meiner Stimme häufiger floß, und bei meinem Nahen stürmisch aufbrauste.
"Und sie haben," hub der Forstmeister grimmig wieder an, "und Sie haben mit uner- hörter Frechheit diese und mich zu betrügen kei- nen Anstand genommen; und Sie geben vor, sie zu lieben, die Sie so weit heruntergebracht haben, sehen Sie, wie sie da weint und ringt. O schrecklich! schrecklich!" --
Ich hatte dergestalt alle Besinnung verloren, daß ich, wie irre redend, anfing: Es wäre doch am Ende ein Schatten, nichts als ein Schatten, man könne auch ohne das fertig werden, und es wäre nicht der Mühe werth, solchen Lärm davon zu er- heben. Aber ich fühlte so sehr den Ungrund von dem, was ich sprach, daß ich von selbst auf- hörte, ohne daß er mich einer Antwort gewür- digt. Ich fügte noch hinzu: was man einmal ver- loren, könne man ein andermal wieder finden.
Er fuhr mich zornig an. -- "Gestehen Sie mir's, mein Herr, gestehen Sie mir's, wie sind
meiner Stimme häufiger floß, und bei meinem Nahen ſtürmiſch aufbrauſte.
“Und ſie haben,„ hub der Forſtmeiſter grimmig wieder an, “und Sie haben mit uner- hörter Frechheit dieſe und mich zu betrügen kei- nen Anſtand genommen; und Sie geben vor, ſie zu lieben, die Sie ſo weit heruntergebracht haben, ſehen Sie, wie ſie da weint und ringt. O ſchrecklich! ſchrecklich!„ —
Ich hatte dergeſtalt alle Beſinnung verloren, daß ich, wie irre redend, anfing: Es wäre doch am Ende ein Schatten, nichts als ein Schatten, man könne auch ohne das fertig werden, und es wäre nicht der Mühe werth, ſolchen Lärm davon zu er- heben. Aber ich fühlte ſo ſehr den Ungrund von dem, was ich ſprach, daß ich von ſelbſt auf- hörte, ohne daß er mich einer Antwort gewür- digt. Ich fügte noch hinzu: was man einmal ver- loren, könne man ein andermal wieder finden.
Er fuhr mich zornig an. — “Geſtehen Sie mir’s, mein Herr, geſtehen Sie mir’s, wie ſind
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meiner Stimme häufiger floß, und bei meinem
Nahen ſtürmiſch aufbrauſte.
“Und ſie haben,„ hub der Forſtmeiſter
grimmig wieder an, “und Sie haben mit uner-
hörter Frechheit dieſe und mich zu betrügen kei-
nen Anſtand genommen; und Sie geben vor,
ſie zu lieben, die Sie ſo weit heruntergebracht
haben, ſehen Sie, wie ſie da weint und ringt.
O ſchrecklich! ſchrecklich!„ —
Ich hatte dergeſtalt alle Beſinnung verloren,
daß ich, wie irre redend, anfing: Es wäre doch am
Ende ein Schatten, nichts als ein Schatten, man
könne auch ohne das fertig werden, und es wäre
nicht der Mühe werth, ſolchen Lärm davon zu er-
heben. Aber ich fühlte ſo ſehr den Ungrund
von dem, was ich ſprach, daß ich von ſelbſt auf-
hörte, ohne daß er mich einer Antwort gewür-
digt. Ich fügte noch hinzu: was man einmal ver-
loren, könne man ein andermal wieder finden.
Er fuhr mich zornig an. — “Geſtehen Sie
mir’s, mein Herr, geſtehen Sie mir’s, wie ſind
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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/84>, abgerufen am 27.07.2024.
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