Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.sse Sünder Manasses in seiner schweren Gefengnis zu recht / da fühlet er seine Sünde / die des Todes stachel ist / bittet Gott vmb verzethung / wird mit jhm versünet / vnd ist also zum Tod bereit. Fast eben also kömptder Schecher zu recht / der hat sein lebenlang nicht gut thun wöllen / vnd also wenig / ja gar nicht gedacht / das er sterben müste. Darumb lest jn Gott anlauffen / das er gefenglich eingezogen / vnd ans Creutz geschlagen werden mus / da fühlet er den Todt / vnd sonderlich des Todes stachel / die Sünde / vnd nimpt es zu Hertzen / da trachtet er darnach / das er mit Gott möge versönet werden. HErr gedenck mein / spricht er / wenn du in dein Reich kömpst / vnd das er je seliglich im Stand guter Werck sterbe / fangt er albereit an sein leben zubessern / vnd dem andern Schecher zupredigen / das er sich auch bessere. Wer nun also Gottes Wort mit fleis höret / dazu auch das Creutz mit gedult auff sich nimpt / sich recht darein schicket / vnd betet von Hertzen / das jhn GOtt lehre bedencken / das er sterben müsse / den wil GOtt erhören / vnd durch sein Wort vnd das Creutz so weit bringen / das er sich zum Todt bereitet / vnd ob er schon bißweilen / wie auch die klugen Jungfrawen ein wenig einschlummert / sich aber gleichwol ermuntert / wil jhn GOtt nicht verwerffen / Matth. 25. Beschluß. Wir haben nun auch ein Person zur Erden bestatet / einen Man vom Adel / so weiland vnserm gnedigen Fürsten vnd Herrn vber die 30. Jar auffrichtig / redlich / vnd trewlich gedienet hat. Nun wöllen wir von seinem fürnemen Geschlecht vnd herkommen / Item / wie seine Eltern vnd verwandten in Böheim Königen vnd Keysern mit rhum gedienet / nichts sagen. Denn solches hieher nicht gehöret. Sondern allein das berichten / was andern zur besserung durch Gottes gnad dienlich sein mag. Denn wir zur Begrebnis eigentlich nicht kommen / der Leute Laudes zulesen / sondern das wir lebeudigen aus Gottes Wort vnterrichtet vnd gebessert werden. sse Sünder Manasses in seiner schweren Gefengnis zu recht / da fühlet er seine Sünde / die des Todes stachel ist / bittet Gott vmb verzethung / wird mit jhm versünet / vnd ist also zum Tod bereit. Fast eben also kömptder Schecher zu recht / der hat sein lebenlang nicht gut thun wöllen / vnd also wenig / ja gar nicht gedacht / das er sterben müste. Darumb lest jn Gott anlauffen / das er gefenglich eingezogen / vnd ans Creutz geschlagen werden mus / da fühlet er den Todt / vnd sonderlich des Todes stachel / die Sünde / vnd nimpt es zu Hertzen / da trachtet er darnach / das er mit Gott möge versönet werden. HErr gedenck mein / spricht er / wenn du in dein Reich kömpst / vnd das er je seliglich im Stand guter Werck sterbe / fangt er albereit an sein leben zubessern / vnd dem andern Schecher zupredigen / das er sich auch bessere. Wer nun also Gottes Wort mit fleis höret / dazu auch das Creutz mit gedult auff sich nimpt / sich recht darein schicket / vnd betet von Hertzen / das jhn GOtt lehre bedencken / das er sterben müsse / den wil GOtt erhören / vnd durch sein Wort vnd das Creutz so weit bringen / das er sich zum Todt bereitet / vnd ob er schon bißweilen / wie auch die klugen Jungfrawen ein wenig einschlummert / sich aber gleichwol ermuntert / wil jhn GOtt nicht verwerffen / Matth. 25. Beschluß. Wir haben nun auch ein Person zur Erden bestatet / einen Man vom Adel / so weiland vnserm gnedigen Fürsten vñ Herrn vber die 30. Jar auffrichtig / redlich / vnd trewlich gedienet hat. Nun wöllen wir von seinem fürnemen Geschlecht vnd herkommen / Item / wie seine Eltern vnd verwandten in Böheim Königen vnd Keysern mit rhum gedienet / nichts sagen. Denn solches hieher nicht gehöret. Sondern allein das berichten / was andern zur besserung durch Gottes gnad dienlich sein mag. Denn wir zur Begrebnis eigentlich nicht kommen / der Leute Laudes zulesen / sondern das wir lebeudigen aus Gottes Wort vnterrichtet vnd gebessert werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0024"/> sse Sünder Manasses in seiner schweren Gefengnis zu recht / da fühlet er seine Sünde / die des Todes stachel ist / bittet Gott vmb verzethung / wird mit jhm versünet / vnd ist also zum Tod bereit. Fast eben also kömptder Schecher zu recht / der hat sein lebenlang nicht gut thun wöllen / vnd also wenig / ja gar nicht gedacht / das er sterben müste. Darumb lest jn Gott anlauffen / das er gefenglich eingezogen / vnd ans Creutz geschlagen werden mus / da fühlet er den Todt / vnd sonderlich des Todes stachel / die Sünde / vnd nimpt es zu Hertzen / da trachtet er darnach / das er mit Gott möge versönet werden. 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sse Sünder Manasses in seiner schweren Gefengnis zu recht / da fühlet er seine Sünde / die des Todes stachel ist / bittet Gott vmb verzethung / wird mit jhm versünet / vnd ist also zum Tod bereit. Fast eben also kömptder Schecher zu recht / der hat sein lebenlang nicht gut thun wöllen / vnd also wenig / ja gar nicht gedacht / das er sterben müste. Darumb lest jn Gott anlauffen / das er gefenglich eingezogen / vnd ans Creutz geschlagen werden mus / da fühlet er den Todt / vnd sonderlich des Todes stachel / die Sünde / vnd nimpt es zu Hertzen / da trachtet er darnach / das er mit Gott möge versönet werden. HErr gedenck mein / spricht er / wenn du in dein Reich kömpst / vnd das er je seliglich im Stand guter Werck sterbe / fangt er albereit an sein leben zubessern / vnd dem andern Schecher zupredigen / das er sich auch bessere.
Wer nun also Gottes Wort mit fleis höret / dazu auch das Creutz mit gedult auff sich nimpt / sich recht darein schicket / vnd betet von Hertzen / das jhn GOtt lehre bedencken / das er sterben müsse / den wil GOtt erhören / vnd durch sein Wort vnd das Creutz so weit bringen / das er sich zum Todt bereitet / vnd ob er schon bißweilen / wie auch die klugen Jungfrawen ein wenig einschlummert / sich aber gleichwol ermuntert / wil jhn GOtt nicht verwerffen / Matth. 25.
Beschluß.
Wir haben nun auch ein Person zur Erden bestatet / einen Man vom Adel / so weiland vnserm gnedigen Fürsten vñ Herrn vber die 30. Jar auffrichtig / redlich / vnd trewlich gedienet hat. Nun wöllen wir von seinem fürnemen Geschlecht vnd herkommen / Item / wie seine Eltern vnd verwandten in Böheim Königen vnd Keysern mit rhum gedienet / nichts sagen. Denn solches hieher nicht gehöret. Sondern allein das berichten / was andern zur besserung durch Gottes gnad dienlich sein mag. Denn wir zur Begrebnis eigentlich nicht kommen / der Leute Laudes zulesen / sondern das wir lebeudigen aus Gottes Wort vnterrichtet vnd gebessert werden.
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