Gauß, Karl Friedrich: Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte. Leipzig, 1840.34. Es bleibt noch übrig, zu beweisen, dass nur Eine Ver- Endlich muss noch erwähnt werden, dass es immer eine 35. Die wirkliche Bestimmung der Vertheilung der Masse auf Es sei R der Halbmesser der Kugel, r die Entfernung je- 34. Es bleibt noch übrig, zu beweisen, daſs nur Eine Ver- Endlich muss noch erwähnt werden, daſs es immer eine 35. Die wirkliche Bestimmung der Vertheilung der Masse auf Es sei R der Halbmesser der Kugel, r die Entfernung je- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0051" n="46"/> <div n="1"> <head>34.</head><lb/> <p>Es bleibt noch übrig, zu beweisen, daſs nur Eine Ver-<lb/> theilungsart einer gegebenen Masse <hi rendition="#i">M</hi> möglich ist, bei welcher<lb/><hi rendition="#i">V — U</hi> in der ganzen Fläche constant ist. In der That, gäbe<lb/> es zwei verschiedene dieſs leistende Vertheilungsarten, so würde,<lb/> wenn man <hi rendition="#i">m</hi> und <hi rendition="#i">V</hi> in der ersten mit <hi rendition="#i">m', V',</hi> in der zweiten<lb/> mit <hi rendition="#i">m'', V''</hi> bezeichnet, von einer dritten Massenvertheilung,<lb/> in welcher <hi rendition="#i">m = m' — m''</hi> angenommen wird, das Potential<lb/> = <hi rendition="#i">V' — V''</hi> und folglich constant sein, und die Gesammt-<lb/> masse = 0. Das constante Potential müſste daher nach Art.<lb/> 27 nothwendig = 0 sein, und folglich nach Art. 28 auch<lb/><hi rendition="#i">m' — m''</hi> = 0, oder die beiden Vertheilungen identisch.</p><lb/> <p>Endlich muss noch erwähnt werden, daſs es immer eine<lb/> Massenvertheilung gibt, wobei die Differenz <hi rendition="#i">V — U</hi> einen <hi rendition="#i">ge-<lb/> gebenen</hi> constanten Werth erhält. Bedeutet nemlich <hi rendition="#i">α</hi> einen<lb/> beliebigen constanten Coefficienten, so wird indem wir die Be-<lb/> zeichnungen für die erste und dritte Vertheilung im vorherge-<lb/> henden Artikel beibehalten, das Potential derjenigen Verthei-<lb/> lung, wobei <hi rendition="#i">m = α m</hi><hi rendition="#sup">0</hi> + <hi rendition="#i">μ</hi> angenommen wird, = <hi rendition="#i">αV</hi><hi rendition="#sup">0</hi> + <hi rendition="#i">v</hi><lb/> sein, und dem constanten Unterschiede <hi rendition="#i">αV</hi><hi rendition="#sup">0</hi> + <hi rendition="#i">v — U</hi> durch<lb/> gehörige Bestimmung des Coefficienten <hi rendition="#i">α</hi> jeder beliebige Werth<lb/> ertheilt werden können. Die Gesammtmasse dieser Vertheilung<lb/> ist dann aber nicht mehr willkührlich, sondern = <hi rendition="#i">α M.</hi> Übri-<lb/> gens erhellet auf dieselbe Art wie vorhin, daſs auch diese Ver-<lb/> theilungsbedingung nur auf eine einzige Art erfüllt werden kann.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>35.</head><lb/> <p>Die wirkliche Bestimmung der Vertheilung der Masse auf<lb/> einer gegebenen Fläche für jede vorgeschriebene Form von <hi rendition="#i">U</hi><lb/> übersteigt in den meisten Fällen die Kräfte der Analyse in ih-<lb/> rem gegenwärtigen Zustande. Der einfachste Fall, wo sie in<lb/> unsrer Gewalt ist, ist der einer ganzen Kugelfläche; wir wollen<lb/> jedoch sofort den allgemeinern behandeln, wo die Fläche von<lb/> der Kugelfläche sehr wenig abweicht, und Gröſsen von höhe-<lb/> rer Ordnung, als die Abweichung selbst, vernachlässigt werden<lb/> dürfen.</p><lb/> <p>Es sei <hi rendition="#i">R</hi> der Halbmesser der Kugel, <hi rendition="#i">r</hi> die Entfernung je-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0051]
34.
Es bleibt noch übrig, zu beweisen, daſs nur Eine Ver-
theilungsart einer gegebenen Masse M möglich ist, bei welcher
V — U in der ganzen Fläche constant ist. In der That, gäbe
es zwei verschiedene dieſs leistende Vertheilungsarten, so würde,
wenn man m und V in der ersten mit m', V', in der zweiten
mit m'', V'' bezeichnet, von einer dritten Massenvertheilung,
in welcher m = m' — m'' angenommen wird, das Potential
= V' — V'' und folglich constant sein, und die Gesammt-
masse = 0. Das constante Potential müſste daher nach Art.
27 nothwendig = 0 sein, und folglich nach Art. 28 auch
m' — m'' = 0, oder die beiden Vertheilungen identisch.
Endlich muss noch erwähnt werden, daſs es immer eine
Massenvertheilung gibt, wobei die Differenz V — U einen ge-
gebenen constanten Werth erhält. Bedeutet nemlich α einen
beliebigen constanten Coefficienten, so wird indem wir die Be-
zeichnungen für die erste und dritte Vertheilung im vorherge-
henden Artikel beibehalten, das Potential derjenigen Verthei-
lung, wobei m = α m0 + μ angenommen wird, = αV0 + v
sein, und dem constanten Unterschiede αV0 + v — U durch
gehörige Bestimmung des Coefficienten α jeder beliebige Werth
ertheilt werden können. Die Gesammtmasse dieser Vertheilung
ist dann aber nicht mehr willkührlich, sondern = α M. Übri-
gens erhellet auf dieselbe Art wie vorhin, daſs auch diese Ver-
theilungsbedingung nur auf eine einzige Art erfüllt werden kann.
35.
Die wirkliche Bestimmung der Vertheilung der Masse auf
einer gegebenen Fläche für jede vorgeschriebene Form von U
übersteigt in den meisten Fällen die Kräfte der Analyse in ih-
rem gegenwärtigen Zustande. Der einfachste Fall, wo sie in
unsrer Gewalt ist, ist der einer ganzen Kugelfläche; wir wollen
jedoch sofort den allgemeinern behandeln, wo die Fläche von
der Kugelfläche sehr wenig abweicht, und Gröſsen von höhe-
rer Ordnung, als die Abweichung selbst, vernachlässigt werden
dürfen.
Es sei R der Halbmesser der Kugel, r die Entfernung je-
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Zitationshilfe: | Gauß, Karl Friedrich: Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte. Leipzig, 1840, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gauss_lehrsaetze_1840/51>, abgerufen am 22.02.2025. |