Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.WIr Decanus, Senior, Doctores und Wie wir nun diese Ihre gute Intention allerdings Müttern/
WIr Decanus, Senior, Doctores und Wie wir nun dieſe Ihre gute Intention allerdings Muͤttern/
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0045"/> <div n="1"> <head/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ir <hi rendition="#aq">Decanus, Senior, Doctores</hi><hi rendition="#fr">und</hi><lb/><hi rendition="#aq">Profeſſores Ordinarii,</hi> der Mediciniſchen Fa-<lb/> cultaͤt/ auff der Churfuͤrſtl. Brandenb. Uni-<lb/> verſitaͤt zu Franckfurt an der Oder/ geben<lb/> hiermit zu vernehmen/ das <hi rendition="#fr">Frau Juſtina Sigis-<lb/> mundin</hi> bey Uns eingegeben und zuverleſen gebehten/<lb/> ein Buch beſtehend in zweyen Theilen/ derer Titel ſind:<lb/> [<hi rendition="#aq">I.</hi>] <hi rendition="#fr">Ein Geſpraͤch</hi> zweyer Friedliebenden Wehe-<lb/> Muͤtter/ welche/ wegen ihres Beruffs oder Ambts ſich<lb/> treuhertzig mit einander unterreden/ wegen ſchwehrer<lb/> Gebuhrten/ wie auch wegen Wendung der unrechten<lb/> Gebuhrten/ darinnen die unterredende Perſonen ſeynd<lb/><hi rendition="#fr">Chriſtina/ Juſtina.</hi> [<hi rendition="#aq">II.</hi>] <hi rendition="#fr">Ein ander Geſpraͤch/</hi><lb/> worinnen hinwieder <hi rendition="#fr">Juſtina</hi> von <hi rendition="#fr">Chriſtinen</hi> durch<lb/> vielle Fragen vernimmet: Ob Sie auch Ihren Unter-<lb/> richt verſtanden und gefaſſet? Mit angehenchtem Be-<lb/> richt/ daß wir den darinn befindlichen einfaͤltigen <hi rendition="#aq">Stylum</hi><lb/> Uns nicht befrembden laſſen moͤchten/ maſſen Sie ſelb-<lb/> ſten ohne andere Huͤlffe es alſo zuſammen geſchrieben/<lb/> vornehmlich zu dem Ende/ daß einfaͤltige Wehe-Muͤt-<lb/> ter deſto leichter die darinnen enthaltene Dinge begreif-<lb/> fen und ſich darauß zum gemeinen Nutzen der Schwan-<lb/> gern und Gebaͤhrenden erbauen koͤnten.</p><lb/> <p>Wie wir nun dieſe Ihre gute <hi rendition="#aq">Intention</hi> allerdings<lb/><hi rendition="#aq">approbi</hi>ren/ alſo haben Wir auch bey Durchleſung deſſel-<lb/> ben befunden/ daß unter ſolcher Schreibens-Art vielle<lb/> gute und nuͤtzliche Dinge/ geſchickliche Hand-Griffe und<lb/> Wendungen/ ſo vielen/ ja leider! den meiſten Wehe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Muͤttern/</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0045]
WIr Decanus, Senior, Doctores und
Profeſſores Ordinarii, der Mediciniſchen Fa-
cultaͤt/ auff der Churfuͤrſtl. Brandenb. Uni-
verſitaͤt zu Franckfurt an der Oder/ geben
hiermit zu vernehmen/ das Frau Juſtina Sigis-
mundin bey Uns eingegeben und zuverleſen gebehten/
ein Buch beſtehend in zweyen Theilen/ derer Titel ſind:
[I.] Ein Geſpraͤch zweyer Friedliebenden Wehe-
Muͤtter/ welche/ wegen ihres Beruffs oder Ambts ſich
treuhertzig mit einander unterreden/ wegen ſchwehrer
Gebuhrten/ wie auch wegen Wendung der unrechten
Gebuhrten/ darinnen die unterredende Perſonen ſeynd
Chriſtina/ Juſtina. [II.] Ein ander Geſpraͤch/
worinnen hinwieder Juſtina von Chriſtinen durch
vielle Fragen vernimmet: Ob Sie auch Ihren Unter-
richt verſtanden und gefaſſet? Mit angehenchtem Be-
richt/ daß wir den darinn befindlichen einfaͤltigen Stylum
Uns nicht befrembden laſſen moͤchten/ maſſen Sie ſelb-
ſten ohne andere Huͤlffe es alſo zuſammen geſchrieben/
vornehmlich zu dem Ende/ daß einfaͤltige Wehe-Muͤt-
ter deſto leichter die darinnen enthaltene Dinge begreif-
fen und ſich darauß zum gemeinen Nutzen der Schwan-
gern und Gebaͤhrenden erbauen koͤnten.
Wie wir nun dieſe Ihre gute Intention allerdings
approbiren/ alſo haben Wir auch bey Durchleſung deſſel-
ben befunden/ daß unter ſolcher Schreibens-Art vielle
gute und nuͤtzliche Dinge/ geſchickliche Hand-Griffe und
Wendungen/ ſo vielen/ ja leider! den meiſten Wehe-
Muͤttern/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |