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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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lieferung. Seid klug, Poet, und bedenkt Euren
Vater, der so manchem Edelmann im -- a -- n
gleicht, dessen Vermögen wie das eines russischen
zwar in Bauern besteht, aber doch nur in einem
einzigen, welches er selber ist. Bedenkt Euren
vagabunden Bruder, der vielleicht, eh' ihrs denkt,
aus seinen Wanderjahren mit einem halben Rocke
vor Eure Thüre kommen und sagen kann: "Hast
du nichts Altes für deinen Bruder? Sieh diese
Schuhe an!" -- Habt also Einsichten, Univer¬
sal-Erbe!

8te Klausel.

Den H. Kirchenrath Glanz und alle bis zu Hrn.
Buchhändler Pasvogel und Flitte (inclusive)
mach' ich aufmerksam darauf, wie schwer Harnisch
die ganze Erbschaft erobern wird, wenn sie auch
nichts erwägen als das einzige hier an den Rand
genähte Blatt, worauf der Poet flüchtig einen Lieb¬
lings-Wunsch ausgemalt, nämlich den, Pfar¬
rer in Schweden zu werden. (Herr Bürgermei¬
ster Kuhnold fragte hier, ob ers mit lesen solle;
aber alle schnappten nach mehreren Klauseln und
er fuhr fort) Meine T. H. Anverwandten fleh'

lieferung. Seid klug, Poet, und bedenkt Euren
Vater, der ſo manchem Edelmann im — a — n
gleicht, deſſen Vermoͤgen wie das eines ruſſiſchen
zwar in Bauern beſteht, aber doch nur in einem
einzigen, welches er ſelber iſt. Bedenkt Euren
vagabunden Bruder, der vielleicht, eh' ihrs denkt,
aus ſeinen Wanderjahren mit einem halben Rocke
vor Eure Thuͤre kommen und ſagen kann: „Haſt
du nichts Altes fuͤr deinen Bruder? Sieh dieſe
Schuhe an!“ — Habt alſo Einſichten, Univer¬
ſal-Erbe!

8te Klauſel.

Den H. Kirchenrath Glanz und alle bis zu Hrn.
Buchhaͤndler Pasvogel und Flitte (inclusive)
mach' ich aufmerkſam darauf, wie ſchwer Harniſch
die ganze Erbſchaft erobern wird, wenn ſie auch
nichts erwaͤgen als das einzige hier an den Rand
genaͤhte Blatt, worauf der Poet fluͤchtig einen Lieb¬
lings-Wunſch ausgemalt, naͤmlich den, Pfar¬
rer in Schweden zu werden. (Herr Buͤrgermei¬
ſter Kuhnold fragte hier, ob ers mit leſen ſolle;
aber alle ſchnappten nach mehreren Klauſeln und
er fuhr fort) Meine T. H. Anverwandten fleh'

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[18/0028] lieferung. Seid klug, Poet, und bedenkt Euren Vater, der ſo manchem Edelmann im — a — n gleicht, deſſen Vermoͤgen wie das eines ruſſiſchen zwar in Bauern beſteht, aber doch nur in einem einzigen, welches er ſelber iſt. Bedenkt Euren vagabunden Bruder, der vielleicht, eh' ihrs denkt, aus ſeinen Wanderjahren mit einem halben Rocke vor Eure Thuͤre kommen und ſagen kann: „Haſt du nichts Altes fuͤr deinen Bruder? Sieh dieſe Schuhe an!“ — Habt alſo Einſichten, Univer¬ ſal-Erbe! 8te Klauſel. Den H. Kirchenrath Glanz und alle bis zu Hrn. Buchhaͤndler Pasvogel und Flitte (inclusive) mach' ich aufmerkſam darauf, wie ſchwer Harniſch die ganze Erbſchaft erobern wird, wenn ſie auch nichts erwaͤgen als das einzige hier an den Rand genaͤhte Blatt, worauf der Poet fluͤchtig einen Lieb¬ lings-Wunſch ausgemalt, naͤmlich den, Pfar¬ rer in Schweden zu werden. (Herr Buͤrgermei¬ ſter Kuhnold fragte hier, ob ers mit leſen ſolle; aber alle ſchnappten nach mehreren Klauſeln und er fuhr fort) Meine T. H. Anverwandten fleh'

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/28>, abgerufen am 22.12.2024.