Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.Manne im grauen Rocke überall suchen zu las- Wie ich ausgeredet, holt' ich Gold her, eine Manne im grauen Rocke überall ſuchen zu laſ- Wie ich ausgeredet, holt’ ich Gold her, eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="40"/> Manne im grauen Rocke überall ſuchen zu laſ-<lb/> ſen. Vielleicht ſollte es mir gelingen, ihn wieder<lb/> zu finden, und wie glücklich! wenn ihn, wie mich,<lb/> der thörichte Handel gereuen ſollte. Ich ließ<lb/><hi rendition="#g">Bendel</hi> vor mich kommen, er ſchien Gewandt-<lb/> heit und Geſchick zu beſitzen, — ich ſchilderte<lb/> ihm genau den Mann, in deſſen Beſitz ein Schatz<lb/> ſich befand, ohne den mir das Leben nur eine<lb/> Qual ſei. Ich ſagte ihm die Zeit, den Ort, wo<lb/> ich ihn geſehen; beſchrieb ihm Alle, die zugegen<lb/> geweſen, und fügte dieſes Zeichen noch hinzu:<lb/> er ſolle ſich nach einem Dolond’ſchen Fernrohr,<lb/> nach einem golddurchwirkten türkiſchen Teppich,<lb/> nach einem Prachtluſtzelt, und endlich nach den<lb/> ſchwarzen Reithengſten genau erkundigen, deren<lb/> Geſchichte, ohne zu beſtimmen wie, mit der des<lb/> räthſelhaften Mannes zuſammenhinge, welcher Al-<lb/> len unbedeutend geſchienen, und deſſen Erſchei-<lb/> nung die Ruhe und das Glück meines Lebens<lb/> zerſtört hatte.</p><lb/> <p>Wie ich ausgeredet, holt’ ich Gold her, eine<lb/> Laſt, wie ich ſie nur zu tragen vermochte, und<lb/> legte Edelſteine und Juwelen noch hinzu für ei-<lb/> nen größern Werth. «<hi rendition="#g">Bendel,</hi>» ſprach ich,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0048]
Manne im grauen Rocke überall ſuchen zu laſ-
ſen. Vielleicht ſollte es mir gelingen, ihn wieder
zu finden, und wie glücklich! wenn ihn, wie mich,
der thörichte Handel gereuen ſollte. Ich ließ
Bendel vor mich kommen, er ſchien Gewandt-
heit und Geſchick zu beſitzen, — ich ſchilderte
ihm genau den Mann, in deſſen Beſitz ein Schatz
ſich befand, ohne den mir das Leben nur eine
Qual ſei. Ich ſagte ihm die Zeit, den Ort, wo
ich ihn geſehen; beſchrieb ihm Alle, die zugegen
geweſen, und fügte dieſes Zeichen noch hinzu:
er ſolle ſich nach einem Dolond’ſchen Fernrohr,
nach einem golddurchwirkten türkiſchen Teppich,
nach einem Prachtluſtzelt, und endlich nach den
ſchwarzen Reithengſten genau erkundigen, deren
Geſchichte, ohne zu beſtimmen wie, mit der des
räthſelhaften Mannes zuſammenhinge, welcher Al-
len unbedeutend geſchienen, und deſſen Erſchei-
nung die Ruhe und das Glück meines Lebens
zerſtört hatte.
Wie ich ausgeredet, holt’ ich Gold her, eine
Laſt, wie ich ſie nur zu tragen vermochte, und
legte Edelſteine und Juwelen noch hinzu für ei-
nen größern Werth. «Bendel,» ſprach ich,
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