[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Weisse viel-blättige Mertzen-blum. Leucojum bulbosum hexaphyllon. tige Glocken-blumen; welche einen gerin- gen nicht unlieblichen geruch von sich ge- ben/ und ein biren-formiges samen-schött- lein nach sich bringen/ darinnen ein weiß- gelber/ ablanger/ harter samen außwächßt.
1. Das zahme Scharlachkraut/ Hormi- num sativum, C. B. coma purpureo-violacea, J. B. vergleicht sich dem Andorn mit seinen blättern/ allein sind sie etwas grösser/ und ein wenig rauch. Der stengel wird viere- ckicht/ und einer halben elen hoch. Die pur- purfarben blumen schlieffen/ ein Gesetz über das andere/ zwischen den blättern an dem stengel herfür/ denen ein schwartzer/ läng- lichter same in kleinen hülßlein nachfolget/ welche untersich gegen der wurtzel hangen/ so holtzicht/ dick und zaßlicht ist. Es wächßt häuffig in Apulien/ Jllyrien und gantz Griechenland/ wird auch in Teutschland in die Gärten gepflantzet.
[Abbildung]
Wild Scharlachkraut mit Salbey- blättern.Horminum sylvestre foliis Salviae.
2. Das wilde Scharlachkraut/ Hormi- num sylvestre foliis Salviae, Horminum pra- tense foliis serratis, C. B. Gallitrichum sylve- stre vulgo, s. sylvestris Sclaraea, flore purpu- reo, coeruleove magno, J. B. bringet blätter/ so der Salbey ähnlich sind. Der stengel ist rauch/ haarig/ gestriemt/ viereckicht/ und anderthalb schuh hoch. Die blumen erschei- nen himmelblau mit purpur-braun ver- mischt. Der runde/ schwartz-braune samen ligt in seinem schöttlein/ die neigen sich gegen der erden. Man nennet es auch wilde Sal-
bey.
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Weiſſe viel-blaͤttige Mertzen-blum. Leucojum bulboſum hexaphyllon. tige Glocken-blumen; welche einen gerin- gen nicht unlieblichen geruch von ſich ge- ben/ und ein biren-formiges ſamen-ſchoͤtt- lein nach ſich bringen/ darinnen ein weiß- gelber/ ablanger/ harter ſamen außwaͤchßt.
1. Das zahme Scharlachkraut/ Hormi- num ſativum, C. B. comâ purpureo-violaceâ, J. B. vergleicht ſich dem Andorn mit ſeinen blaͤttern/ allein ſind ſie etwas groͤſſer/ und ein wenig rauch. Der ſtengel wird viere- ckicht/ und einer halben elen hoch. Die pur- purfarben blumen ſchlieffen/ ein Geſetz uͤber das andere/ zwiſchen den blaͤttern an dem ſtengel herfuͤr/ denen ein ſchwartzer/ laͤng- lichter ſame in kleinen huͤlßlein nachfolget/ welche unterſich gegen der wurtzel hangen/ ſo holtzicht/ dick und zaßlicht iſt. Es waͤchßt haͤuffig in Apulien/ Jllyrien und gantz Griechenland/ wird auch in Teutſchland in die Gaͤrten gepflantzet.
[Abbildung]
Wild Scharlachkraut mit Salbey- blaͤttern.Horminum ſylveſtre foliis Salviæ.
2. Das wilde Scharlachkraut/ Hormi- num ſylveſtre foliis Salviæ, Horminum pra- tenſe foliis ſerratis, C. B. Gallitrichum ſylve- ſtre vulgò, ſ. ſylveſtris Sclaræa, flore purpu- reo, cœruleove magno, J. B. bringet blaͤtter/ ſo der Salbey aͤhnlich ſind. Der ſtengel iſt rauch/ haarig/ geſtriemt/ viereckicht/ und anderthalb ſchuh hoch. Die blumen erſchei- nen himmelblau mit purpur-braun ver- miſcht. Der runde/ ſchwartz-braune ſamen ligt in ſeinem ſchoͤttlein/ die neigen ſich gegen der erden. Man nennet es auch wilde Sal-
bey.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0791"n="775"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von den Kraͤuteren.</hi></fw><lb/><cb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Weiſſe viel-blaͤttige Mertzen-blum.</hi><lb/><hirendition="#aq">Leucojum bulboſum hexaphyllon.</hi></hi></head><lb/></figure> tige Glocken-blumen; welche einen gerin-<lb/>
gen nicht unlieblichen geruch von ſich ge-<lb/>
ben/ und ein biren-formiges ſamen-ſchoͤtt-<lb/>
lein nach ſich bringen/ darinnen ein weiß-<lb/>
gelber/ ablanger/ harter ſamen außwaͤchßt.</p></div></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#g">CAPUT LV</hi>.</hi></head><lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Zahm Scharlachkraut.</hi><hirendition="#aq">Horminum<lb/>ſativum.</hi></hi></head><lb/></figure><cb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Namen.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">S</hi>Charlachkraut/ Scharley/ wilde<lb/>
Salbeyen/ heißt Griechiſch/ <foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"unit="words"quantity="1"/></foreign>.<lb/>
Lateiniſch/ <hirendition="#aq">Horminum, Sclarea, Gal-<lb/>
litrichum, Scarlea, Centrum galli, Orvala.</hi> Jta-<lb/>
liaͤniſch/ <hirendition="#aq">Hormino, Sclarea.</hi> Frantzoͤſiſch/ <hirendition="#aq">Or-<lb/>
vale.</hi> Engliſch/ Clary. Daͤniſch/ Skarleye/<lb/>
Skarlager/ Graakuſe. Niderlaͤndiſch/<lb/>
Scharleye.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Geſchlecht und Geſtalt.</hi></head><lb/><p>1. Das zahme Scharlachkraut/ <hirendition="#aq">Hormi-<lb/>
num ſativum, <hirendition="#i">C. B.</hi> comâ purpureo-violaceâ,<lb/><hirendition="#i">J. B.</hi></hi> vergleicht ſich dem Andorn mit ſeinen<lb/>
blaͤttern/ allein ſind ſie etwas groͤſſer/ und<lb/>
ein wenig rauch. Der ſtengel wird viere-<lb/>
ckicht/ und einer halben elen hoch. Die pur-<lb/>
purfarben blumen ſchlieffen/ ein Geſetz uͤber<lb/>
das andere/ zwiſchen den blaͤttern an dem<lb/>ſtengel herfuͤr/ denen ein ſchwartzer/ laͤng-<lb/>
lichter ſame in kleinen huͤlßlein nachfolget/<lb/>
welche unterſich gegen der wurtzel hangen/<lb/>ſo holtzicht/ dick und zaßlicht iſt. Es waͤchßt<lb/>
haͤuffig in Apulien/ Jllyrien und gantz<lb/>
Griechenland/ wird auch in Teutſchland<lb/>
in die Gaͤrten gepflantzet.</p><lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Wild Scharlachkraut mit Salbey-<lb/>
blaͤttern.</hi><hirendition="#aq">Horminum ſylveſtre<lb/>
foliis Salviæ.</hi></hi></head><lb/></figure><p>2. Das wilde Scharlachkraut/ <hirendition="#aq">Hormi-<lb/>
num ſylveſtre foliis Salviæ, Horminum pra-<lb/>
tenſe foliis ſerratis, <hirendition="#i">C. B.</hi> Gallitrichum ſylve-<lb/>ſtre vulgò, ſ. ſylveſtris Sclaræa, flore purpu-<lb/>
reo, cœruleove magno, <hirendition="#i">J. B.</hi></hi> bringet blaͤtter/<lb/>ſo der Salbey aͤhnlich ſind. Der ſtengel<lb/>
iſt rauch/ haarig/ geſtriemt/ viereckicht/ und<lb/>
anderthalb ſchuh hoch. Die blumen erſchei-<lb/>
nen himmelblau mit purpur-braun ver-<lb/>
miſcht. Der runde/ ſchwartz-braune ſamen<lb/>
ligt in ſeinem ſchoͤttlein/ die neigen ſich gegen<lb/>
der erden. Man nennet es auch wilde Sal-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">bey.</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[775/0791]
Von den Kraͤuteren.
[Abbildung Weiſſe viel-blaͤttige Mertzen-blum.
Leucojum bulboſum hexaphyllon.
]
tige Glocken-blumen; welche einen gerin-
gen nicht unlieblichen geruch von ſich ge-
ben/ und ein biren-formiges ſamen-ſchoͤtt-
lein nach ſich bringen/ darinnen ein weiß-
gelber/ ablanger/ harter ſamen außwaͤchßt.
CAPUT LV.
[Abbildung Zahm Scharlachkraut. Horminum
ſativum.
]
Namen.
SCharlachkraut/ Scharley/ wilde
Salbeyen/ heißt Griechiſch/ _.
Lateiniſch/ Horminum, Sclarea, Gal-
litrichum, Scarlea, Centrum galli, Orvala. Jta-
liaͤniſch/ Hormino, Sclarea. Frantzoͤſiſch/ Or-
vale. Engliſch/ Clary. Daͤniſch/ Skarleye/
Skarlager/ Graakuſe. Niderlaͤndiſch/
Scharleye.
Geſchlecht und Geſtalt.
1. Das zahme Scharlachkraut/ Hormi-
num ſativum, C. B. comâ purpureo-violaceâ,
J. B. vergleicht ſich dem Andorn mit ſeinen
blaͤttern/ allein ſind ſie etwas groͤſſer/ und
ein wenig rauch. Der ſtengel wird viere-
ckicht/ und einer halben elen hoch. Die pur-
purfarben blumen ſchlieffen/ ein Geſetz uͤber
das andere/ zwiſchen den blaͤttern an dem
ſtengel herfuͤr/ denen ein ſchwartzer/ laͤng-
lichter ſame in kleinen huͤlßlein nachfolget/
welche unterſich gegen der wurtzel hangen/
ſo holtzicht/ dick und zaßlicht iſt. Es waͤchßt
haͤuffig in Apulien/ Jllyrien und gantz
Griechenland/ wird auch in Teutſchland
in die Gaͤrten gepflantzet.
[Abbildung Wild Scharlachkraut mit Salbey-
blaͤttern. Horminum ſylveſtre
foliis Salviæ.
]
2. Das wilde Scharlachkraut/ Hormi-
num ſylveſtre foliis Salviæ, Horminum pra-
tenſe foliis ſerratis, C. B. Gallitrichum ſylve-
ſtre vulgò, ſ. ſylveſtris Sclaræa, flore purpu-
reo, cœruleove magno, J. B. bringet blaͤtter/
ſo der Salbey aͤhnlich ſind. Der ſtengel
iſt rauch/ haarig/ geſtriemt/ viereckicht/ und
anderthalb ſchuh hoch. Die blumen erſchei-
nen himmelblau mit purpur-braun ver-
miſcht. Der runde/ ſchwartz-braune ſamen
ligt in ſeinem ſchoͤttlein/ die neigen ſich gegen
der erden. Man nennet es auch wilde Sal-
bey.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 775. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/791>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.