begreifen, wie verderbt bei einigen der Trieb zum Pfef- fer (b), Leder (c), Linnenzeuge (d), zu Kalk (e), Koth (f), selbst zu eignem Kothe, zu dem, aus einem Blasebalge gemachten Winde (g), und zu andern Possen gewesen (h). Wenn ich die Ursache davon zu finden suche, so kömmt es darauf an, daß die müßige Seele, bei dem ohnedem schon verdorbnen Magen, bei dem verloschenen Appetite nach gewöhnlichen Speisen, von andern ungewöhnlichen Dingen hofft, daß sie dabei mehr Wollust, als bei den gewöhnlichen Dingen geniessen werde: so wie mehren- theils die Kranken ihre Lage verändern, weil sie die Be- schwerlichkeit ihres gegenwärtigen Zustandes fühlen, und eine dunkle Vermuthung haben, daß ihnen eine andere Lage besser seyn werde.
Der Drukk des Zwerchfelles, welches die Lunge in die Brust hinab prest (i), verhindert das Athemholen (k).
Undeutlich ist endlich auch die Ursache, warum ge- meiniglich bei schwangern Frauenspersonen das Blut mit einer Lederrinde bedekkt ist (l).
§. 4. Das Wachsen des Mutterhalses.
An einem andern Orte haben wir die Erwähnung gethan (m), daß sich der Mutterhals spät verändere. Jedoch fängt sich derselbe bereits vom dritten Monate
an,
(b)[Spaltenumbruch]
Gegen ein Pfund aufgeges- sen BUCHNER miscell. ann. 1727. p. 554.
(c) Nach Handschuen SCHENK p. 319. Leder PANAROL pente- cost. III. obs. 38.
(d)Zod. gall. I. p. 107.
(e)Cent. II. obs. 62. VERZAS- CHA obs. 92.
(f)VIRIDET bon chyle p. 344. KUNDMANN Seltenh. p. 1053. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 5. obs. 120.
(g)[Spaltenumbruch]Phil. trans. n. 29.
(h) Eine Sammlung davon stehe in den Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 8. obs. 248. Bresl. Samml. ann. 1719. m. Mai SCHURIG chy- olog.
(i)MAURICEAU p. 147.
(k)Des NOUES Lettres p. 3[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
(l)DIONIS accouchem p. 352. öfters HAEN rat. med. I. p. 109.
(m)L. XXVII. p. 53.
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V. Abſ. Die Geburt.
begreifen, wie verderbt bei einigen der Trieb zum Pfef- fer (b), Leder (c), Linnenzeuge (d), zu Kalk (e), Koth (f), ſelbſt zu eignem Kothe, zu dem, aus einem Blaſebalge gemachten Winde (g), und zu andern Poſſen geweſen (h). Wenn ich die Urſache davon zu finden ſuche, ſo koͤmmt es darauf an, daß die muͤßige Seele, bei dem ohnedem ſchon verdorbnen Magen, bei dem verloſchenen Appetite nach gewoͤhnlichen Speiſen, von andern ungewoͤhnlichen Dingen hofft, daß ſie dabei mehr Wolluſt, als bei den gewoͤhnlichen Dingen genieſſen werde: ſo wie mehren- theils die Kranken ihre Lage veraͤndern, weil ſie die Be- ſchwerlichkeit ihres gegenwaͤrtigen Zuſtandes fuͤhlen, und eine dunkle Vermuthung haben, daß ihnen eine andere Lage beſſer ſeyn werde.
Der Drukk des Zwerchfelles, welches die Lunge in die Bruſt hinab preſt (i), verhindert das Athemholen (k).
Undeutlich iſt endlich auch die Urſache, warum ge- meiniglich bei ſchwangern Frauensperſonen das Blut mit einer Lederrinde bedekkt iſt (l).
§. 4. Das Wachſen des Mutterhalſes.
An einem andern Orte haben wir die Erwaͤhnung gethan (m), daß ſich der Mutterhals ſpaͤt veraͤndere. Jedoch faͤngt ſich derſelbe bereits vom dritten Monate
an,
(b)[Spaltenumbruch]
Gegen ein Pfund aufgegeſ- ſen BUCHNER miſcell. ann. 1727. p. 554.
(c) Nach Handſchuen SCHENK p. 319. Leder PANAROL pente- coſt. III. obſ. 38.
(d)Zod. gall. I. p. 107.
(e)Cent. II. obſ. 62. VERZAS- CHA obſ. 92.
(f)VIRIDET bon chyle p. 344. KUNDMANN Seltenh. p. 1053. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 5. obſ. 120.
(g)[Spaltenumbruch]Phil. tranſ. n. 29.
(h) Eine Sammlung davon ſtehe in den Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 8. obſ. 248. Bresl. Samml. ann. 1719. m. Mai SCHURIG chy- olog.
(i)MAURICEAU p. 147.
(k)Des NOUES Lettres p. 3[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
(l)DIONIS accouchem p. 352. oͤfters HAEN rat. med. I. p. 109.
(m)L. XXVII. p. 53.
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[679[681]/0733]
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ſelbſt zu eignem Kothe, zu dem, aus einem Blaſebalge
gemachten Winde (g), und zu andern Poſſen geweſen (h).
Wenn ich die Urſache davon zu finden ſuche, ſo koͤmmt
es darauf an, daß die muͤßige Seele, bei dem ohnedem
ſchon verdorbnen Magen, bei dem verloſchenen Appetite
nach gewoͤhnlichen Speiſen, von andern ungewoͤhnlichen
Dingen hofft, daß ſie dabei mehr Wolluſt, als bei den
gewoͤhnlichen Dingen genieſſen werde: ſo wie mehren-
theils die Kranken ihre Lage veraͤndern, weil ſie die Be-
ſchwerlichkeit ihres gegenwaͤrtigen Zuſtandes fuͤhlen, und
eine dunkle Vermuthung haben, daß ihnen eine andere
Lage beſſer ſeyn werde.
Der Drukk des Zwerchfelles, welches die Lunge in
die Bruſt hinab preſt (i), verhindert das Athemholen (k).
Undeutlich iſt endlich auch die Urſache, warum ge-
meiniglich bei ſchwangern Frauensperſonen das Blut mit
einer Lederrinde bedekkt iſt (l).
§. 4.
Das Wachſen des Mutterhalſes.
An einem andern Orte haben wir die Erwaͤhnung
gethan (m), daß ſich der Mutterhals ſpaͤt veraͤndere.
Jedoch faͤngt ſich derſelbe bereits vom dritten Monate
an,
(b)
Gegen ein Pfund aufgegeſ-
ſen BUCHNER miſcell. ann. 1727.
p. 554.
(c) Nach Handſchuen SCHENK
p. 319. Leder PANAROL pente-
coſt. III. obſ. 38.
(d) Zod. gall. I. p. 107.
(e) Cent. II. obſ. 62. VERZAS-
CHA obſ. 92.
(f) VIRIDET bon chyle p. 344.
KUNDMANN Seltenh. p. 1053.
Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 5.
obſ. 120.
(g)
Phil. tranſ. n. 29.
(h) Eine Sammlung davon ſtehe
in den Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann. 8. obſ. 248. Bresl. Samml.
ann. 1719. m. Mai SCHURIG chy-
olog.
(i) MAURICEAU p. 147.
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(l) DIONIS accouchem p. 352.
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(m) L. XXVII. p. 53.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 679[681]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/733>, abgerufen am 30.12.2024.
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