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Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.

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Christliche Leich-Predigt.
sung GOttes/ die Er auch an Ihm nicht werde feh-
len lassen.

Er sagt: Er vergesse nicht der Rechte Got-
tes/
Und versichert sich dabey im Glauben/ daß Ihm
GOtt der HErr nach seinem Wort Trost/ Hülffe/
und Errettung noch thätlich und würcklich werde wider-
fahren lassen/ allerdings Er in folgenden 92. 93. 94.
Versiculn des 119. Psalms auß Erfahrung davon be-
zeuget/ und spricht: Wo dein Gesetze nicht meinPsal. 119. v.
92. 93. 94.

Trost gewest wäre/ so wäre Ich vergangen in mei-
nem Elende/ Ich wil deiner Befehl nimmermehr
vergessen/ denn du er quickest mich damit. Ich bin
dein/ hülff mir/ denn Ich suche deine Befehl.

Und erinnert mit solchem seinem Exempel uns al-
le/ wie wir bey dem beissenden/ herben/ und außdörrendem
Creutzrauche des Worts und der Verheissung GOttes
ja auch niemalß vergessen/ sondern vielmehr selbige Gott
im Himmel zuversichtlich fürhalten/ und Ihn getrost an-
reden sollen/ außm XXVII. Psalm; HERR/ meinPsal. 27. v. 8.
9.

Hertz helt dir für dein Wort/ Ihr solt mein Ant-
litz suchen; Darumb suche Ich auch HErr dein
Antlitz. Verbirge dein Antlitz nicht für mir/ und
verstosse nicht im Zorn deinen Knecht/ denn du bist
meine Hülffe/ Laß mich nicht/ und thue nicht von
mir die Hand ab/ GOtt mein Heyl.

Nu Königes Davids Klage und Trost hat Ih-Accommo-
dation
der
Psalm wor-

res theils bey Ihrer langwierigen Niederlage auch wol
empfunden die numehr Seelige Fraw Rosina,

Herrn
B ij

Chriſtliche Leich-Predigt.
ſung GOttes/ die Er auch an Ihm nicht werde feh-
len laſſen.

Er ſagt: Er vergeſſe nicht der Rechte Got-
tes/
Und verſichert ſich dabey im Glauben/ daß Ihm
GOtt der HErr nach ſeinem Wort Troſt/ Huͤlffe/
und Errettung noch thaͤtlich und wuͤrcklich werde wider-
fahren laſſen/ allerdings Er in folgenden 92. 93. 94.
Verſiculn des 119. Pſalms auß Erfahrung davon be-
zeuget/ und ſpricht: Wo dein Geſetze nicht meinPſal. 119. v.
92. 93. 94.

Troſt geweſt waͤre/ ſo waͤre Ich vergangen in mei-
nem Elende/ Ich wil deiner Befehl nimmermehr
vergeſſen/ denn du er quickeſt mich damit. Ich bin
dein/ huͤlff mir/ denn Ich ſuche deine Befehl.

Und erinnert mit ſolchem ſeinem Exempel uns al-
le/ wie wir bey dem beiſſenden/ herben/ und außdoͤrrendem
Creutzrauche des Worts und der Verheiſſung GOttes
ja auch niemalß vergeſſen/ ſondern vielmehr ſelbige Gott
im Himmel zuverſichtlich fuͤrhalten/ und Ihn getroſt an-
reden ſollen/ außm XXVII. Pſalm; HERR/ meinPſal. 27. v. 8.
9.

Hertz helt dir fuͤr dein Wort/ Ihr ſolt mein Ant-
litz ſuchen; Darumb ſuche Ich auch HErr dein
Antlitz. Verbirge dein Antlitz nicht fuͤr mir/ und
verſtoſſe nicht im Zorn deinen Knecht/ denn du biſt
meine Huͤlffe/ Laß mich nicht/ und thue nicht von
mir die Hand ab/ GOtt mein Heyl.

Nu Koͤniges Davids Klage und Troſt hat Ih-Accommo-
dation
der
Pſalm wor-

res theils bey Ihrer langwierigen Niederlage auch wol
empfunden die numehr Seelige Fraw Rosina,

Herrn
B ij
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Zitationshilfe: Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/347551/11>, abgerufen am 27.11.2024.