Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.störungslust gebüßt. So hatten sie an ihrem Das Alles erzählte mir Bendel unter häu- ſtörungsluſt gebüßt. So hatten ſie an ihrem Das Alles erzählte mir Bendel unter häu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0118" n="104"/> ſtörungsluſt gebüßt. So hatten ſie an ihrem<lb/> Wohlthäter gehandelt. Meine Dienerſchaft war<lb/> aus einander geflohen. Die örtliche Polizei hatte<lb/> mich als verdächtig aus der Stadt verwieſen,<lb/> und mir eine Friſt von vier und zwanzig Stun-<lb/> den feſtgeſetzt, um deren Gebiet zu verlaſſen.<lb/> Zu dem, was mir von <hi rendition="#g">Rascal’s</hi> Reichthum<lb/> und Vermählung bekannt war, wußte er noch<lb/> Vieles hinzuzufügen. Dieſer Böſewicht, von<lb/> dem Alles ausgegangen, was hier gegen mich<lb/> geſchehen war, mußte vom Anbeginn mein Ge-<lb/> heimniß beſeſſen haben, es ſchien, er habe, vom<lb/> Golde angezogen, ſich an mich zu drängen ge-<lb/> wußt, und ſchon in der erſten Zeit einen Schlüſ-<lb/> ſel zu jenem Goldſchrank ſich verſchafft, wo er<lb/> den Grund zu dem Vermögen gelegt, den noch<lb/> zu vermehren er jetzt verſchmähen konnte.</p><lb/> <p>Das Alles erzählte mir <hi rendition="#g">Bendel</hi> unter häu-<lb/> figen Thränen, und weinte dann wieder vor<lb/> Freuden, daß er mich wieder ſah, mich wieder<lb/> hatte, und daß, nachdem er lange gezweifelt,<lb/> wohin das Unglück mich gebracht haben möchte,<lb/> er mich es ruhig und gefaßt ertragen ſah.<lb/> Denn ſolche Geſtaltung hatte nun die Verzweif-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0118]
ſtörungsluſt gebüßt. So hatten ſie an ihrem
Wohlthäter gehandelt. Meine Dienerſchaft war
aus einander geflohen. Die örtliche Polizei hatte
mich als verdächtig aus der Stadt verwieſen,
und mir eine Friſt von vier und zwanzig Stun-
den feſtgeſetzt, um deren Gebiet zu verlaſſen.
Zu dem, was mir von Rascal’s Reichthum
und Vermählung bekannt war, wußte er noch
Vieles hinzuzufügen. Dieſer Böſewicht, von
dem Alles ausgegangen, was hier gegen mich
geſchehen war, mußte vom Anbeginn mein Ge-
heimniß beſeſſen haben, es ſchien, er habe, vom
Golde angezogen, ſich an mich zu drängen ge-
wußt, und ſchon in der erſten Zeit einen Schlüſ-
ſel zu jenem Goldſchrank ſich verſchafft, wo er
den Grund zu dem Vermögen gelegt, den noch
zu vermehren er jetzt verſchmähen konnte.
Das Alles erzählte mir Bendel unter häu-
figen Thränen, und weinte dann wieder vor
Freuden, daß er mich wieder ſah, mich wieder
hatte, und daß, nachdem er lange gezweifelt,
wohin das Unglück mich gebracht haben möchte,
er mich es ruhig und gefaßt ertragen ſah.
Denn ſolche Geſtaltung hatte nun die Verzweif-
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