[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.anrichten kann, und seinen Tadel der göttlichen Regierung unter dem Namen der poetischen Gerechtigkeit verstecken? Man hat sich um so viel mehr Mühe gege- Dennoch aber ist der Verfasser u. s. w. Th. VII. S. 906. L. 7. nach den Wor- ten: belohnet werden könnten. Es ist noch übrig, daß wir, unserm Ver- Verschiedne haben die Heldin getadelt, als rissa,
anrichten kann, und ſeinen Tadel der goͤttlichen Regierung unter dem Namen der poetiſchen Gerechtigkeit verſtecken? Man hat ſich um ſo viel mehr Muͤhe gege- Dennoch aber iſt der Verfaſſer u. ſ. w. Th. VII. S. 906. L. 7. nach den Wor- ten: belohnet werden koͤnnten. Es iſt noch uͤbrig, daß wir, unſerm Ver- Verſchiedne haben die Heldin getadelt, als riſſa,
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anrichten kann, und ſeinen Tadel der goͤttlichen
Regierung unter dem Namen der poetiſchen
Gerechtigkeit verſtecken?
Man hat ſich um ſo viel mehr Muͤhe gege-
ben, den Einwuͤrfen, die von dem Begrif der
poetiſchen Gerechtigkeit hergenommen ſind,
zu begegnen, da die Lehre, welche man darauf
bauet, allgemein angenommen iſt; und man
geſtehen muß, daß ſie durch die Menſchen-
liebe und ein gutes Herz unterſtuͤtzet zu wer-
den ſcheinet.
Dennoch aber iſt der Verfaſſer u. ſ. w.
Th. VII. S. 906. L. 7. nach den Wor-
ten: belohnet werden koͤnnten.
Es iſt noch uͤbrig, daß wir, unſerm Ver-
ſprechen gemaͤß, die uͤbrigen Einwuͤrfe, die uns
bekannt geworden ſind, beantworten. Man
hat geſagt: Weil dies Werk eine Geſchichte
des menſchlichen Lebens und der Sitten ſeyn
ſollte, ſo muͤßten billig die Characktere, die
man zum Muſter vorſtellen wollen, ſo weni-
gem Tadel unterworfen ſeyn, als es die Abſicht
des ganzen Werks, und die menſchliche Natur
nur immer zulieſſe.
Verſchiedne haben die Heldin getadelt, als
wenn ſie zu kaltſinnig in ihrer Liebe, zu ſtolz,
und zuweilen gar bitter ſei. Allein wir koͤn-
nen ohne Bedenken behaupten, daß dieſer Ein-
wurf von einem Mangel der Aufmerkſamkeit
auf die Geſchichte, auf den Charackter der Cla-
riſſa,
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