Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Oberförsterin. Ja warum nicht gar -- verbitten? Bewahre! Wenn ich nur den Schlüssel -- -- alles krah- men sie mir weg! Oberförster. (geht ungeduldig herum.) Friedrike. Es ist wirklich unnöthig. Obfstn. Da ist der Schlüssel. "Unnöthig?" das weiß ich besser. Wenn man so fährt -- und in der Nacht gar -- die Nacht ist Niemands Freund -- man ängstigt sich -- und dann die kalte Luft und nichts Warmes. -- Nein, das geht nicht -- Gleich sollst Du haben, gleich. (ab.) Neunter Auftritt. Oberförster und Friedrike. Oberfstr. (halb vor sich, und ärgerlich, indem sie geht.) Daß Dich das -- -- Friedrike. In vier langen Jahren habe ich Sie nicht gesehen und finde Sie Gottlob frisch und gesund. Meine liebe alte Mutter, die -- -- Obfstr. (herausplazend.) Die spricht noch immer -- die -- -- Friedrike. (ihn besänftigen wollend) Haben Sie mich noch so lieb, wie sonst? Obfstr. Hm! Oberfoͤrſterin. Ja warum nicht gar — verbitten? Bewahre! Wenn ich nur den Schluͤſſel — — alles krah- men ſie mir weg! Oberfoͤrſter. (geht ungeduldig herum.) Friedrike. Es iſt wirklich unnoͤthig. Obfſtn. Da iſt der Schluͤſſel. „Unnoͤthig?“ das weiß ich beſſer. Wenn man ſo faͤhrt — und in der Nacht gar — die Nacht iſt Niemands Freund — man aͤngſtigt ſich — und dann die kalte Luft und nichts Warmes. — Nein, das geht nicht — Gleich ſollſt Du haben, gleich. (ab.) Neunter Auftritt. Oberfoͤrſter und Friedrike. Oberfſtr. (halb vor ſich, und aͤrgerlich, indem ſie geht.) Daß Dich das — — Friedrike. In vier langen Jahren habe ich Sie nicht geſehen und finde Sie Gottlob friſch und geſund. Meine liebe alte Mutter, die — — Obfſtr. (herausplazend.) Die ſpricht noch immer — die — — Friedrike. (ihn beſaͤnftigen wollend) Haben Sie mich noch ſo lieb, wie ſonſt? Obfſtr. Hm! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0039" n="33"/> <sp who="#OBEI"> <speaker>Oberfoͤrſterin.</speaker> <p>Ja warum nicht gar — verbitten?<lb/> Bewahre! Wenn ich nur den Schluͤſſel — — alles krah-<lb/> men ſie mir weg!</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Oberfoͤrſter.</speaker> <stage>(geht ungeduldig herum.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker>Friedrike.</speaker> <p>Es iſt wirklich unnoͤthig.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBEI"> <speaker>Obfſtn.</speaker> <p>Da iſt der Schluͤſſel. „Unnoͤthig?“ das<lb/> weiß ich beſſer. Wenn man ſo faͤhrt — und in der<lb/> Nacht gar — die Nacht iſt Niemands Freund — man<lb/> aͤngſtigt ſich — und dann die kalte Luft und nichts<lb/> Warmes. — Nein, das geht nicht — Gleich ſollſt Du<lb/> haben, gleich. <stage>(ab.)</stage></p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Neunter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Oberfoͤrſter und Friedrike.</stage><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Oberfſtr.</speaker> <stage>(halb vor ſich, und aͤrgerlich, indem ſie geht.)</stage><lb/> <p>Daß Dich das — —</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker>Friedrike.</speaker> <p>In vier langen Jahren habe ich Sie nicht<lb/> geſehen und finde Sie Gottlob friſch und geſund. Meine<lb/> liebe alte Mutter, die — —</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <stage>(herausplazend.)</stage> <p>Die ſpricht noch immer —<lb/> die — —</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker>Friedrike.</speaker> <stage>(ihn beſaͤnftigen wollend)</stage> <p>Haben Sie mich<lb/> noch ſo lieb, wie ſonſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Hm!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0039]
Oberfoͤrſterin. Ja warum nicht gar — verbitten?
Bewahre! Wenn ich nur den Schluͤſſel — — alles krah-
men ſie mir weg!
Oberfoͤrſter. (geht ungeduldig herum.)
Friedrike. Es iſt wirklich unnoͤthig.
Obfſtn. Da iſt der Schluͤſſel. „Unnoͤthig?“ das
weiß ich beſſer. Wenn man ſo faͤhrt — und in der
Nacht gar — die Nacht iſt Niemands Freund — man
aͤngſtigt ſich — und dann die kalte Luft und nichts
Warmes. — Nein, das geht nicht — Gleich ſollſt Du
haben, gleich. (ab.)
Neunter Auftritt.
Oberfoͤrſter und Friedrike.
Oberfſtr. (halb vor ſich, und aͤrgerlich, indem ſie geht.)
Daß Dich das — —
Friedrike. In vier langen Jahren habe ich Sie nicht
geſehen und finde Sie Gottlob friſch und geſund. Meine
liebe alte Mutter, die — —
Obfſtr. (herausplazend.) Die ſpricht noch immer —
die — —
Friedrike. (ihn beſaͤnftigen wollend) Haben Sie mich
noch ſo lieb, wie ſonſt?
Obfſtr. Hm!
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Zitationshilfe: | Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/39>, abgerufen am 22.07.2024. |