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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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c. Wenn Dräuungen geschehen/ und SaulusAct. 9.
schnaubet mit Dräuen und Morden wieder die Jünger des
HERRN/ da wird erfüllet das gemeine Sprich-Wort:
Viel gehen am User zu Grunde/ die gemeinet der Gefähr-
ligkeit des Meeres entgangen zu seyn. Ach wie viel giebetsNicep. lib.
5. Hist. Eccl.
c.
31.

zarte Märtyrer/ die lieber erwehlen ein Brandmahl im
Gewissen/ als die leibliche Hitze des Creutzes? Fromme1. Ioh. 2.
Hertzen aber sind nicht von denen die da weichen; sondernIoh. 6, 56.
die da bleiben. Sie bleiben in Christo/ und Er in ihnen:
Sie bringen Frucht/ und ihre Frucht bleibt: Sie wissen/
daß sie auch durch den Glauben die Todten wieder nehmenEbr. 11.
werden. Auf solche Weise lebet Daniel unter den Lowen.
Babilas triumphieret in seinen Ketten: Laurentius spottet
des glüenden Rosts/ und des Tyrannen; und Polycarpus
singet im Feuer/ als sässe Er auf einem herrlichen Stul.

Unsern Seeligen belangend ist Er eben geblieben in1. Tim. 3, 14
usq; ad
16.

deme/ was Er gelernet/ und andere gelehret hat/ hiedurch
hat Er sich/ und andere/ die Jhn gehöret/ seelig gemacht.
Wie treulich hat Er seine Kirch-Schäflein gewarnet vor
Abfall und frembder Lehre/ die kein nütze: denn so iemandI bid. c. 6.
v.
3.

anders lehret/ und bleibet nicht bey den heilsamen Worten
unsers HERRN JESV Christi/ und bey der Lehre von
der Gottseeligkeit/ der ist verdüstert.

Diese Glaubens-Beständigkeit iederm unter uns zu
recommandirn, ruffet Er uns zu rücke auß dem gewöhn-
lichen Gesange der Kirchen:

Gesegn' Euch GOtt der HErre/
Jhr Vielgeliebten mein
Trauret nicht allzusehre
Uber den Abschied mein.
Bestän-

c. Wenn Draͤuungen geſchehen/ und SaulusAct. 9.
ſchnaubet mit Draͤuen und Morden wieder die Juͤnger des
HERRN/ da wird erfuͤllet das gemeine Sprich-Wort:
Viel gehen am Uſer zu Grunde/ die gemeinet der Gefaͤhr-
ligkeit des Meeres entgangen zu ſeyn. Ach wie viel giebetsNicep. lib.
5. Hiſt. Eccl.
c.
31.

zarte Maͤrtyrer/ die lieber erwehlen ein Brandmahl im
Gewiſſen/ als die leibliche Hitze des Creutzes? Fromme1. Ioh. 2.
Hertzen aber ſind nicht von denen die da weichen; ſondernIoh. 6, 56.
die da bleiben. Sie bleiben in Chriſto/ und Er in ihnen:
Sie bringen Frucht/ und ihre Frucht bleibt: Sie wiſſen/
daß ſie auch durch den Glauben die Todten wieder nehmenEbr. 11.
werden. Auf ſolche Weiſe lebet Daniel unter den Lowen.
Babilas triumphieret in ſeinen Ketten: Laurentius ſpottet
des gluͤenden Roſts/ und des Tyrannen; und Polycarpus
ſinget im Feuer/ als ſäſſe Er auf einem herrlichen Stul.

Unſern Seeligen belangend iſt Er eben geblieben in1. Tim. 3, 14
usq; ad
16.

deme/ was Er gelernet/ und andere gelehret hat/ hiedurch
hat Er ſich/ und andere/ die Jhn gehoͤret/ ſeelig gemacht.
Wie treulich hat Er ſeine Kirch-Schaͤflein gewarnet vor
Abfall und frembder Lehre/ die kein nütze: denn ſo iemandI bid. c. 6.
v.
3.

anders lehret/ und bleibet nicht bey den heilſamen Worten
unſers HERRN JESV Chriſti/ und bey der Lehre von
der Gottſeeligkeit/ der iſt verduͤſtert.

Dieſe Glaubens-Beſtaͤndigkeit iederm unter uns zu
recommandirn, ruffet Er uns zu rücke auß dem gewoͤhn-
lichen Geſange der Kirchen:

Geſegn’ Euch GOtt der HErre/
Jhr Vielgeliebten mein
Trauret nicht allzuſehre
Uber den Abſchied mein.
Beſtaͤn-
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[[31]/0031] c. Wenn Draͤuungen geſchehen/ und Saulus ſchnaubet mit Draͤuen und Morden wieder die Juͤnger des HERRN/ da wird erfuͤllet das gemeine Sprich-Wort: Viel gehen am Uſer zu Grunde/ die gemeinet der Gefaͤhr- ligkeit des Meeres entgangen zu ſeyn. Ach wie viel giebets zarte Maͤrtyrer/ die lieber erwehlen ein Brandmahl im Gewiſſen/ als die leibliche Hitze des Creutzes? Fromme Hertzen aber ſind nicht von denen die da weichen; ſondern die da bleiben. Sie bleiben in Chriſto/ und Er in ihnen: Sie bringen Frucht/ und ihre Frucht bleibt: Sie wiſſen/ daß ſie auch durch den Glauben die Todten wieder nehmen werden. Auf ſolche Weiſe lebet Daniel unter den Lowen. Babilas triumphieret in ſeinen Ketten: Laurentius ſpottet des gluͤenden Roſts/ und des Tyrannen; und Polycarpus ſinget im Feuer/ als ſäſſe Er auf einem herrlichen Stul. Act. 9. Nicep. lib. 5. Hiſt. Eccl. c. 31. 1. Ioh. 2. Ioh. 6, 56. Ebr. 11. Unſern Seeligen belangend iſt Er eben geblieben in deme/ was Er gelernet/ und andere gelehret hat/ hiedurch hat Er ſich/ und andere/ die Jhn gehoͤret/ ſeelig gemacht. Wie treulich hat Er ſeine Kirch-Schaͤflein gewarnet vor Abfall und frembder Lehre/ die kein nütze: denn ſo iemand anders lehret/ und bleibet nicht bey den heilſamen Worten unſers HERRN JESV Chriſti/ und bey der Lehre von der Gottſeeligkeit/ der iſt verduͤſtert. 1. Tim. 3, 14 usq; ad 16. I bid. c. 6. v. 3. Dieſe Glaubens-Beſtaͤndigkeit iederm unter uns zu recommandirn, ruffet Er uns zu rücke auß dem gewoͤhn- lichen Geſange der Kirchen: Geſegn’ Euch GOtt der HErre/ Jhr Vielgeliebten mein Trauret nicht allzuſehre Uber den Abſchied mein. Beſtaͤn-

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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/31>, abgerufen am 28.04.2024.