Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.get hat / trawe derwegen meinem frommen Gott / daß er mir solche Sünde auß gnaden verziehen vnd vergeben habe / vnd vngeachtet derselben mich vmb Christi wegen ewig seligPhil. 1. machen werde. Allein ich bitte meinen getrewen Gott / daß das gute das er in mir angefangen hat / er auch auß Gnaden volführen / vnd mich bestendiglich bey diesem Glauben biß an mein Ende erhalten wölle. Wer sich auff diese Weiß vnd Maß täglich jmmer vbet / der wirdt gewiß auch täglich im Glauben vnd an der Fronbkeit wachsen vnd zunemmen / vnnd wirdt jhn Gott also1 Pet. 5. vollbereiten / kräfftig / stärcken vnd gründen / daß er zu letzt1. Pet. 1. das Ende seines Glaubens daruon bringen wirdt / welches ist der Seelen Seligkeit. II. Ferners aber vnd fürs Ander / dieweil die gantze heilige Göttliche Schrifft bezeuget / daß ein rechtschaffener wahrer Glaub nicht todt sondern Lebendig / vnnd also durch die Lieb vnd gute Werck thätig sey. Vnd wir aber diesesGal. 5. Verstorbnen Junckern reinen vnd wahren Glauben jetzt gerühmet haben / so müssen wir gleichwol auch sehen / wie er denselben mit guten Wercken bewiesen habe. Da wir dann nicht alles vnd jedes ein führen wöllen / das Lobens werdt an disem Gottseligen Junckern gewesen ist / sondern allein das jenige das zur erbawung gereichen / vnd denen dienen mag / welche sich auch gern in Christlichen Tugenden vnd guten Wercken vben wolten. Vnd erstlich finden wir bey diesem Junckern / wie jhn1. Gott der HErr auch wunder barlich geführet habe. Dann ob er wol auß einem Fürnehmen vnnd Vralten Adelichem geschlecht / deren von der Schulenburg / auch von ansehnlichen Eltern / Albrecht von Schulenburg Heuptmann in der alten Marck Brandenburg / Agatha von Bülaw geborn / dennach weil der Allmechtige seine Eltern zu zweyen mahlen get hat / trawe derwegen meinem frommen Gott / daß er mir solche Sünde auß gnaden verziehen vnd vergeben habe / vnd vngeachtet derselben mich vmb Christi wegen ewig seligPhil. 1. machen werde. Allein ich bitte meinen getrewen Gott / daß das gute das er in mir angefangẽ hat / er auch auß Gnaden volführen / vnd mich bestendiglich bey diesem Glauben biß an mein Ende erhalten wölle. Wer sich auff diese Weiß vnd Maß täglich jm̃er vbet / der wirdt gewiß auch täglich im Glauben vnd an der Frõbkeit wachsen vnd zunemmen / vnnd wirdt jhn Gott also1 Pet. 5. vollbereiten / kräfftig / stärcken vnd gründen / daß er zu letzt1. Pet. 1. das Ende seines Glaubens daruon bringen wirdt / welches ist der Seelen Seligkeit. II. Ferners aber vnd fürs Ander / dieweil die gantze heilige Göttliche Schrifft bezeuget / daß ein rechtschaffener wahrer Glaub nicht todt sondern Lebendig / vnnd also durch die Lieb vnd gute Werck thätig sey. Vnd wir aber diesesGal. 5. Verstorbnen Junckern reinen vnd wahren Glauben jetzt gerühmet haben / so müssen wir gleichwol auch sehen / wie er denselben mit guten Wercken bewiesen habe. Da wir dañ nicht alles vnd jedes ein führen wöllen / das Lobens werdt an disem Gottseligen Junckern gewesen ist / sondern allein das jenige das zur erbawung gereichen / vnd denen dienen mag / welche sich auch gern in Christlichen Tugenden vnd guten Wercken vben wolten. Vnd erstlich finden wir bey diesem Junckern / wie jhn1. Gott der HErr auch wunder barlich geführet habe. Dañ ob er wol auß einem Fürnehmen vnnd Vralten Adelichem geschlecht / deren von der Schulenburg / auch von ansehnlichen Eltern / Albrecht von Schulenburg Heuptmañ in der alten Marck Brandenburg / Agatha von Bülaw geborn / dẽnach weil der Allmechtige seine Eltern zu zweyen mahlẽ <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0027" n="25"/> get hat / trawe derwegen meinem frommen Gott / daß er mir solche Sünde auß gnaden verziehen vnd vergeben habe / vnd vngeachtet derselben mich vmb Christi wegen ewig selig<note place="right">Phil. 1.</note> machen werde. 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get hat / trawe derwegen meinem frommen Gott / daß er mir solche Sünde auß gnaden verziehen vnd vergeben habe / vnd vngeachtet derselben mich vmb Christi wegen ewig selig machen werde. Allein ich bitte meinen getrewen Gott / daß das gute das er in mir angefangẽ hat / er auch auß Gnaden volführen / vnd mich bestendiglich bey diesem Glauben biß an mein Ende erhalten wölle.
Phil. 1. Wer sich auff diese Weiß vnd Maß täglich jm̃er vbet / der wirdt gewiß auch täglich im Glauben vnd an der Frõbkeit wachsen vnd zunemmen / vnnd wirdt jhn Gott also vollbereiten / kräfftig / stärcken vnd gründen / daß er zu letzt das Ende seines Glaubens daruon bringen wirdt / welches ist der Seelen Seligkeit.
1 Pet. 5.
1. Pet. 1. II.
Ferners aber vnd fürs Ander / dieweil die gantze heilige Göttliche Schrifft bezeuget / daß ein rechtschaffener wahrer Glaub nicht todt sondern Lebendig / vnnd also durch die Lieb vnd gute Werck thätig sey. Vnd wir aber dieses Verstorbnen Junckern reinen vnd wahren Glauben jetzt gerühmet haben / so müssen wir gleichwol auch sehen / wie er denselben mit guten Wercken bewiesen habe. Da wir dañ nicht alles vnd jedes ein führen wöllen / das Lobens werdt an disem Gottseligen Junckern gewesen ist / sondern allein das jenige das zur erbawung gereichen / vnd denen dienen mag / welche sich auch gern in Christlichen Tugenden vnd guten Wercken vben wolten.
Gal. 5. Vnd erstlich finden wir bey diesem Junckern / wie jhn Gott der HErr auch wunder barlich geführet habe. Dañ ob er wol auß einem Fürnehmen vnnd Vralten Adelichem geschlecht / deren von der Schulenburg / auch von ansehnlichen Eltern / Albrecht von Schulenburg Heuptmañ in der alten Marck Brandenburg / Agatha von Bülaw geborn / dẽnach weil der Allmechtige seine Eltern zu zweyen mahlẽ
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/27>, abgerufen am 04.03.2025. |