Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.besonnten Theile des Gartens -- ich ließ mich Der Forstmeister stürmte immer noch un- beſonnten Theile des Gartens — ich ließ mich Der Forſtmeiſter ſtürmte immer noch un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="59"/> beſonnten Theile des Gartens — ich ließ mich<lb/> ſtumm auf einen Sitz nieder, und es erfolgte ein<lb/> langes Schweigen, das ſelbſt die gute Mutter<lb/> nicht zu unterbrechen wagte.</p><lb/> <p>Der Forſtmeiſter ſtürmte immer noch un-<lb/> gleichen Schrittes die Laube auf und ab, er<lb/> ſtand mit einem Mal vor mir ſtill, blickte ins<lb/> Papier, das er hielt, und fragte mich mit prü-<lb/> fendem Blick: “Sollte Ihnen, Herr Graf, ein<lb/> gewiſſer <hi rendition="#g">Peter Schlemihl</hi> wirklich nicht unbe-<lb/> kannt ſein?„ Ich ſchwieg — “ein Mann von<lb/> vorzüglichem Charakter und von beſonderen Ga-<lb/> ben.„ Er erwartete eine Antwort. — “Und<lb/> wenn ich ſelber der Mann wäre?„ “dem,„ füg-<lb/> te er heftig hinzu, “ſein Schatten abhanden<lb/> gekommen iſt!!„ “O meine Ahnung, meine Ah-<lb/> nung,„ rief <hi rendition="#g">Mina</hi> aus, “ja, ich weiß es längſt,<lb/> er hat keinen Schatten!„ und ſie warf ſich in die<lb/> Arme der Mutter, welche erſchreckt, ſie krampf-<lb/> haft an ſich ſchließend, ihr Vorwürfe machte,<lb/> daß ſie zum Unheil ſolch ein Geheimniß in ſich<lb/> verſchloſſen. Sie aber war, wie Arethuſa, in<lb/> einen Thränenquell gewandelt, der beim Klang<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [59/0083]
beſonnten Theile des Gartens — ich ließ mich
ſtumm auf einen Sitz nieder, und es erfolgte ein
langes Schweigen, das ſelbſt die gute Mutter
nicht zu unterbrechen wagte.
Der Forſtmeiſter ſtürmte immer noch un-
gleichen Schrittes die Laube auf und ab, er
ſtand mit einem Mal vor mir ſtill, blickte ins
Papier, das er hielt, und fragte mich mit prü-
fendem Blick: “Sollte Ihnen, Herr Graf, ein
gewiſſer Peter Schlemihl wirklich nicht unbe-
kannt ſein?„ Ich ſchwieg — “ein Mann von
vorzüglichem Charakter und von beſonderen Ga-
ben.„ Er erwartete eine Antwort. — “Und
wenn ich ſelber der Mann wäre?„ “dem,„ füg-
te er heftig hinzu, “ſein Schatten abhanden
gekommen iſt!!„ “O meine Ahnung, meine Ah-
nung,„ rief Mina aus, “ja, ich weiß es längſt,
er hat keinen Schatten!„ und ſie warf ſich in die
Arme der Mutter, welche erſchreckt, ſie krampf-
haft an ſich ſchließend, ihr Vorwürfe machte,
daß ſie zum Unheil ſolch ein Geheimniß in ſich
verſchloſſen. Sie aber war, wie Arethuſa, in
einen Thränenquell gewandelt, der beim Klang
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