͤtzigen: Sey gereiniget.
III. Neñt Er die Sache klar/ die Er wil. Tx. Daß/ wo Jch
bin/ auch Die bey mir ſeyn/ Die du mir gegeben haſt. Kraͤff-
tige Worte/ erwegt iedwedes.
1. Wo Jch bin. Wo biſt du HErꝛ? an dem Bach Kidron?
Jn dem Garten Gethſemane? Jn der Preſſe? Unter der Kel-
ter des Goͤttlichen Zorns? Die Haare werden uns zu berge ſte-
hen/ wenn wir dich ſehen/ wie deine Seele ſich bis in den Tod be-
trübet. Wie du dich als ein Wuͤrmlein auff der Erden windeſt;
wie du blutigen Schweiß ſchwitzeſt; und du ſprichſt: Tx. Wo
Jch bin ‒ ‒ ‒ &c. Reſp. Chriſtus ſiehet weiter hinauß als auffs
Gegenwaͤrtige. Jhme iſt das Zukuͤnfftige ſo gewiß als waͤre es
ſchon da. Der Goͤttlichen Natur nach/ war Er ohn das im Him-
mel; nach der Menſchlichen gieng Er durch Tod und Leiden zum
Vater/ in den Himmel. Und darauff ſpricht Er: Wo Jch bin.
q. d. Wo Jch bald auch mit meinem Leibe ſeyn werde/ nehmlich/
in dem Himmel. Jn meiner Herꝛligkeit/ oder/ auff meinem Stul.
Apoſtr.
2. auch Die bey mir ſeyn. Verſtehe/ zu ſeiner Zeit.
α. Der Seelen nach/ bald nach dem Tod; wie Jhm ſol-
ches Paulus hernach wuͤnſchet: Cupio diſſolvi. Jch begehre ab-
zuſcheiden und bey Chriſto zu ſeyn.
Phil. 1. v. 23.
β. Dem Leibe nach aber auch/ nach der Auff-Erſtehung:
Wenn Er Jhren nichtigen Leib verklaͤhren wird/ daß Er aͤhnlich
werde ſeinem verklaͤrten Leibe.
Phil. 3. v. 21.
3. Die du mir gegeben haſt. Das iſt: die Apoſteln und an-
dere Glaͤubige. Fuͤr welche Er hie eigentlich bethet. Die Er von
der Welt unterſcheidet. Jch bitte fuͤr Sie/ und bitte nicht fuͤr
Welt/ ſondern fuͤr die/ die du mir gegeben haſt/ denn ſie ſind
dein. v. 9. Die Apoſtel und Juͤnger; nicht allein aber die/
ſon-
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Zitationshilfe: | Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354523/12>, abgerufen am 27.07.2024. |