Jn dieser angenehmen Einöd', in diesen Schatten-reichen Büschen Beschäftigt sich mein stiller Geist, sich zu vergnügen, zu erfri- schen. Hier labet mich, in sanfter Unschuld, die ruhige Zufrieden- heit, Befreyt vom Hof- und Stadt-Getümmel, entfernt von Scheelsucht, Zank und Streit.
Mit dem verhaßten Lerm der Welt, dem ich mich hier nunmehr entzogen, Sind auch zugleich die schwarzen Sorgen von mir gewichen, weggeflogen. Hier, abgesondert von dem Vorwurf, aus welchem ihre Plagen quillen, Fühl' ich, nur sanfte Regungen mein ruhiges Gemüht erfüllen. Jm Schooß von einem tiefen Frieden, und sanfter Stille, stellt sich mir Des stolzen Hofes schimmernd Elend entdeckt, und sonder Schminke, für. Jch seh' das Bild der eitlen Welt, ich seh' der Götzen unsrer Zeit, Des Glücks, des Reichthums und der Ehre, zerbrechliche Beschaffenheit, Und finde, wenn auch, im Besitz, sie unsern heissen Wunsch erfüllen, Daß sie uns dennoch nicht vergnügen, und nimmer die Begierden stillen.
Hier,
Anmuht der Einſamkeit auf dem Lande.
Jn dieſer angenehmen Einoͤd’, in dieſen Schatten-reichen Buͤſchen Beſchaͤftigt ſich mein ſtiller Geiſt, ſich zu vergnuͤgen, zu erfri- ſchen. Hier labet mich, in ſanfter Unſchuld, die ruhige Zufrieden- heit, Befreyt vom Hof- und Stadt-Getuͤmmel, entfernt von Scheelſucht, Zank und Streit.
Mit dem verhaßten Lerm der Welt, dem ich mich hier nunmehr entzogen, Sind auch zugleich die ſchwarzen Sorgen von mir gewichen, weggeflogen. Hier, abgeſondert von dem Vorwurf, aus welchem ihre Plagen quillen, Fuͤhl’ ich, nur ſanfte Regungen mein ruhiges Gemuͤht erfuͤllen. Jm Schooß von einem tiefen Frieden, und ſanfter Stille, ſtellt ſich mir Des ſtolzen Hofes ſchimmernd Elend entdeckt, und ſonder Schminke, fuͤr. Jch ſeh’ das Bild der eitlen Welt, ich ſeh’ der Goͤtzen unſrer Zeit, Des Gluͤcks, des Reichthums und der Ehre, zerbrechliche Beſchaffenheit, Und finde, wenn auch, im Beſitz, ſie unſern heiſſen Wunſch erfuͤllen, Daß ſie uns dennoch nicht vergnuͤgen, und nimmer die Begierden ſtillen.
Hier,
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Anmuht der Einſamkeit
auf dem Lande.
Jn dieſer angenehmen Einoͤd’, in dieſen Schatten-reichen
Buͤſchen
Beſchaͤftigt ſich mein ſtiller Geiſt, ſich zu vergnuͤgen, zu erfri-
ſchen.
Hier labet mich, in ſanfter Unſchuld, die ruhige Zufrieden-
heit,
Befreyt vom Hof- und Stadt-Getuͤmmel, entfernt von
Scheelſucht, Zank und Streit.
Mit dem verhaßten Lerm der Welt, dem ich mich hier
nunmehr entzogen,
Sind auch zugleich die ſchwarzen Sorgen von mir gewichen,
weggeflogen.
Hier, abgeſondert von dem Vorwurf, aus welchem ihre
Plagen quillen,
Fuͤhl’ ich, nur ſanfte Regungen mein ruhiges Gemuͤht
erfuͤllen.
Jm Schooß von einem tiefen Frieden, und ſanfter Stille,
ſtellt ſich mir
Des ſtolzen Hofes ſchimmernd Elend entdeckt, und ſonder
Schminke, fuͤr.
Jch ſeh’ das Bild der eitlen Welt, ich ſeh’ der Goͤtzen unſrer
Zeit,
Des Gluͤcks, des Reichthums und der Ehre, zerbrechliche
Beſchaffenheit,
Und finde, wenn auch, im Beſitz, ſie unſern heiſſen Wunſch
erfuͤllen,
Daß ſie uns dennoch nicht vergnuͤgen, und nimmer die
Begierden ſtillen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/316>, abgerufen am 30.12.2024.
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