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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Leben u. Tod der Menschen XXX. B.

Es sezzt sich in dem innersten Fadengewebe (c) einer
Schlagader eine breiartige (d) und callöse Materie an,
welche sich allmählig in knorpliche Schuppen verwan-
delt (d*); diese werden endlich zu Knochen und zerbrech-
liche Körper, sie machen an dem Anfange der Aorte ge-
meiniglich (e), aber auch sonst an andern Schlagadern,
Streifen, davon beinahe alle Schlagadern am ganzen
Körper eine rauschende Steifigkeit bekommen (f). Es
wird aber blos diese inwendige Rinde der Schlagader (g)
knochig, indem der äussere und vom Pulsiren weiter ent-
fernte Theil der Aorte weich bleibt.

Eigentlich wird nicht die inwendige Membran zum
Knochen (h), so wenig als die zirkelförmigen Fasern, mit
deren Zeichen ich den Knochenansazz bemalt gefunden (i).

Es zerreisset aber eine Schlagader zwischen den Schup-
pen von dem Stosse des Blutes (k), und es verzehrt sich
selbige öfters daselbst wie von Eitergeschwüren.

Es ist aber an eben dieser Stelle die Aorte, wenn sie
knochig wird, gemeiniglich viel weiter, sie wird daselbst
zu einem Sakke (l), wo der erste Drukk wirkt, hingegen
verengern sich die äussersten Enden der Schlagader (m),
wenn die stossende Kraft in dem Schlagadersakke ver-

lohren
(c) [Spaltenumbruch] L. VI. p. 231. not. g. ME-
KEL Memoir. de l'Acad. de Ber-
lin. t. 10. GERNET. fibr. senil.
(d) Progr. ad disp. I. I. WAL-
BAUM Swensk. Acad. handling.
T. XII. Opusc. pathol. obs.
18.
u. s. w.
(d*) Jn J. BAYLIES Phil. trans.
n.
306.
(e) Conf. L. VI l. c. die Aorte
steif am Greise von 100 Jahren.
Nov. act. Petrop. T. IV. l. c. Am
Greise von 100 Jahren. Nov. act.
Petrop. T. IV. p.
367.
(f) BUCHWALD obs. 3. Hist.
de l'Acad.
1706.
(g) [Spaltenumbruch] PLOT. Natur. hist. of Ox-
fordshire p.
216.
(h) MONRO Mem. de 1736.
p.
326.
(i) MORAND. Mem. 1736. p.
326.
(k) L. VI. p. 232. Progr. ad 1.
J. WALBAUM. MEKEL. Berlin.
T. XII.
(l) L. VI. p. 232. FISCHER
p. 44. SCHEUCHZER in J BAI-
LIES Phil. trans. n.
306. die Aorte
war zween Zolle breit.
(m) BOEHMER l. c. an der
Saamenschlagader.
Leben u. Tod der Menſchen XXX. B.

Es ſezzt ſich in dem innerſten Fadengewebe (c) einer
Schlagader eine breiartige (d) und calloͤſe Materie an,
welche ſich allmaͤhlig in knorpliche Schuppen verwan-
delt (d*); dieſe werden endlich zu Knochen und zerbrech-
liche Koͤrper, ſie machen an dem Anfange der Aorte ge-
meiniglich (e), aber auch ſonſt an andern Schlagadern,
Streifen, davon beinahe alle Schlagadern am ganzen
Koͤrper eine rauſchende Steifigkeit bekommen (f). Es
wird aber blos dieſe inwendige Rinde der Schlagader (g)
knochig, indem der aͤuſſere und vom Pulſiren weiter ent-
fernte Theil der Aorte weich bleibt.

Eigentlich wird nicht die inwendige Membran zum
Knochen (h), ſo wenig als die zirkelfoͤrmigen Faſern, mit
deren Zeichen ich den Knochenanſazz bemalt gefunden (i).

Es zerreiſſet aber eine Schlagader zwiſchen den Schup-
pen von dem Stoſſe des Blutes (k), und es verzehrt ſich
ſelbige oͤfters daſelbſt wie von Eitergeſchwuͤren.

Es iſt aber an eben dieſer Stelle die Aorte, wenn ſie
knochig wird, gemeiniglich viel weiter, ſie wird daſelbſt
zu einem Sakke (l), wo der erſte Drukk wirkt, hingegen
verengern ſich die aͤuſſerſten Enden der Schlagader (m),
wenn die ſtoſſende Kraft in dem Schlagaderſakke ver-

lohren
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KEL Memoir. de l’Acad. de Ber-
lin. t. 10. GERNET. fibr. ſenil.
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BAUM Swensk. Acad. handling.
T. XII. Opuſc. pathol. obſ.
18.
u. ſ. w.
(d*) Jn J. BAYLIES Phil. tranſ.
n.
306.
(e) Conf. L. VI l. c. die Aorte
ſteif am Greiſe von 100 Jahren.
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Greiſe von 100 Jahren. Nov. act.
Petrop. T. IV. p.
367.
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T. XII.
(l) L. VI. p. 232. FISCHER
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[914[916]/0968] Leben u. Tod der Menſchen XXX. B. Es ſezzt ſich in dem innerſten Fadengewebe (c) einer Schlagader eine breiartige (d) und calloͤſe Materie an, welche ſich allmaͤhlig in knorpliche Schuppen verwan- delt (d*); dieſe werden endlich zu Knochen und zerbrech- liche Koͤrper, ſie machen an dem Anfange der Aorte ge- meiniglich (e), aber auch ſonſt an andern Schlagadern, Streifen, davon beinahe alle Schlagadern am ganzen Koͤrper eine rauſchende Steifigkeit bekommen (f). Es wird aber blos dieſe inwendige Rinde der Schlagader (g) knochig, indem der aͤuſſere und vom Pulſiren weiter ent- fernte Theil der Aorte weich bleibt. Eigentlich wird nicht die inwendige Membran zum Knochen (h), ſo wenig als die zirkelfoͤrmigen Faſern, mit deren Zeichen ich den Knochenanſazz bemalt gefunden (i). Es zerreiſſet aber eine Schlagader zwiſchen den Schup- pen von dem Stoſſe des Blutes (k), und es verzehrt ſich ſelbige oͤfters daſelbſt wie von Eitergeſchwuͤren. Es iſt aber an eben dieſer Stelle die Aorte, wenn ſie knochig wird, gemeiniglich viel weiter, ſie wird daſelbſt zu einem Sakke (l), wo der erſte Drukk wirkt, hingegen verengern ſich die aͤuſſerſten Enden der Schlagader (m), wenn die ſtoſſende Kraft in dem Schlagaderſakke ver- lohren (c) L. VI. p. 231. not. g. ME- KEL Memoir. de l’Acad. de Ber- lin. t. 10. GERNET. fibr. ſenil. (d) Progr. ad diſp. I. I. WAL- BAUM Swensk. Acad. handling. T. XII. Opuſc. pathol. obſ. 18. u. ſ. w. (d*) Jn J. BAYLIES Phil. tranſ. n. 306. (e) Conf. L. VI l. c. die Aorte ſteif am Greiſe von 100 Jahren. Nov. act. Petrop. T. IV. l. c. Am Greiſe von 100 Jahren. Nov. act. Petrop. T. IV. p. 367. (f) BUCHWALD obſ. 3. Hiſt. de l’Acad. 1706. (g) PLOT. Natur. hiſt. of Ox- fordshire p. 216. (h) MONRO Mem. de 1736. p. 326. (i) MORAND. Mem. 1736. p. 326. (k) L. VI. p. 232. Progr. ad 1. J. WALBAUM. MEKEL. Berlin. T. XII. (l) L. VI. p. 232. FISCHER p. 44. SCHEUCHZER in J BAI- LIES Phil. tranſ. n. 306. die Aorte war zween Zolle breit. (m) BOEHMER l. c. an der Saamenſchlagader.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 914[916]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/968>, abgerufen am 19.05.2024.