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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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Ioh. 6.Capernaiten: Durus hic sermo, es ist eine harte Rede.
Matth. 17.Aber die Gedult des Glaubens hat diese Krafft/ daß ob sie
zwar nicht allewege wunderthätig ist/ und irrdische Berge
M. Paul
Vent. Lib.
l. c.
18.
versetzt/ wie auf die Gedult und Gebet der Christen in der
Tartarey geschehen/ da sich ein Berg bey Taurisio versetzt/
Euseb. Hist.
Eccl. Lib.
7.
c.
25.
und Eusebius von Gregorio dergleichen anzeucht, ie-
doch zerbricht der Christen Gedult alle Angst und Raube-
Berge/ und gelanget zu den Himmels-Bergen/ durch er-
Ier. 51.duldung der Trübsal. Erduldung der Bösen: und bewah-
2. Cor. 1, 6.rung des Worts der Gedult.

Rom. 12, 12Durch diese Gedult hat auch der Seel. Herr Pfarrer
1. Tim. 6.
v.
11.
dieses Orts alle wiederwärtige Angst- und Creutz-Berge
Apoc. 3, 10.besieget/ und sich getröstet/ daß GOtt wisse seine Wercke/
Arbeit und Gedult/ da Er umb seines Nahmens willen die
Apoc. 2.Bösen nicht tragen wollen; sondern deßwegen gearbeitet
und nicht müde worden. Darumb gibt er Jhm zu essen von
dem Holtze des Lebens. Er ist nunmehro ein semper-
freyer Freyberger ja Frey-Bürger des Himmlischen
Jerusalems worden.

g. Die Beständigen. Die feste bleiben für
Jhm. Das ist/ die nicht weichen/ wenn man sie davon
Sir. 2.lockt.

2. Macc. 7.a. Durch menschliches Ansehen.

Dan. 3. 6.b. Verheissung und Flehen. GOttes Kinder
Ier. 17.weichen nicht von GOtte ihrem Hirten Christo/ und be-
Theod. Tom
2. Lib. 4.
c.
37.
gehren nicht Menschen-Tage/ wie etwan Ulphilas sich
bereden lassen. Von solchen Beredungen redet gar schön
Seneca: avaritia pecuniam; ambitio purpuram &
applausum, ex hoc potentiam; luxuria vero Vo-
luptates promittit,
das ist/ Geitz siehet auf Geld; Ehr-
geitz auf Ehre/ Gunst und Gewalt; Schwelgerey auf Lust,

Wenn

Ioh. 6.Capernaiten: Durus hic ſermo, es iſt eine harte Rede.
Matth. 17.Aber die Gedult des Glaubens hat dieſe Krafft/ daß ob ſie
zwar nicht allewege wunderthaͤtig iſt/ und irrdiſche Berge
M. Paul
Vent. Lib.
l. c.
18.
verſetzt/ wie auf die Gedult und Gebet der Chriſten in der
Tartarey geſchehen/ da ſich ein Berg bey Tauriſio verſetzt/
Euſeb. Hiſt.
Eccl. Lib.
7.
c.
25.
und Euſebius von Gregorio dergleichen anzeucht, ie-
doch zerbricht der Chriſten Gedult alle Angſt und Raube-
Berge/ und gelanget zu den Himmels-Bergen/ durch er-
Ier. 51.duldung der Truͤbſal. Erduldung der Boͤſen: und bewah-
2. Cor. 1, 6.rung des Worts der Gedult.

Rom. 12, 12Durch dieſe Gedult hat auch der Seel. Herr Pfarrer
1. Tim. 6.
v.
11.
dieſes Orts alle wiederwaͤrtige Angſt- und Creutz-Berge
Apoc. 3, 10.beſieget/ und ſich getroͤſtet/ daß GOtt wiſſe ſeine Wercke/
Arbeit und Gedult/ da Er umb ſeines Nahmens willen die
Apoc. 2.Boͤſen nicht tragen wollen; ſondern deßwegen gearbeitet
und nicht muͤde worden. Darumb gibt er Jhm zu eſſen von
dem Holtze des Lebens. Er iſt nunmehro ein ſemper-
freyer Freyberger ja Frey-Buͤrger des Himmliſchen
Jeruſalems worden.

γ. Die Beſtaͤndigen. Die feſte bleiben fuͤr
Jhm. Das iſt/ die nicht weichen/ wenn man ſie davon
Sir. 2.lockt.

2. Macc. 7.a. Durch menſchliches Anſehen.

Dan. 3. 6.b. Verheiſſung und Flehen. GOttes Kinder
Ier. 17.weichen nicht von GOtte ihrem Hirten Chriſto/ und be-
Theod. Tom
2. Lib. 4.
c.
37.
gehren nicht Menſchen-Tage/ wie etwan Ulphilas ſich
bereden laſſen. Von ſolchen Beredungen redet gar ſchoͤn
Seneca: avaritia pecuniam; ambitio purpuram &
applauſum, ex hoc potentiam; luxurià verò Vo-
luptates promittit,
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geitz auf Ehre/ Gunſt und Gewalt; Schwelgerey auf Luſt,

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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/30>, abgerufen am 28.04.2024.