Dieß ist das Gebeth, und wird, mein werthe- ster Herr Vetter Morden, mein Freund, mein Vormund, aber nicht mein Rächer - - werthe- ster Herr! erinnern Sie sich dessen! - - Bis an ihre letzte Stunde das Gebeth seyn
Jhrer ewig ergebenen und verbundenen Clarissa Harlowe.
Der acht und neunzigste Brief von Obrist Morden an Herrn Joh. Belford.
Sonnabends, den 23ten Sept.
Werthester Herr.
Es ist mir sehr leid, daß irgend etwas, das ich gesagt haben soll, und Jhnen zu Ohren ge- kommen ist, Jhnen Unruhe machen sollte.
Jch bin Jhnen für die Briefe, welche Sie mir mitgetheilet haben, verbunden: und noch mehr für Jhr Versprechen, mir die Gewogenheit zu erweisen, und bey Gelegenheit noch einige an- dere zu überschicken.
Alles, was meine liebe Base angeht, werde ich gern sehen, es sey, von wem es wolle.
Jch überlasse Jhrer eignen Einsicht, was von einer so freyen Feder, als die meinige ist, sich für
die
Siebenter Theil. A a a
Dieß iſt das Gebeth, und wird, mein werthe- ſter Herr Vetter Morden, mein Freund, mein Vormund, aber nicht mein Raͤcher ‒ ‒ werthe- ſter Herr! erinnern Sie ſich deſſen! ‒ ‒ Bis an ihre letzte Stunde das Gebeth ſeyn
Jhrer ewig ergebenen und verbundenen Clariſſa Harlowe.
Der acht und neunzigſte Brief von Obriſt Morden an Herrn Joh. Belford.
Sonnabends, den 23ten Sept.
Wertheſter Herr.
Es iſt mir ſehr leid, daß irgend etwas, das ich geſagt haben ſoll, und Jhnen zu Ohren ge- kommen iſt, Jhnen Unruhe machen ſollte.
Jch bin Jhnen fuͤr die Briefe, welche Sie mir mitgetheilet haben, verbunden: und noch mehr fuͤr Jhr Verſprechen, mir die Gewogenheit zu erweiſen, und bey Gelegenheit noch einige an- dere zu uͤberſchicken.
Alles, was meine liebe Baſe angeht, werde ich gern ſehen, es ſey, von wem es wolle.
Jch uͤberlaſſe Jhrer eignen Einſicht, was von einer ſo freyen Feder, als die meinige iſt, ſich fuͤr
die
Siebenter Theil. A a a
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Dieß iſt das Gebeth, und wird, mein werthe-
ſter Herr Vetter Morden, mein Freund, mein
Vormund, aber nicht mein Raͤcher ‒ ‒ werthe-
ſter Herr! erinnern Sie ſich deſſen! ‒ ‒ Bis an
ihre letzte Stunde das Gebeth ſeyn
Jhrer ewig ergebenen und verbundenen
Clariſſa Harlowe.
Der acht und neunzigſte Brief
von
Obriſt Morden an Herrn Joh. Belford.
Sonnabends, den 23ten Sept.
Wertheſter Herr.
Es iſt mir ſehr leid, daß irgend etwas, das ich
geſagt haben ſoll, und Jhnen zu Ohren ge-
kommen iſt, Jhnen Unruhe machen ſollte.
Jch bin Jhnen fuͤr die Briefe, welche Sie
mir mitgetheilet haben, verbunden: und noch
mehr fuͤr Jhr Verſprechen, mir die Gewogenheit
zu erweiſen, und bey Gelegenheit noch einige an-
dere zu uͤberſchicken.
Alles, was meine liebe Baſe angeht, werde
ich gern ſehen, es ſey, von wem es wolle.
Jch uͤberlaſſe Jhrer eignen Einſicht, was von
einer ſo freyen Feder, als die meinige iſt, ſich fuͤr
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/743>, abgerufen am 21.11.2024.
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