Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.An seinen redlichen Neumark WJe kan der Freundschafft Pflicht die Seelen doch ver- binden! Jch such? offt hie und da/ und weis nicht was ich thu; Mein Neumark schikke mir doch/ was du schreibest/ zu/ Ob ich dich irgend kan in deinen Wäldern finden/ Seh' ich die Reinigkeit und deiner Schrifften Ziehr/ So seh' ich als mir dünkt/ dein reines Hertz bey mir. Diese in Eyl aufgesetzte Verse/ über- sendet von Stolp aus Pom- mern St: Saß. Nohtwendige Vorrede An den Teutschen Poeterey- und Musikliebenden Leser. Hter wirstu günstiger Leser/ daß in meiner verhochteutsch- drey/
An ſeinen redlichen Neumark WJe kan der Freundſchafft Pflicht die Seelen doch ver- binden! Jch ſuch? offt hie und da/ und weis nicht was ich thu; Mein Neumark ſchikke miꝛ doch/ was du ſchreibeſt/ zu/ Ob ich dich irgend kan in deinen Waͤldern finden/ Seh’ ich die Reinigkeit und deiner Schrifften Ziehr/ So ſeh’ ich als mir duͤnkt/ dein reines Hertz bey mir. Dieſe in Eyl aufgeſetzte Verſe/ uͤber- ſendet von Stolp aus Pom- mern St: Saß. Nohtwendige Vorrede An den Teutſchen Poeterey- und Muſikliebenden Leſer. Hter wirſtu guͤnſtiger Leſer/ daß in meiner verhochteutſch- drey/
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An ſeinen redlichen
Neumark
WJe kan der Freundſchafft Pflicht die Seelen doch ver-
binden!
Jch ſuch? offt hie und da/ und weis nicht was ich thu;
Mein Neumark ſchikke miꝛ doch/ was du ſchreibeſt/ zu/
Ob ich dich irgend kan in deinen Waͤldern finden/
Seh’ ich die Reinigkeit und deiner Schrifften Ziehr/
So ſeh’ ich als mir duͤnkt/ dein reines Hertz bey mir.
Dieſe in Eyl aufgeſetzte Verſe/ uͤber-
ſendet von Stolp aus Pom-
mern
St: Saß.
Nohtwendige Vorrede
An den Teutſchen Poeterey- und
Muſikliebenden Leſer.
Hter wirſtu guͤnſtiger Leſer/ daß in meiner verhochteutſch-
ten Kleopatren verſprochene Luſtwaͤldchen/ in
welches ich eine ziem liche Zahl meiner poetiſchen Gedankẽ/
vnd Ubungen theils geiſt-theils weltlich einverleibet/ zu
empfangen haben. Sofern ich nun ſehen werde/ daß dir
ſolches belieben wird/ und du, bey abgemuͤſſigter Zeit mit
deinem guͤnſtigen Gemuͤhte/ darinnen heruͤm zu ſpatzieren/
es wuͤrdigen wirſt/ wirſtu mich ein mehrers/ und zwar Sa-
chen die etwas wichtiger und mit ſteiſſiger Muͤhe ausgear-
beitet/ heraus zugeben/ heimlich veranlaſſen. Dieſes ab
habe ich dich/ teutſcher Poeterey Liebenden/ nohtwendig zu
erinnern/ daß/ wo du etwan meine Proſodie oder Poe-
tiſche Tafeln geſehen/ und in gegenwertigem Luſt-
waͤldchen etwa eine Anaſtrofe oder Redeverſe-
tzung/ welcher doch ſehr wenig/ und muͤgligſt vermieden/
ſinden wirſt/ du mich nicht beſchuͤldigen wolleſt/ als Einen
der andern Geſetze vorſchreibet/ und doch ſelbſt nicht be-
obachtet/ ſondern wiſſen/ daß ich etliche Gedichte vor zwey/
drey/
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