Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen tig B
galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen tig B
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/> galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen<lb/> nicht nachließ/ oder mit hertzhafftiger Gedult ertruge/<lb/> was nicht zu aͤndern. Er fodert vielmehr die gantze<lb/> Welt/ und was genennet werden kan/ auff einmal zum<lb/> Kampff herauß. Wer wil uns ſcheiden vonder Lie-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom. VIII.</hi></hi></note><lb/> be GOTTES? Truͤbſal oder Angſt? oder Ver-<note place="right"><hi rendition="#i">35.</hi></note><lb/> folgung? oder Hunger? oder Bloͤſe? oder Fahr-<note place="right"><hi rendition="#i">38.</hi></note><lb/> ligkeit? oder Schwerdt? Jch bin gewiß/ daß<note place="right"><hi rendition="#i">39.</hi></note><lb/> weder Tod noch Leben/ weder Engel/ noch Fuͤr-<lb/> ſtenthum/ noch Gewalt/ weder Gegenwaͤrtiges<lb/> noch Zukuͤnfftiges/ weder Hohes noch Tiefes/ noch<lb/> keine andere Creatur mag uns ſcheiden von der Lie-<lb/> be GOTTES/ die in CHRJSTO JESU<lb/> iſt unſerm HERRN. Unter dieſem allen fand er<lb/> ſeinen ſchaͤdlichſten Feind im Buſen/ ſein verterbtes<lb/> Fleiſch und Blut. Seine eigne Glieder waffneten ſich<lb/> wider jhn durch die Luͤſte und Begierde der Ungerech-<lb/> tigkeit. Er hat gegen alle kaͤmpffende Theile ein hertz-<lb/> hafftiges Gemuͤthe blicken laſſen. Nur da er dieſen<lb/> Feind und Kampff recht anſahe/ ſchien es/ als er klein-<lb/> muͤtig wurde. Mich elenden/ ſeufftzet er/ wer wil<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">VII.</hi></hi></note><lb/> mich erloͤſen von dem Leibe dieſes Todes? Aber ſein<lb/> Hertze erholte ſich wieder/ und blieb bey dieſer ritterli-<lb/> chen Ubung: Jch beteube meinen Leib/ und zaͤme<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Cor. IX.</hi> 27.</hi></note><lb/> jhn. Das war ſeine hertzhafftigkeit im Kaͤmpffen. Die<lb/> Guͤtigkeit deß Kampffes fleuſt auß ſeinem Beruff und<lb/> dem End-Zwecke her. GOTT hatte jhn darzu beruf-<lb/> fen. Es war jhm allein umb die Ehre ſeines GOttes<lb/> zu thun. Dieſes machte ſeinen Kampff gut. Die Kraͤff-<lb/> te darzu waren vom Himmel nicht auß ſeinem Vermoͤ-<lb/> gen. Jch vermag alles durch den/ der mich maͤch-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Phil. IV.</hi> 13.</hi></note><lb/> <fw type="sig" place="bottom">B</fw><fw type="catch" place="bottom">tig</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[9]/0009]
galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen
nicht nachließ/ oder mit hertzhafftiger Gedult ertruge/
was nicht zu aͤndern. Er fodert vielmehr die gantze
Welt/ und was genennet werden kan/ auff einmal zum
Kampff herauß. Wer wil uns ſcheiden vonder Lie-
be GOTTES? Truͤbſal oder Angſt? oder Ver-
folgung? oder Hunger? oder Bloͤſe? oder Fahr-
ligkeit? oder Schwerdt? Jch bin gewiß/ daß
weder Tod noch Leben/ weder Engel/ noch Fuͤr-
ſtenthum/ noch Gewalt/ weder Gegenwaͤrtiges
noch Zukuͤnfftiges/ weder Hohes noch Tiefes/ noch
keine andere Creatur mag uns ſcheiden von der Lie-
be GOTTES/ die in CHRJSTO JESU
iſt unſerm HERRN. Unter dieſem allen fand er
ſeinen ſchaͤdlichſten Feind im Buſen/ ſein verterbtes
Fleiſch und Blut. Seine eigne Glieder waffneten ſich
wider jhn durch die Luͤſte und Begierde der Ungerech-
tigkeit. Er hat gegen alle kaͤmpffende Theile ein hertz-
hafftiges Gemuͤthe blicken laſſen. Nur da er dieſen
Feind und Kampff recht anſahe/ ſchien es/ als er klein-
muͤtig wurde. Mich elenden/ ſeufftzet er/ wer wil
mich erloͤſen von dem Leibe dieſes Todes? Aber ſein
Hertze erholte ſich wieder/ und blieb bey dieſer ritterli-
chen Ubung: Jch beteube meinen Leib/ und zaͤme
jhn. Das war ſeine hertzhafftigkeit im Kaͤmpffen. Die
Guͤtigkeit deß Kampffes fleuſt auß ſeinem Beruff und
dem End-Zwecke her. GOTT hatte jhn darzu beruf-
fen. Es war jhm allein umb die Ehre ſeines GOttes
zu thun. Dieſes machte ſeinen Kampff gut. Die Kraͤff-
te darzu waren vom Himmel nicht auß ſeinem Vermoͤ-
gen. Jch vermag alles durch den/ der mich maͤch-
tig
Rom. VIII.
35.
38.
39.
VII.
1. Cor. IX. 27.
Phil. IV. 13.
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