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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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III. Abs. Der Zustand des Menschen.
lohren geht, daher hat der kalte Brand keine gewissere
Ursache als diese (n).

Daß Knochen vom blossen Reiben entstanden seyn
sollten (o), kann ich immer weniger zugeben, indem aus-
serdem noch die Sehnen, weil sie hart werden, zugleich
an Dikke zunehmen, und man dieses schwerlich aus der
Zerstörung des Leibes, und denen sich näher kommenden
Fasern, erklären kann.

Jch habe auch an den Schlagadern Spekkbeulen ge-
sehen, und eine ansehnliche und harte an der fordern Flä-
che der Aorte bemerkt. Von ihrer Dikke wird die Röhre
der Schlagader verstopft (p).

§. 9.
Steingewächse im Körper.

Es befindet sich in denen knochigen Gewächsen eine
Portion von leimigen Safte, welche die erdigen Stoffe
zusammen bindet.

Doch es erwachsen auch aus eben derselben Materie
ganze erdige und steinige Ansäzze, welche bei der Berüh-
rung des Eisens rauschen, körnigt und bisweilen sandar-
tig, oder gleichsam kalkartig ausfallen, endlich aber zu
Steinen werden, wenn sie sich in holen Blasen anhäufen.

Am gemeinsten kommen sie bei dem Podagristen vor,
deren Finger und Zeen einen sehr zähen Gallert ausschwiz-
zen, woraus vermittelst des Trokknens tropfartige Steine
werden (a).

Gemeiniglich hat man allenthalben, auch da, wo
man knochige Ansäzze bemerkt, Steingewächse gefunden,
und zwar selbst im Gehirn (b), in denen Blutaderklap-

pen
(n) [Spaltenumbruch] NASH. Phil. trans. n. 319.
COWPER ad n.
280. 299.
(o) BOERHAAVE J. R. M. n.
467. SIMSON of the wonb. p. 69.
BOERI ad PITCARN. p.
80.
(p) [Spaltenumbruch] MONRO Act. Edimb. II.
p.
271.
(a) L. XXVI. p. 364. &c.
(b) L. X. p. 25.
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III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
lohren geht, daher hat der kalte Brand keine gewiſſere
Urſache als dieſe (n).

Daß Knochen vom bloſſen Reiben entſtanden ſeyn
ſollten (o), kann ich immer weniger zugeben, indem auſ-
ſerdem noch die Sehnen, weil ſie hart werden, zugleich
an Dikke zunehmen, und man dieſes ſchwerlich aus der
Zerſtoͤrung des Leibes, und denen ſich naͤher kommenden
Faſern, erklaͤren kann.

Jch habe auch an den Schlagadern Spekkbeulen ge-
ſehen, und eine anſehnliche und harte an der fordern Flaͤ-
che der Aorte bemerkt. Von ihrer Dikke wird die Roͤhre
der Schlagader verſtopft (p).

§. 9.
Steingewaͤchſe im Koͤrper.

Es befindet ſich in denen knochigen Gewaͤchſen eine
Portion von leimigen Safte, welche die erdigen Stoffe
zuſammen bindet.

Doch es erwachſen auch aus eben derſelben Materie
ganze erdige und ſteinige Anſaͤzze, welche bei der Beruͤh-
rung des Eiſens rauſchen, koͤrnigt und bisweilen ſandar-
tig, oder gleichſam kalkartig ausfallen, endlich aber zu
Steinen werden, wenn ſie ſich in holen Blaſen anhaͤufen.

Am gemeinſten kommen ſie bei dem Podagriſten vor,
deren Finger und Zeen einen ſehr zaͤhen Gallert ausſchwiz-
zen, woraus vermittelſt des Trokknens tropfartige Steine
werden (a).

Gemeiniglich hat man allenthalben, auch da, wo
man knochige Anſaͤzze bemerkt, Steingewaͤchſe gefunden,
und zwar ſelbſt im Gehirn (b), in denen Blutaderklap-

pen
(n) [Spaltenumbruch] NASH. Phil. tranſ. n. 319.
COWPER ad n.
280. 299.
(o) BOERHAAVE J. R. M. n.
467. SIMSON of the wonb. p. 69.
BOERI ad PITCARN. p.
80.
(p) [Spaltenumbruch] MONRO Act. Edimb. II.
p.
271.
(a) L. XXVI. p. 364. &c.
(b) L. X. p. 25.
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[915[917]/0969] III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen. lohren geht, daher hat der kalte Brand keine gewiſſere Urſache als dieſe (n). Daß Knochen vom bloſſen Reiben entſtanden ſeyn ſollten (o), kann ich immer weniger zugeben, indem auſ- ſerdem noch die Sehnen, weil ſie hart werden, zugleich an Dikke zunehmen, und man dieſes ſchwerlich aus der Zerſtoͤrung des Leibes, und denen ſich naͤher kommenden Faſern, erklaͤren kann. Jch habe auch an den Schlagadern Spekkbeulen ge- ſehen, und eine anſehnliche und harte an der fordern Flaͤ- che der Aorte bemerkt. Von ihrer Dikke wird die Roͤhre der Schlagader verſtopft (p). §. 9. Steingewaͤchſe im Koͤrper. Es befindet ſich in denen knochigen Gewaͤchſen eine Portion von leimigen Safte, welche die erdigen Stoffe zuſammen bindet. Doch es erwachſen auch aus eben derſelben Materie ganze erdige und ſteinige Anſaͤzze, welche bei der Beruͤh- rung des Eiſens rauſchen, koͤrnigt und bisweilen ſandar- tig, oder gleichſam kalkartig ausfallen, endlich aber zu Steinen werden, wenn ſie ſich in holen Blaſen anhaͤufen. Am gemeinſten kommen ſie bei dem Podagriſten vor, deren Finger und Zeen einen ſehr zaͤhen Gallert ausſchwiz- zen, woraus vermittelſt des Trokknens tropfartige Steine werden (a). Gemeiniglich hat man allenthalben, auch da, wo man knochige Anſaͤzze bemerkt, Steingewaͤchſe gefunden, und zwar ſelbſt im Gehirn (b), in denen Blutaderklap- pen (n) NASH. Phil. tranſ. n. 319. COWPER ad n. 280. 299. (o) BOERHAAVE J. R. M. n. 467. SIMSON of the wonb. p. 69. BOERI ad PITCARN. p. 80. (p) MONRO Act. Edimb. II. p. 271. (a) L. XXVI. p. 364. &c. (b) L. X. p. 25. M m m 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 915[917]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/969>, abgerufen am 20.11.2024.