Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.und schritt darüber hin, und ließ es klirren, und Da träumt' es mir von Dir, es ward mir, Ich erwachte. Es schien noch sehr früh zu und ſchritt darüber hin, und ließ es klirren, und Da träumt’ es mir von Dir, es ward mir, Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr früh zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="36"/> und ſchritt darüber hin, und ließ es klirren, und<lb/> warf, mein armes Herz an dem Glanze, an dem<lb/> Klange weidend, immer des Metalles mehr zu<lb/> dem Metalle, bis ich ermüdet ſelbſt auf das rei-<lb/> che Lager ſank und ſchwelgend darin wühlte, mich<lb/> darüber wälzte. So verging der Tag, der Abend,<lb/> ich ſchloß meine Thür’ nicht auf, die Nacht fand<lb/> mich liegend auf dem Golde, und darauf über-<lb/> mannte mich der Schlaf.</p><lb/> <p>Da träumt’ es mir von Dir, es ward mir,<lb/> als ſtünde ich hinter der Glasthüre Deines klei-<lb/> nen Zimmers, und ſähe Dich von da an Deinem<lb/> Arbeitstiſche zwiſchen einem Skelet und einem<lb/> Bunde getrockneter Pflanzen ſitzen, vor Dir wa-<lb/> ren Haller, Humbold und Linné aufgeſchlagen,<lb/> auf Deinem Sopha lagen ein Band Göthe und<lb/> der Zauberring, ich betrachtete Dich lange und<lb/> jedes Ding in Deiner Stube, und dann Dich<lb/> wieder, Du rührteſt Dich aber nicht, Du holteſt<lb/> auch nicht Athem, Du warſt todt.</p><lb/> <p>Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr früh zu<lb/> ſein. Meine Uhr ſtand. Ich war wie zerſchla-<lb/> gen, durſtig und hungrig auch noch; ich hatte<lb/> ſeit dem vorigen Morgen nichts gegeſſen. Ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0044]
und ſchritt darüber hin, und ließ es klirren, und
warf, mein armes Herz an dem Glanze, an dem
Klange weidend, immer des Metalles mehr zu
dem Metalle, bis ich ermüdet ſelbſt auf das rei-
che Lager ſank und ſchwelgend darin wühlte, mich
darüber wälzte. So verging der Tag, der Abend,
ich ſchloß meine Thür’ nicht auf, die Nacht fand
mich liegend auf dem Golde, und darauf über-
mannte mich der Schlaf.
Da träumt’ es mir von Dir, es ward mir,
als ſtünde ich hinter der Glasthüre Deines klei-
nen Zimmers, und ſähe Dich von da an Deinem
Arbeitstiſche zwiſchen einem Skelet und einem
Bunde getrockneter Pflanzen ſitzen, vor Dir wa-
ren Haller, Humbold und Linné aufgeſchlagen,
auf Deinem Sopha lagen ein Band Göthe und
der Zauberring, ich betrachtete Dich lange und
jedes Ding in Deiner Stube, und dann Dich
wieder, Du rührteſt Dich aber nicht, Du holteſt
auch nicht Athem, Du warſt todt.
Ich erwachte. Es ſchien noch ſehr früh zu
ſein. Meine Uhr ſtand. Ich war wie zerſchla-
gen, durſtig und hungrig auch noch; ich hatte
ſeit dem vorigen Morgen nichts gegeſſen. Ich
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