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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.
Denn wil der satan gleich es als ein räuber fassen/
Dem tod und hölle stets an stat der capers seyn:
So läufft ihr glaubens-schiff doch in den hafen ein/
Und kan auf Christum sich als steuer-mann verlassen/
Der fasset durch ein wort offt einen solchen schluß/
Daß satan/ wind und meer gehorsam leisten muß.
Du aber leidest viel bey diesem tod und sterben/
Du schwimmest ietzo gantz in einer thränen-see/
Und hebst/ betrübter freund/ die augen in die höh
Und ruffest JEsu zu: HErr laß mich nicht verderben!
Dein untersinckend schiff macht dich an schmertzen reich/
Und deine thränen sind des meeres wellen gleich.
Nun bleib/ geliebter freund/ bleib an dem ufer stehen/
Und sieh der liebsten nach/ wie ihren matten geist
Die engelschaar so froh in hafen gehen heist:
Der Sudwind müsse trost in deine flaggen wehen/
Dein treuer schiff-patron/ dein JEsus/ steh dir bey/
Daß deine trauer-see nicht unergründlich sey!


Vermischte Bedichte.
Auf die Krönung Sr. Königl. Maj.
in Preussen.

B. N.

WElt-gepriesener Homer/
Dessen kunst mit dir verschwunden;
Warum warstu doch so sehr
An Achillens zeit gebunden?
Heute solt'stu lebend seyn;
Da die ungestimmte flöten
So viel hungriger poeten
Fast auf allen gassen schreyn/
Und dennoch mit ihrem klingen
Kaum ein hartes lied erzwingen.
O wie
Hofm. w. III. Th. Q
Vermiſchte Gedichte.
Denn wil der ſatan gleich es als ein raͤuber faſſen/
Dem tod und hoͤlle ſtets an ſtat der capers ſeyn:
So laͤufft ihr glaubens-ſchiff doch in den hafen ein/
Und kan auf Chriſtum ſich als ſteuer-mann verlaſſen/
Der faſſet durch ein wort offt einen ſolchen ſchluß/
Daß ſatan/ wind und meer gehorſam leiſten muß.
Du aber leideſt viel bey dieſem tod und ſterben/
Du ſchwimmeſt ietzo gantz in einer thraͤnen-ſee/
Und hebſt/ betruͤbter freund/ die augen in die hoͤh
Und ruffeſt JEſu zu: HErr laß mich nicht verderben!
Dein unterſinckend ſchiff macht dich an ſchmertzen reich/
Und deine thraͤnen ſind des meeres wellen gleich.
Nun bleib/ geliebter freund/ bleib an dem ufer ſtehen/
Und ſieh der liebſten nach/ wie ihren matten geiſt
Die engelſchaar ſo froh in hafen gehen heiſt:
Der Sudwind muͤſſe troſt in deine flaggen wehen/
Dein treuer ſchiff-patron/ dein JEſus/ ſteh dir bey/
Daß deine trauer-ſee nicht unergruͤndlich ſey!


Vermiſchte Bedichte.
Auf die Kroͤnung Sr. Koͤnigl. Maj.
in Preuſſen.

B. N.

WElt-geprieſener Homer/
Deſſen kunſt mit dir verſchwunden;
Warum warſtu doch ſo ſehr
An Achillens zeit gebunden?
Heute ſolt’ſtu lebend ſeyn;
Da die ungeſtimmte floͤten
So viel hungriger poeten
Faſt auf allen gaſſen ſchreyn/
Und dennoch mit ihrem klingen
Kaum ein hartes lied erzwingen.
O wie
Hofm. w. III. Th. Q
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[239/0249] Vermiſchte Gedichte. Denn wil der ſatan gleich es als ein raͤuber faſſen/ Dem tod und hoͤlle ſtets an ſtat der capers ſeyn: So laͤufft ihr glaubens-ſchiff doch in den hafen ein/ Und kan auf Chriſtum ſich als ſteuer-mann verlaſſen/ Der faſſet durch ein wort offt einen ſolchen ſchluß/ Daß ſatan/ wind und meer gehorſam leiſten muß. Du aber leideſt viel bey dieſem tod und ſterben/ Du ſchwimmeſt ietzo gantz in einer thraͤnen-ſee/ Und hebſt/ betruͤbter freund/ die augen in die hoͤh Und ruffeſt JEſu zu: HErr laß mich nicht verderben! Dein unterſinckend ſchiff macht dich an ſchmertzen reich/ Und deine thraͤnen ſind des meeres wellen gleich. Nun bleib/ geliebter freund/ bleib an dem ufer ſtehen/ Und ſieh der liebſten nach/ wie ihren matten geiſt Die engelſchaar ſo froh in hafen gehen heiſt: Der Sudwind muͤſſe troſt in deine flaggen wehen/ Dein treuer ſchiff-patron/ dein JEſus/ ſteh dir bey/ Daß deine trauer-ſee nicht unergruͤndlich ſey! Vermiſchte Bedichte. Auf die Kroͤnung Sr. Koͤnigl. Maj. in Preuſſen. B. N. WElt-geprieſener Homer/ Deſſen kunſt mit dir verſchwunden; Warum warſtu doch ſo ſehr An Achillens zeit gebunden? Heute ſolt’ſtu lebend ſeyn; Da die ungeſtimmte floͤten So viel hungriger poeten Faſt auf allen gaſſen ſchreyn/ Und dennoch mit ihrem klingen Kaum ein hartes lied erzwingen. O wie Hofm. w. III. Th. Q

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/249>, abgerufen am 03.12.2024.