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Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.

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tig machet/ Christus. Das gantze Kunst-Stück
bestand im rechten Glauben/ und dessen Zuversicht.
1. Tim. VI.
12.
Deßwegen wird sonst dieses Werck ein Kampff deß
Glaubens genennet/ nicht so wol/ weil er deß Glau-
bens wegen/ als daß der Kampff im Glauben gekämpf-
fet wird. Durch den Glauben hanget er an CHRJ-
STO
. Durch den Glauben wohnet CHRJ-
STUS
in jhm; Also vermag er alles; Also
ist er auch/ ehe er noch stirbet/ gewiß/ daß er seinen
Kampff unfehlbar wol außkämpffen/ und das Feld be-
halten werde.

Paulus ist eines jeden rechten Christen Fürbild.
Ein jeder rechtschaffener Christe muß ein hertzhaffti-
2. Tim. II.ger Ritter und Streiter seyn. Leide dich als ein guter
Streiter JESU CHRJSTJ/ ist zu allen ge-
sagt/ welche Christen seyn wollen. Der Ritter-Orden
ist etwas/ daß die Personen allein/ nicht die Nachfolge/
oder den Ursprung deß Geblütes angehet. (d) Man
hält dafür/ der Ursprung sey von den alten Teutschen
herzuholen/ welche jhre Jünglinge/ wenn jhnen von
einem Fürsten ein Schild und Degen überliefert wor-
den/ zu Rittern gemacht. (e) Der Glorwürdigste
Kaiser Carl der Grosse schlug einen mit einem Backen-
Streich zum Ritter/ wie das Privilegium der Frie-
sen noch heute bezeuget. Folgender Zeit schlug eine
Fürstliche Person einen mit seinem Schwerdt etwas
auff seine Schuldern/ damit wurde er ein Ritter. Die
Ehre war nun so viel grösser/ wenn dieses in freyem Fel-
de flugs nach dem Treffen geschahe. Man brauchte
dabey gewisser Formuln. Menenius berichtet diese
Formul: Sis Eques in Nomine DOMINI. Sey

ein

tig machet/ Chriſtus. Das gantze Kunſt-Stuͤck
beſtand im rechten Glauben/ und deſſen Zuverſicht.
1. Tim. VI.
12.
Deßwegen wird ſonſt dieſes Werck ein Kampff deß
Glaubens genennet/ nicht ſo wol/ weil er deß Glau-
bens wegen/ als daß der Kampff im Glauben gekaͤmpf-
fet wird. Durch den Glauben hanget er an CHRJ-
STO
. Durch den Glauben wohnet CHRJ-
STUS
in jhm; Alſo vermag er alles; Alſo
iſt er auch/ ehe er noch ſtirbet/ gewiß/ daß er ſeinen
Kampff unfehlbar wol außkaͤmpffen/ und das Feld be-
halten werde.

Paulus iſt eines jeden rechten Chriſten Fuͤrbild.
Ein jeder rechtſchaffener Chriſte muß ein hertzhaffti-
2. Tim. II.ger Ritter und Streiter ſeyn. Leide dich als ein guter
Streiter JESU CHRJSTJ/ iſt zu allen ge-
ſagt/ welche Chriſten ſeyn wollen. Der Ritter-Orden
iſt etwas/ daß die Perſonen allein/ nicht die Nachfolge/
oder den Urſprung deß Gebluͤtes angehet. (d) Man
haͤlt dafuͤr/ der Urſprung ſey von den alten Teutſchen
herzuholen/ welche jhre Juͤnglinge/ wenn jhnen von
einem Fuͤrſten ein Schild und Degen uͤberliefert wor-
den/ zu Rittern gemacht. (e) Der Glorwuͤrdigſte
Kaiſer Carl der Groſſe ſchlug einen mit einem Backen-
Streich zum Ritter/ wie das Privilegium der Frie-
ſen noch heute bezeuget. Folgender Zeit ſchlug eine
Fuͤrſtliche Perſon einen mit ſeinem Schwerdt etwas
auff ſeine Schuldern/ damit wurde er ein Ritter. Die
Ehre war nun ſo viel groͤſſer/ wenn dieſes in freyem Fel-
de flugs nach dem Treffen geſchahe. Man brauchte
dabey gewiſſer Formuln. Menenius berichtet dieſe
Formul: Sis Eques in Nomine DOMINI. Sey

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/10>, abgerufen am 24.11.2024.