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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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treuer Schäffer.
M. Wird aber auch/ Tirenio/ Gesetz und Recht von uns ge-
brochen?
Wenn sie Mirtillen giebt das Wort/ das sie dem Silvio
versprochen.
T. Bekümmert euch nicht drum/ da ist schon Rath dafür;
Es wird auch Silvien die Treu geschworen seyn/
Wo deines Knechtes Wort stimmt mit der Warheit ein/
Daß dieses Kind/ das er mich anders nennen ließ/
Vor diesem Silvio mit rechtem Nahmen hieß.
M. Gar recht/ izt fällt mirs ein; weil dieser war verlohren/
Hab ich den Nahmen noch einmahl zum Trost erkohren.
T. Der Knoten ist gelöst/ der sonsten ziemlich wichtig/
Anitzo folgt mir nach/ nu alle Sachen richtig.
M. Wir gehn zum Tempel nun/ und der Mirtillo hat forthin
Zwey Väter/ ich zwey Söhn/ und einen Bruder der
Carin.
[C.] Ihm will ich Vater-Hold/ dir Bruder-Gunst verschreiben/
Nach Pflicht und Schuldigkeit eur beyden Diener blei-
ben.
Und weil dein freundlich-seyn mir solchen Anlaß giebt/
So lasse meine Bitt auch weiter finden statt/
Und meinen Freund/ der mich so weit begleitet hat/
Ohn welchen ich mich nicht vergnüget könte wissen/
Der angefangnen Freud und deiner Gunst genüssen.
M. Ich seh ihn gerne/ thu mit ihm was dir beliebt.
Wie unterschieden seyn doch die verborgnen Stege/
Durch welche zu uns kommt vom Himmel Glück und
Segen
Vom finster-schlüpffrigen und öffters krummen Wege/
Durch den die Sinnen sich hinauff zu schwingen pflegen!
Fünffter Handlung siebender Aufftritt.
Corisca. Linco.
[C.] SO fühlte Silvio der harte Weydemann/
Als ers am wenigsten gedacht/ die Lieb im Hertzen/
Die er so hoch verschmäht? Was ward nun weiter draus?
Wo kam Dorinde hin?
L. Wir trugen sie ins Hauß?
Die
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treuer Schaͤffer.
M. Wird aber auch/ Tirenio/ Geſetz und Recht von uns ge-
brochen?
Wenn ſie Mirtillen giebt das Wort/ das ſie dem Silvio
verſprochen.
T. Bekuͤmmert euch nicht drum/ da iſt ſchon Rath dafuͤr;
Es wird auch Silvien die Treu geſchworen ſeyn/
Wo deines Knechtes Wort ſtimmt mit der Warheit ein/
Daß dieſes Kind/ das er mich anders nennen ließ/
Vor dieſem Silvio mit rechtem Nahmen hieß.
M. Gar recht/ izt faͤllt mirs ein; weil dieſer war verlohren/
Hab ich den Nahmen noch einmahl zum Troſt erkohren.
T. Der Knoten iſt geloͤſt/ der ſonſten ziemlich wichtig/
Anitzo folgt mir nach/ nu alle Sachen richtig.
M. Wir gehn zum Tempel nun/ und der Mirtillo hat forthin
Zwey Vaͤter/ ich zwey Soͤhn/ und einen Bruder der
Carin.
[C.] Ihm will ich Vater-Hold/ dir Bruder-Gunſt verſchreiben/
Nach Pflicht und Schuldigkeit eur beyden Diener blei-
ben.
Und weil dein freundlich-ſeyn mir ſolchen Anlaß giebt/
So laſſe meine Bitt auch weiter finden ſtatt/
Und meinen Freund/ der mich ſo weit begleitet hat/
Ohn welchen ich mich nicht vergnuͤget koͤnte wiſſen/
Der angefangnen Freud und deiner Gunſt genuͤſſen.
M. Ich ſeh ihn gerne/ thu mit ihm was dir beliebt.
Wie unterſchieden ſeyn doch die verborgnen Stege/
Durch welche zu uns kommt vom Himmel Gluͤck und
Segen
Vom finſter-ſchluͤpffrigen und oͤffters krummen Wege/
Durch den die Sinnen ſich hinauff zu ſchwingen pflegen!
Fuͤnffter Handlung ſiebender Aufftritt.
Coriſca. Linco.
[C.] SO fuͤhlte Silvio der harte Weydemann/
Als ers am wenigſten gedacht/ die Lieb im Hertzen/
Die er ſo hoch verſchmaͤht? Was ward nun weiter draus?
Wo kam Dorinde hin?
L. Wir trugen ſie ins Hauß?
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[165/0265] treuer Schaͤffer. M. Wird aber auch/ Tirenio/ Geſetz und Recht von uns ge- brochen? Wenn ſie Mirtillen giebt das Wort/ das ſie dem Silvio verſprochen. T. Bekuͤmmert euch nicht drum/ da iſt ſchon Rath dafuͤr; Es wird auch Silvien die Treu geſchworen ſeyn/ Wo deines Knechtes Wort ſtimmt mit der Warheit ein/ Daß dieſes Kind/ das er mich anders nennen ließ/ Vor dieſem Silvio mit rechtem Nahmen hieß. M. Gar recht/ izt faͤllt mirs ein; weil dieſer war verlohren/ Hab ich den Nahmen noch einmahl zum Troſt erkohren. T. Der Knoten iſt geloͤſt/ der ſonſten ziemlich wichtig/ Anitzo folgt mir nach/ nu alle Sachen richtig. M. Wir gehn zum Tempel nun/ und der Mirtillo hat forthin Zwey Vaͤter/ ich zwey Soͤhn/ und einen Bruder der Carin. C. Ihm will ich Vater-Hold/ dir Bruder-Gunſt verſchreiben/ Nach Pflicht und Schuldigkeit eur beyden Diener blei- ben. Und weil dein freundlich-ſeyn mir ſolchen Anlaß giebt/ So laſſe meine Bitt auch weiter finden ſtatt/ Und meinen Freund/ der mich ſo weit begleitet hat/ Ohn welchen ich mich nicht vergnuͤget koͤnte wiſſen/ Der angefangnen Freud und deiner Gunſt genuͤſſen. M. Ich ſeh ihn gerne/ thu mit ihm was dir beliebt. Wie unterſchieden ſeyn doch die verborgnen Stege/ Durch welche zu uns kommt vom Himmel Gluͤck und Segen Vom finſter-ſchluͤpffrigen und oͤffters krummen Wege/ Durch den die Sinnen ſich hinauff zu ſchwingen pflegen! Fuͤnffter Handlung ſiebender Aufftritt. Coriſca. Linco. C. SO fuͤhlte Silvio der harte Weydemann/ Als ers am wenigſten gedacht/ die Lieb im Hertzen/ Die er ſo hoch verſchmaͤht? Was ward nun weiter draus? Wo kam Dorinde hin? L. Wir trugen ſie ins Hauß? Die L 3

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/265>, abgerufen am 30.12.2024.