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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
wird (l). Bekömmt derselbe wirklich Nahrung, so
mus die Schlagader des Zahnes mit der, auf sie pas-
senden Kinnladenader, Blutader mit Blutader, Nerve
mit Nerven zusammengewachsen seyn; so wie bei allen
bisher erzählten Exempeln nothwendig ist, daß sich die
Gefässe, des in die Wunde eingeschobenen lebendigen
Theiles, mit den Gefässen solches Thieres dergestalt
vereinigen, daß das Blut aus dem Herzen desjenigen
Thieres, so den inserirten Ast bekömmt, in diesen Ast
eindringen, und von diesem Theile wiederum abfliessen
kann.

§. 34.
Die Entwikkelung eines vollständigen Thieres
ohne zweierlei Geschlechter.

Bei allen vorhergehenden Erscheinungen mischte
sich eine Art von Gewaltthätigkeit mit, ein. Die fol-
gende Wunder sind blos eine Arbeit der Natur.

Die obengedachte Polipen des süssen Wassers sind
eigentlich keine Erfindung des Abraham Trembley.
Schon Swammerdamm (a) sahe sie, wenn er
schreibt, daß der Mund an einigen Wasserthierchen,
mit Füssen besezzt sei. Sollte nicht auch das Ey des
Wasserskorpions, woran man sieben Borsten zählt,
hieher gehören (b)?

Anton van Leeuwenhök sahe im Jahr 1678 (c)
acht Hörner, eine Figur, die sich verändern lies, und
das Hervorkeimen der Frucht, aus den Seiten der
Frucht; andre Polipen sassen an der Wurzel der Wasser-
linsen, alle kamen, wie er mnthmaßte, aus einem ein-

zigen
(l) [Spaltenumbruch] Nach dem Anschein in
BOURDET seiner Beschreibung
des Zahnarztes p. 138. Schmerzt
nicht L' ECLUSE.
(a) [Spaltenumbruch] Bibl. p. 188.
(b) p. 232.
(c) Journal des Savans ann.
1678. p. 107. Phil. trans. n.
283.

Die Frucht. XXIX. B.
wird (l). Bekoͤmmt derſelbe wirklich Nahrung, ſo
mus die Schlagader des Zahnes mit der, auf ſie paſ-
ſenden Kinnladenader, Blutader mit Blutader, Nerve
mit Nerven zuſammengewachſen ſeyn; ſo wie bei allen
bisher erzaͤhlten Exempeln nothwendig iſt, daß ſich die
Gefaͤſſe, des in die Wunde eingeſchobenen lebendigen
Theiles, mit den Gefaͤſſen ſolches Thieres dergeſtalt
vereinigen, daß das Blut aus dem Herzen desjenigen
Thieres, ſo den inſerirten Aſt bekoͤmmt, in dieſen Aſt
eindringen, und von dieſem Theile wiederum abflieſſen
kann.

§. 34.
Die Entwikkelung eines vollſtaͤndigen Thieres
ohne zweierlei Geſchlechter.

Bei allen vorhergehenden Erſcheinungen miſchte
ſich eine Art von Gewaltthaͤtigkeit mit, ein. Die fol-
gende Wunder ſind blos eine Arbeit der Natur.

Die obengedachte Polipen des ſuͤſſen Waſſers ſind
eigentlich keine Erfindung des Abraham Trembley.
Schon Swammerdamm (a) ſahe ſie, wenn er
ſchreibt, daß der Mund an einigen Waſſerthierchen,
mit Fuͤſſen beſezzt ſei. Sollte nicht auch das Ey des
Waſſerſkorpions, woran man ſieben Borſten zaͤhlt,
hieher gehoͤren (b)?

Anton van Leeuwenhoͤk ſahe im Jahr 1678 (c)
acht Hoͤrner, eine Figur, die ſich veraͤndern lies, und
das Hervorkeimen der Frucht, aus den Seiten der
Frucht; andre Polipen ſaſſen an der Wurzel der Waſſer-
linſen, alle kamen, wie er mnthmaßte, aus einem ein-

zigen
(l) [Spaltenumbruch] Nach dem Anſchein in
BOURDET ſeiner Beſchreibung
des Zahnarztes p. 138. Schmerzt
nicht L’ ECLUSE.
(a) [Spaltenumbruch] Bibl. p. 188.
(b) p. 232.
(c) Journal des Savans ann.
1678. p. 107. Phil. tranſ. n.
283.
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[280/0332] Die Frucht. XXIX. B. wird (l). Bekoͤmmt derſelbe wirklich Nahrung, ſo mus die Schlagader des Zahnes mit der, auf ſie paſ- ſenden Kinnladenader, Blutader mit Blutader, Nerve mit Nerven zuſammengewachſen ſeyn; ſo wie bei allen bisher erzaͤhlten Exempeln nothwendig iſt, daß ſich die Gefaͤſſe, des in die Wunde eingeſchobenen lebendigen Theiles, mit den Gefaͤſſen ſolches Thieres dergeſtalt vereinigen, daß das Blut aus dem Herzen desjenigen Thieres, ſo den inſerirten Aſt bekoͤmmt, in dieſen Aſt eindringen, und von dieſem Theile wiederum abflieſſen kann. §. 34. Die Entwikkelung eines vollſtaͤndigen Thieres ohne zweierlei Geſchlechter. Bei allen vorhergehenden Erſcheinungen miſchte ſich eine Art von Gewaltthaͤtigkeit mit, ein. Die fol- gende Wunder ſind blos eine Arbeit der Natur. Die obengedachte Polipen des ſuͤſſen Waſſers ſind eigentlich keine Erfindung des Abraham Trembley. Schon Swammerdamm (a) ſahe ſie, wenn er ſchreibt, daß der Mund an einigen Waſſerthierchen, mit Fuͤſſen beſezzt ſei. Sollte nicht auch das Ey des Waſſerſkorpions, woran man ſieben Borſten zaͤhlt, hieher gehoͤren (b)? Anton van Leeuwenhoͤk ſahe im Jahr 1678 (c) acht Hoͤrner, eine Figur, die ſich veraͤndern lies, und das Hervorkeimen der Frucht, aus den Seiten der Frucht; andre Polipen ſaſſen an der Wurzel der Waſſer- linſen, alle kamen, wie er mnthmaßte, aus einem ein- zigen (l) Nach dem Anſchein in BOURDET ſeiner Beſchreibung des Zahnarztes p. 138. Schmerzt nicht L’ ECLUSE. (a) Bibl. p. 188. (b) p. 232. (c) Journal des Savans ann. 1678. p. 107. Phil. tranſ. n. 283.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/332>, abgerufen am 20.11.2024.